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TV-Serie: „Call the Midwife“ auf zdf neo

ZDFneo scheint erfreulicherweise Vintage und insbesondere Arztserien dieses Bereichs für sich entdeckt zu haben – nach „The Knick“ kommt nun mit „Call the midwife“ eine Serie über eine Hebamme der 1950er Jahre. Wir denken, dass ZDFneo da auf genau die richtge Idee gekommen ist und freuen uns schon..

Jenny Lee (Jessica Raine) kehrt in die Geburtsklinik zurück und wird gleich mit einem neuen Fall konfrontiert. Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz
Jenny Lee (Jessica Raine) kehrt in die Geburtsklinik zurück und wird gleich mit einem neuen Fall konfrontiert.
Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz
Noch sichtlich erschöpft ist Shirley Redmond (Emma Noakes, r.) nach der Geburt ihres Babys. Jenny Lee (Jessica Raine, l.) untersucht das Neugeborene. Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz
Noch sichtlich erschöpft ist Shirley Redmond (Emma Noakes, r.) nach der Geburt ihres Babys. Jenny Lee (Jessica Raine, l.) untersucht das Neugeborene.
Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz

In nahezu jeder Folge der britischen Serie „Call the Midwife – Ruf des Lebens“, die auf den gleichnamigen Memoiren der Krankenschwester Jennifer Worth beruhen, bleibt am Ende das Gefühl, dass doch alles gut wird und die Welt nicht ganz so schlecht ist, wie man manchmal denken könnte. Es geht um die großen und kleinen Dramen des Lebens, um Verzweiflung, Angst, Trauer, Liebe und Glück im London der 1950er Jahre.

ZDFneo zeigt mit „Call the Midwife“ eine emotionale und menschliche Serie, die vor Augen führt, was von den ersten Minuten an das Besondere am Leben ist. Einfühlsam und realistisch wird die Arbeit von Hebammen dargestellt, sodass der Zuschauer spürt, was diesen Beruf ausmacht.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Jenny Lee (gespielt von Jessica Raine), die gemeinsam mit den Nonnen des Nonnatus-Hauses Geburtshilfe im Londoner Armenviertel East End leistet. Im Nonnatus-Haus leben und arbeiten die unterschiedlichsten Charaktere miteinander. Unter ihnen die vergessliche Schwester Monica-Joan und Trixie Franklin, die mit ihren modernen Ansichten so manches Mal für Furore sorgt. So verschieden die Schwestern auch sind, alle ziehen selbstbewusst an einem Strang und beweisen auch unter widrigsten Umständen ihren Mut.

Jenny Lee (Jessica Raine, r.) muss im London Hospital mit dem arroganten Chirurgen Aubrey Tracey (Anthony Calf, r.) zusammenarbeiten. Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz
Jenny Lee (Jessica Raine, r.) muss im London Hospital mit dem arroganten Chirurgen Aubrey Tracey (Anthony Calf, r.) zusammenarbeiten.
Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz

Allgegenwärtig sind die Armut und die katastrophalen hygienischen Bedingungen, doch gleichzeitig erlebt Jenny Lee Hoffnung und Menschlichkeit in ihrer positivsten Form: „Während meiner Jahre im East End radelte ich durch sonnige Straßen, Mütter wurden gefahrlos von ihren Babys entbunden und die ganze Welt schien zu strahlen. Es war leicht, die dunklen Flecken auf dem Diamanten zu übersehen – die Schatten in den hellsten Ecken des Tages.“ So hört man Jenny Lee als alte Frau rückblickend sprechen, während man sie als junge Frau durch das verarmte London fahren sieht.

Die aufwändig produzierte BBC-Serie wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem „TV and Radio Industries Club Award“ als Dramaserie des Jahres. Die Schauspielerin Miranda Hart, die die Nonne Chummy Noakes verkörpert, gewann 2012 bei den britischen „TV Choice Awards“ in der Kategorie „Beste Schauspielerin“. Des Weiteren erhielt sie ein Jahr darauf die Auszeichnung „Beste weibliche Darstellerin“ bei den „National Television Awards“.

ZDFneo zeigt die ersten drei Staffeln von „Call the Midwife – Ruf des Lebens“ ab dem 9. Oktober 2015 immer freitags ab 21.45 in Doppelfolgen.

(Bild oben: Die Hebammen des Nonnatus Haus‘: Jenny Lee (Jessica Raine, l.), Schwester Evangelina (Pam Ferris, m.) und Schwester Bernadette (Laura Main, r.).
Copyright: ZDF/Laurence Cendrowicz)

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Fotografie mit dramatischem 20er-Jahre-Flair: Sarah Tröster

SarahTrösterVernissage
Sarah Tröster herself

(Foto oben: Seraphine Strange für den Vintage Flaneur by Sarah Tröster)

Es war Liebe auf den ersten Blick: Die düster-romantischen Bilder von Sarah Tröster, die mich immer ein bisschen an  Tim Burton erinnern, haben uns vom ersten Sehen an fasziniert. Um so glücklicher waren wir, dass Sarah den Vintage Flaneur ebenso gut fand, wie wir ihre Fotografien, und eine Zusammenarbeit startete. Das war noch ganz am Anfang des Flaneurs und sie hält bis heute an. Denn neben einem erstaunlichen Talent lernten wir in Sarah einen warmherzigen und freundlichen Menschen kennen, den wir schnell ins Herz schlossen und Ihnen hier gerne vorstellen:

Liebe Sarah, beschreib uns kurz dich als Fotografin:

Mein Name ist Sarah Tröster. Ich bin 33 Jahre alt und seit Dezember 2011 als Fotokünstlerin selbständig.
Im Jahr 2002/2003 habe ich in Dublin/Irland Fotografie studiert. Damals haben wir noch alles analog gelernt, sowie die Filme selbst entwickelt und Abzüge in der Dunkelkammer gemacht, was faszinierend ist und sehr viel Spaß macht. Trotzdem fotografiere ich zwischenzeitlich allerdings ausschließlich digital. Danach habe ich noch eine 3 jährige Ausbildung zur Grafik-Designerin gemacht und anschließend 3,5 Jahre angestellt in einem Fotostudio gearbeitet, bis ich mich schließlich im Dezember 2011 selbständig gemacht habe.

Xarah von den Vielenregen by Sarah Tröster
Xarah von den Vielenregen by Sarah Tröster

 

 

Mein Hauptaufgabenfeld liegt im Vintage Bereich, aber auch Fashion, Beauty und Fantasy, je nach Wunsch meiner Kunden.
Ich biete sowohl Shootings für Firmenkunden, als auch für Privatpersonen.

Außerdem mache ich regelmäßig Ausstellungen und einige meiner Arbeiten wurden bereits national sowie international in Magazinen und Büchern veröffentlich, wie z.B. natürlich im Vintage Flaneur, The modern pin-up book, cupcake quarterly etc.

Was hat dich zu deiner Art der Fotografie inspiriert?

Marie-Luise by Sarah Tröster
Marie-Luise by Sarah Tröster

Die Inspirationen kommen von vielen verschiedenen Seiten. Grundsätzlich hatte ich schon immer eine Vorliebe für den Stil der 20er Jahre. Eines meiner ersten Shootingaccessoires, war ein alter Chapeau Claque Zylinder. Kurze Zeit später hab ich dann von einer Freundin ein altes Grammophon bekommen, dass ich noch immer gerne für Fotoshootings nutze. So hat es sich über die Zeit entwickelt, dass ich immer mehr Vintage Accessoires angesammelt habe.

Außerdem kommen Inspirationen aus alten Filmen, aber auch viel aus aktuellen Filmen und Serien, die in der Zeit zwischen den 1920ern-1950ern spielen, wie zum Beispiel Boardwalk Empire und Peaky Blinders, die ich sehr gerne anschaue. Weitere Inspirationen kommen durch alte Fotos, Musik und Vintage-Mode natürlich (original Vintage oder auch im Vintage-Stil).

 

 

Mademoiselle Raspberry Rose by Sarah Tröster
Mademoiselle Raspberry Rose by Sarah Tröster

Mein größter Einfluss was den Vintage Bereich angeht, war allerdings ein früheres Vintage und Pin-Up Model, Mademoiselle Raspberry Rose, die ich kennengelernt habe, als ich in einem Fotostudio angestellt war. Sie war als Kundin da (natürlich für Fotos im Vintage Stil) und daraus ist eine sehr gute Freundschaft entstanden. Sie hatte Vintage jeden Tag gelebt und hatte fast ausschließlich Originale an Kleidung, Möbel etc. Wir haben dann sehr oft zusammen geshootet, immer im Vintage, Pin-up oder Burlesque Bereich. Sie ist dann vor ein paar Jahren in die USA gegzogen und hat leider aufgehört zu modeln.

 

Ganz knapp gefragt: Warum Vintage?

Missy Queen by Sarah Tröster
Missy Queen by Sarah Tröster

Ich finde Vintage Kleidung ist einfach immer klassisch und elegant. Man ist immer gut angezogen. Die Schnitte und die Materialeien früher waren einfach besser und vorteilhafter, meiner Meinung nach.
Wenn man alte Fotografien sieht, bei denen zum Beispiel Menschen auf der Straße im Hintergrund zu sehen sind, finde ich das nicht störend, weil alles so klassisch und passend aussieht. Heute ist das nicht mehr so, man hat einfach zu viele Shirts mit Aufdrucken etc, was das Auge vom Wesentlichen ablenkt. Die Ästhetik-Frage endet allerdings für mich nicht bei der Kleidung. Ich finde zum Beispiel, dass man das ebenfalls auf alte Autos, Möbel, Accessoires etc beziehen kann.

Was ist dein Musthave für die Dame von Welt und den mondänen Herren?

Sandy by Sarah Tröster
Sandy by Sarah Tröster

Für die Dame: ein paar schöne Pumps, ein klassischen Pencilrock und was Make-up angeht finde ich Wimperntusche immer wichtig (außer man hat schon schöne schwarze Wimpern). Für die Haare benutze ich selbst gerne Heizwickler.
Für den Herren: Bart und Hut, außerdem mag ich schöne Taschenuhren und einen tollen 3 Teiler Anzug (am besten mit Muster 😉 )
Und für beide gilt natürlich: Ein schönes, kreatives Foto im Vintage-Stil von mir 😉

 

 

 

Was möchtest du unseren Lesern gerne mitgeben?

Eliza Dotlittle by Sarah Tröster
Eliza Dotlittle by Sarah Tröster

Habt keine Angst vor Shootings! Wer gerne mal selbst individuelle und kreative Bilder von sich haben möchte, kann gerne ein Shooting bei mir buchen. Erfahrung braucht man keine mitzubringen, da ich den Kunden gerne auch Unterstüzung bei den Posen etc biete. Und wer sich nicht selbst zutraut, Haare und Make-up im Vintage Stil hinzubekommen, für den kann ich gerne eine erfahrene Visagistin hinzu buchen!

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Die Schlüssel aus Breslau

Ich habe, wie so viele, eine Art Schatz-Schublade. Neben anderen angesammelten Preciosen befindet sich dort drin ein alter, etwas auseinanderfallender Stoffbeutel, gehäkelt auss schwarzer Wolle, mit Fransen. Er wurde im Handarbeitsunterricht von meiner Urgrußmutter hergestellt. Anders als man meinen könnte, ist aber nicht dieses an sich schon tolle Stück der Kern des ganzen: Die Tasche beinhaltet einen auseinanderfallenden Zettel und einen alten Schlüsselbund, den eigentlichen Schatz. Denn bei diesem auf den ersten Blick so unauffälligen Schlüsselbund handelt es sich um ein Stück meiner Familiengeschichte. Meine Urgroßmutter schloß damit sorgfältig im Januar 1945 alle Türen ihrer Wohnung in Breslau ab, bevor sie sich aufmachte und in den Westen floh. Sie hatte nur das Allernotwendigste gepackt und ließ alles hinter sich zurück, ihr ganzes Leben. Der Schlüsselbund drückt die Hoffnung aus, eines Tages nach Hause zurückzukehren und dort alles unversehrt vorzufinden.

Ich könnte nun lang und breit die Geschichte weiter erzählen, aber es reicht wohl zu sagen, dass sie viele Jahre später im Rheinland starb, wo meine Familie heute noch lebt. Der Schlüsselbund, der die Türen, für die er gedacht war, nie wieder öffnete, spricht für mich so viel mehr als Worte. Nicht zuletzt weil Schlüssel sowieso die Fantasie anregen: Sie sind Symbol für Schutz, aber auch für Geheimnisse und verstecke, für Macht, für Wissen. Sie machen neugierig, weil sie alle Geschichten haben. Wozu gehört der Schlüssel? Was befindet sich hinter der Tür oder in dem Kästchen?

Wussten Sie, dass der auch klassisch so symbolträchtige Schlüssel oft Kriegsgeschichten erzählt? In Wien gibt es ein Denkmal, sehr unauffällig an und für sich: Eine durchsichtige Scheibe im Boden eines ehemals jüdischen Viertels. Unter der Scheibe liegen lauter Schlüssel, jeder einzelne gehörte zu Türen, die nicht wieder geöffnet wurden und zu Menschen, die den Krieg nicht überlebten.

Hat auch Ihre Familie eine Flucht-Geschichte?

Der alte Stoffbeitel mit den Haustürschlüsseln meiner geflohenen Urgroßmutter
Der alte Stoffbeutel mit den Haustürschlüsseln meiner geflohenen Urgroßmutter

 

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Daphne & Josephine: Vintage Stil, Kultur und Musik

Wussten Sie.. dass es eine Art Liga der Hundeliebhaber unter den Vintage Labels und Läden gibt? Wir gehören dazu, immerhin ziert Redaktionshund Finchen von Anfang an unser Logo. Und so ist es auch bei Daphne & Josephine: Dieses Projekt trägt den Namen zweier hinreißender Mopsdamen. Doch auch abgesehen davon ist Daphne & Josephine ein bemerkenswerter Laden mit liebevollen und tiefsinnigen Hintergedanken. Davon können auch Sie sich in unseren 5 Fragen überzeugen.

Diese Mopsdamen sind die Namensgerberinnen des Vintage Ladens Daphne & Josephine
Diese Mopsdamen sind die Namensgerberinnen des Vintage Ladens Daphne & Josephine

Beschreibt uns kurz euren Vintage-Laden Daphne & Josephine

Die Kettners haben den Vintage-Laden Daphne & Josephine gegründet
Das Ehepaar Kettner steckt hinter dem überzeugenden Retro-Gesamtkonzept

Das Projekt „Daphne&Josephine“ von Daniela und Claus-Peter Kettner ist eine Plattform für Stil, Kultur und Musik der 1920er bis 1950er Jahre. Der Laden in der Hüxstraße 124 in Lübeck steht vor allem für die Mode und den Lifestyle dieser Epoche. Bekleidung und Accessoires für Damen und Herren, Originale und Stücke im Retrolook werden ergänzt durch die Entwicklung und das Design eigener Bekleidungs –und Schuhmodelle unter dem Label „Brilliant Thieves“. Ein Klavier im Laden? Diverse Veranstaltungen bilden den kulturellen und musikalischen Teil des Projektes, After Work Events mit Live-Musik bilden allmonatlich den Schwerpunkt unterschiedlicher Veranstaltungen mit den Themen Musik und Tanz der 1920er bis 1950er Jahre , der Prohibitionsball „The Great Gatsby“ und ein alljährlicher „Swing in den Mai“ in stilechten Locations mit tollem Ambiente runden die „Vision“ Daphne & Josephine ab, eine Vintage-Gesamtprojekt eben…

 

Was hat euch zu Daphne & Josephine inspiriert?

Schuhe des Retrolabels Daphne und Josephine
Solche wundervolle Schuhe werden bei Daphne & Josephine hergestellt und verkauft

Das Konzept Daphne & Josephine basiert auf einer 2-stündigen Wartezeit der Eheleute Kettner auf dem Wiener Flughafen, der zunehmenden Flugangst des Familienvorstandes und dem gesamten Vorrat an Grand Marnier in der Bar in der Abflughalle. Inspiration?

Tonfilmschlager, Swingmusik, Tanz, Glamour der 1920er bis in die Zeit des Rock’n Roll, eine Möglichkeit alles zu vereinbaren, alles anzubieten und diesen Lifestyle mit Anderen teilen zu können – was passt da besser als eine Location, ein Laden, der alles unter einen Hut (!) bringt. Als Basis ein kleines, schönes Vintage Bekleidungslädchen. Idee geboren! Name?

„Some Like It Hot“, „Manche mögen’s heiss“, wer erinnert sich nicht gerne an den Klassiker von Billy Wilder mit der unvergessenen Stilikone Marilyn Monroe und den großartigen Jack Lemmon und Tony Curtis als….genau: Daphne & Josephine, die fraugewordene Bassgeige und das Saxophon, ein Arbeitstitel war schnell gefunden und war gleich der endgültigen Namensgebung. Welche Namen die beiden Möpse haben, die tagtäglich die Aktivitäten im Laden vom roten Sofa aus betrachten, versteht sich doch dann von selbst.

 

Ganz knapp gerfragt: Warum Vintage?

Prohibitionsball
Eindrücke vom Prohibitionsball

Alles kommt und geht, verändert sich, passt sich an, in der Musik wie in der Mode. „Vintage“ ist für uns die Übertragung einer Zeit, eines Lebensgefühls früherer Epochen in die heutige Zeit. Das Daphne & Josephine sich für die Epoche der 1920er-1950er Jahre entschieden hat, liegt wohl in der Hauptsache daran, dass insbesondere die Mode dieser Zeit eine unschlagbare Präsenz von Eleganz und Erotik vorweisen kann, für die Dame ebenso wie für die meisten der Herren, die in dieser Zeit scheinbar die Affinität zu kulturellem und modischen Flair noch nicht verloren hatten.

 

Was ist euer Musthave für die Dame von Welt und den mondänen Herren?

Das Retro-Label Brilliant Thieves
Das Retro-Label Brilliant Thieves

Für die Dame und den Herren sind es die (modischen) Grundsätze die heute wie damals gelten: Ein Selbstbewusstsein, Dinge die gefallen, zu präsentieren und sich damit zu identifizieren ohne zu belehren. Gerne aber auch Anregungen zu geben und doch Toleranz gegenüber Andersdenkenden zu zeigen.

Das zeigt sich bei der Dame in der Präsentation ihres Outfits: Strümpfe, Kleider, schöne Schuhe. Zurückhaltend aber mit der nötigen Chuzpe zu zeigen, dass man auch mal ohne eine angepasste Alltagsuniform aus Jeans und Sweater den Alltag bestreiten kann. Musthave hier: Entsprechend der Körpermaße die Kleidungsart wählen, Flapperkleid steht nicht jeder Dame 😉

Den Herren wird’s nicht leicht gemacht, Mondänität (gibt es den Begriff als Substantiv überhaupt?) auszuleben. Gute Angebote des Marktes sind oft rar, Hemd und Weste geht aber immer. Kopfbedeckungen werden wieder toleriert und gut getrimmte Bärte jeder Art beliebt. Musthave hier: gehobenes Schuhwerk, bitte auch hinten putzen 😉 und es gilt wie eh und jeh: „After six only black“.

 

Was würdet ihr unseren Lesern gerne mitgeben?

Liebe Kundinnen und Kunden: Sollten Sie als noch nicht Retrobegeisterte oder modeenthusiastisch Veranlagte der Versuchung nicht widerstehen können und einen „Vintage-Laden“ besuchen, der von seinen Besitzern mit viel Herzblut, Motivation, Liebe zum Detail und unendlich viel Zeit eingerichtet und geführt wird, empfehlen wir, von gewissen alltägliche Redewendung temporär Abstand zu nehmen. Hier die Liste der TOP 5 „NoGos“ bei Besuchen in Vintage (Bekleidungs)läden:

  1. „Hach Gott ist das witzig hier!“
  2. „Ich will mich aber nicht verkleiden!“
  3. „Wann soll ich DAS denn anziehen?“
  4. „Das sieht ja aus wie von meiner Oma!“
  5. „Sind die Originalstücke aus den 1920ern Second Hand?“

(Die Vintage Flaneur Redaktion möchte noch „Gibt’s das auch in einer anderen Größe?“ hinzufügen)

Lassen Sie die Atmosphäre einer anderen Zeit auf sich wirken. Wir können dabei helfen.

Während des Prohibitionsballes wird Alkohol ausgeschenkt.

Wir geben auch Swingtanzkurse.

Es gibt auch Gestreiftes. (Vielen Dank, Vico von Bülow)

Liebe Grüße von Daphne & Josephine

 

Daphne & Josephine online

Sie finden den Laden von Daphne & Josephine

Hüxstraße 124 23552 Lübeck

Mo-Fr: 14.30-19.00 Uhr, Sa: 11.00-15.00 Uhr

 

HABEN AUCH SIE LIEBLINGSSÄTZE IN VINTAGE LÄDEN?

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Vintage Lifestyle Deko für Ihr Wohnzimmer im Retro-Stil

Heute möchten wir Ihnen zeigen wie man einen Hauch von Vintage in jedes Wohnzimmer bringen kann: mit ein paar Handgriffen zur Vintage Lifestyle Deko. Nun, nicht jeder kann in einem echt antiken Vintagetraum leben, vor allem alte, hochwertige Möbelstücke kosten durchaus nicht wenig. Mit ein wenig Glück bekommt man diese geschenkt oder schlägt ein Schnäppchen auf dem Flohmarkt. Doch zudem gibt es einfache und hübsche Vintage Lifestyle Deko, die den Geldbeutel nicht bis aufs Schlimmste schröpft.

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Einen Kerzenleuchter mit mehreren Armen bekommt man in den meisten Dekorationsgeschäften, ebenso wie Glasgefäße, die an altes Kristallglas erinnern. Die Dekorationsindustrie hat unlängst entdeckt, dass man mit klassischen, verspielten Elementen im Stil vergangener Tage nichts verkehrt machen kann. Sie sind nicht nur bei Vintagefans beliebt, sondern passen in viele Wohnungen. Auch Bilderrahmen im Barock- oder Artdecostil bekommt man in diversen Geschäften. Es lohnt sich hierzu nicht nur bei großen Ketten reinzuschauen, sondern auch in kleine, liebevolle Läden zu gehen. Dort steckt häufig viel Persönlichkeit der Betreiber drin und die Art, wie die Produkte dort präsentiert werden, ist eine große Inspiration für die eigenen heimischen Gefilde. Doch, was soll in den hübschen neuen Bilderrahmen? Unsere Empfehlung sind alte Fotos der Familie. Fräulein Peter hat sich für ein zauberhaftes Bild ihrer Großmutter und deren Schwester im verschneiten Wald entschieden. Solche Bilder sind nicht nur schön, sie erzählen auch Geschichten. Kleiner Tipp, lassen Sie sich von der abgebildeten Person, wenn möglich, erzählen, in welcher Situation das Foto entstanden ist. Sie werden jedes Mal, wenn Sie es erblicken an diese Geschichte denken müssen. Es wird Ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

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Sollten Sie in Dekorationsgeschäften nicht fündig werden, lohnt sich ein Ausflug auf den Flohmarkt allemal. Antikes Geschirr lässt sich dort zu günstigen Preisen bekommen. Leider hat dieses trotz Goldrand häufig nur noch geringen materiellen Wert. Die wenigsten Teller und Tassen, die man dort findet, haben größeren finanziellen Wert, doch ins Wohnzimmer bringen sie problemlos ein gewisses Etwas. Ein Teller nebst Untertasse und Tasse mittig auf Schrank oder Anrichte platziert, sind ein echter Blickfang!

Eine geschickte Mischung aus alt und neu ergibt ein kostengünstiges aber individuelles Wohnzimmer.

Mehr Infos zum Vintage Lifestyle finden Sie in jeder Ausgabe des Vintage Flaneurs.

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Ausstellung: Geschichte der Unterwäsche in „hautnah & hochmodisch“

Manja von der Modespitze Plauen/Frieda&Elly besuchte eine Ausstellung, die sich mit einem hautnahen und hochmodischen Modezweig beschäftigt: Dessous und Unterwäsche. Ihnen erzählt sie, wie es war.

Spitze – der verführerische Hauch von ein bisschen mehr als Nichts – ist ein wahrer Evergreen, wenn es um Dessous geht. Deshalb liegt es natürlich nah, dass wir die aktuelle Sonderausstellung auf Schloß Voigtsberg im vogtländischen Oelsnitz besuchen, die sich mit der Geschichte der Miederwaren befasst.

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Schloss Voigstberg in Oelsnitz

In den Räumen des altehrwürdigen Schlosses widmet sich die Ausstellung „hautnah & hochmodisch“ einem Stück sächsischer Industriegeschichte und dem mittlerweile 150jährigen Bestehens der Firma Moritz Hendel & Söhne.

Die Ausstellung zeigt einen umfangreichen Querschnitt der Miederwarenproduktion in Sachsen. Es gibt alte Korsetts zu bestaunen, jede Menge verzierte Strumpfhaltergürtel und Büstenhalter – für den übrigens das erste Patent 1899 an die Dresdnerin Christine Hardt ging.

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Hüfthalter und Corsage aus oelsnitzer Produktion aus den 40er Jahren aus Baumwoll- Jaquart und Kunstseidenatlas und Tüllspitze

Die liebevoll gestaltete Ausstellung wird durch historische Reklame, sei es gedruckt oder als Werbefilm, und Werbefiguren ergänzt. Und was mich besonders erfreut, sind die vielen erhaltenen Originalverpackungen. Historische Maschinen geben zusätzlich einen Einblick in die Herstellungsprozesse früherer Jahre.

Die Ausstellung bietet einen lebendigen Blick auf die Geschichte der Unterwäscheproduktion. Und man hat nicht nur eine Menge zu bestaunen, sondern auch viel zu lesen. In wissenswerten Texten taucht der geneigte Besucher in die Geschichte der Firma Moritz Hendel & Söhne ein. Die oelsnitzer Firma wurde 1865 gegründet und bildete den Grundstock der sächsischen Korsettindustrie. Anhand der Firmengeschichte wird zusätzlich die Entwicklung der Textilindustrie in Sachsen und Deutschland nachgezeichnet.

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Pettidress um 1955 aus Dederon mit 2 Reihen Falbel die bestickt und plissiert ist aus der Sammlung des Museums Voigtsberg

Aber der Besucher erfährt auch viel über die Miederwaren an sich. Sie sind nicht nur modisches Beiwerk, sondern gleichzeitig Ausdruck der aktuellen Kultur und spiegeln den Wandel der Gesellschaft und den Zeitgeist wieder, so wie z.B. die offene, emanzipierte Zeit der 20er Jahre, in der für das enge Korsett nur wenig Platz war. Oder die Zeiten der Rohstoffknappheit während des zweiten Weltkriegs – wo die Unterwäsche auch schon mal aus alten Servietten oder Scheuerlappen (ja, richtig gelesen: Scheuerlappen) entstehen musste. So ist der BH nicht nur ein Stück Stoff mit Draht sondern auch gleichzeitig ein Stück Weltgeschichte.

Korsett um 1890, bestickte Seide mit einem ovalen Tüllspitzenbesatz und einer Ätzspitzenborte aus der Sammlung des Museums Voigtsberg
Korsett um 1890, bestickte Seide mit einem ovalen Tüllspitzenbesatz und einer Ätzspitzenborte aus der Sammlung des Museums Voigtsberg

Wunderbar anschaulich werden die Schritte der Entstehung einer Unterwäscheserie beschrieben – von den Originalskizzen bis zu den Einzelteilen aus denen ein BH besteht, lassen sich die vielen Schritte einzeln nachvollziehen.

Unter den vielen Originalexponaten ist auch ein BH von Marlene Dietrich und ein Korsett von Marika Rökk – zugegebenermaßen hätte ich mir beides etwas glamouröser vorgestellt. Aber davon können Sie sich gern selbst überzeugen.

 

Die sehr lohnenswerte Ausstellung ist noch bis zum 25. Oktober 2015 in Oelsnitz zu sehen:

Schloß Voigstberg

Schloßstraße 32, 08606 Oelsnitz/Vogtl.

dienstags bis sonntags von 11.00 – 17.00 Uhr

weitere Informationen unter: www.schloss-voigtsberg.de

 

Ihre Manja

(www.modespitze.de)

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Serie: „The Knick“ auf zdf neo

Sie beschweren sich übers Krankenhausessen? Dann wird Ihnen „The Knick“ eine andere Sicht auf die Dinge geben.

Düster muss es gewesen sein, um 1900 in New York, und die Medizin noch weit entfernt von heutigen Standards. Im „Knick“ (kurz für das Knickerbocker-Krankenhaus) spielt die neue Serie „The Knick“, deren erste 2 Folgen gestern Abend, Dienstag dem 18.07.2015 bei ZDFneo liefen.  Die

Von Entzugserscheinungen gezeichnet: Dr. Thackery (Clive Owen).
Von Entzugserscheinungen gezeichnet: Dr. Thackery (Clive Owen).

Chirurgie steht noch an ihren Anfängen und viele Menschen lassen bei den Versuchen, medizinisch besser zu werden, ihr Leben. Diesen Druck erträgt Chefarzt der Chirurgie Christiansen nicht mehr und nimmt sich das Leben – er überlässt seinen Platz damit seinem Freund, Kollegen und genialen Arzt Dr. John Thackery, der mit Hilfe von Kokain und Opium seinen eigenen Weg gefunden hat, mit der Lage umzugehen. Diesen begleiten Sie in der Serie nun bei den Versuchen, die chirurgischen Verfahren zu verbessern aber auch bei seinen Räuschen und Ausfällen – denn ähnlich wie Dr. House ist Dr. Thackery nicht als übersympathische Figur angelegt. Vielmehr ist er einzelgängerisch, ruppig und rassistisch, wenn auch mit Anflügen von Loyalität und Befähigung vor allem zu Männerfreundschaften. Zu ihm stößt der auch wegen seiner dunklen Hautfarbe ungewollte aber ebenso fähige Arzt Dr. Algernon Edwards.

Szene aus "The Knick"
Thackery (Clive Owen, Mitte laufend) kommt einem Schwarzen, dem weiße Lynchjustiz droht, vor dem „Knick“ zu Hilfe.

Neben diesem oftmals blutig abgefilmten Teil der Serie beschäftigt sie sich mit den Zuständen rund um das Krankenhaus herum. Sie erleben Sanitäter, die sich um Patienten prügeln – denn wenn sie diese „ihrem“ Krankenhaus bringen (vor allem wenn es wohlhabende Patienten sind), verdient das Krankenhaus am Patienten und die Sanitäter erhalten eine Art „Finderlohn“. Die Problematik der Finanzierung kommt immer wieder zu Wort: Man braucht reiche „Kunden“ oder Gönner, will aber keine Abstriche in der Grundversorgung machen. Desinfektion gibt es noch nicht, die Ärzte arbeiten mit bloßen Händen und grobem Gerät. Elektrizität findet gerade erst ihren Weg und stellt die Menschen auf die Probe. Von Bestechung des Gesundheitsamtes ist die Rede, dessen Mitarbeiter Hausbesitzer dank Schmiergeld nicht zwingen, ihre Häuser mit Elektrizität und fließenden Wasser auszustatten. Dies wäre zum Schutz vor Seuchen gedacht, denn es grassieren Krankheiten wie Typhus und Tuberkulose. Kinder müssen arbeiten. Dunkelheutige leben in Ghettos. Es wird ein hartes, dreckiges Leben skizziert, neben dem das der sehr Reichen wie in einer Seifenblase herläuft.60086-8-02

Szene aus der Serie "The Knick"
Dr. Thackery (Clive Owen) versucht, assistiert von Lucy (Eve Hewson, r.) eine erste Bluttransfusion.

Und es gibt viel Spannendes zu sehen. Wie früher Blut abgepumpt wurde zum Beispiel, mit einer Handpumpe. Oder wie der Sanitäterwagen mit handbetriebenem Warnhorn durch die Straßen fährt.

„The Knick“ besticht durch zwiespältige Charaktere in einer harten Welt, Menschen, bei denen Gutes und Schlechtes so nah beieinanderliegen, dass es nicht mehr auseinanderdividiert werden kann – passend zu den rauhen Zeiten, in denen sie sich bewegen. Mit Clive Owen ist Dr. Thackery groß besetzt. Die Stimmung der Serie ist, wie man sie sich nur wünschen kann, düster mit der Hoffnung auf Licht. Allerdings, das sei gesagt: Dank der ausführlichen Operationsszenen und der dabei nicht selten sterbenden Menschen ist „The Knick“ nichts für zarte Gemüter. Denen mit einem starken Magen und Faszination für die Jahrhundertwende wird sie dagegen gefallen und Stoff zum Nachdenken geben. Wir waren plötzlich ganz dankbar fürs Krankenhausessen heute…

Die Serie „The Knick“ läuft Dienstag Abends, um 22.30 auf ZDFneo60086-8-01

 

Alle Bilder: Copyright: ZDF/Mary Cybulski

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Buchtipp: Frau Herzblut – Feine Köstlichkeiten & liebevolle Stylingideen

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Es gibt wirklich viele tolle Kochbücher im Vintagestil. Ich muss es wissen, denn ich habe viele in meinem Schrank stehen (nicht, dass ich oft dazu käme, etwas daraus zu machen – meist muss ich mich aufs Wasser-im-Mund-Zusammenlaufen-lassen beschränken). Doch manchmal gibt es Schmuckstücke, die besonders auffallen, und so ist es auch mit diesem: Frau Herzblut – Feine Köstlichkeiten & liebevolle Stylingideen

Kochen und Backen mit Herzblut und Retroflair

Vielleicht kennen Sie Frau Herzblut schon, als Bloggerin oder schon seit vielen Ausgaben als Autorin für den Vintage Flaneur – und bei uns ist sie nicht umsonst, sondern weil sie großartige Arbeit leistet. Sie bewundern ihre Rezeptseiten bei uns im Heft? Dann hat Ihnen das Buch noch viel mehr davon zu bieten.

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Frau Herzblut hat damit Anfang des Jahres ein grandioses Debut hingelegt, mit Rezepten, die sich sehen lassen können, passenden bezaubernden Sytlingideen, einem schlüssigen Gesamtkonzept und natürlich wahnsinnig tollen Fotos. Denn neben dem Kochen und Backen sind Dekorieren und Fotografieren unbestreitbare Talente dieser begabten Dame. Und alles, wie der Name schon sagt – voller Herzblut. Liebevoll arrangiert Frau Herzblut ihre Kreationen zu verschiedenen Themen mit passenden Deko-Elementen im Vintage Stil. So wird das Hawaii-Thema wunderbar sommerlich, Alice im Wunderland so romantisch verwunderlich wie man es sich nur wünschen kann und die Vorschläge für die Silvesterparty werden stilvoll in schwarz-weiß und Gold gehalten (womit ich Ihnen schon das eine oder andere aus ihrem zweiten Werk erzähle, das ebenso schön anzusehen und inspirierend ist wie ihr hier zu sehendes erstes Buch). Und so dürfen wir Ihnen, liebe Köchinnen und Dekoqueens, Bäckerinnen und Naschkatzen, dieses Stück Kochliteratur wärmstens ans Herz legen. Mit dem Versprechen: es wartet noch einiges Spannendes und Schönes auf Sie!

 

 

 

 

 

Carolin StrotheFrauHerzblut-Alice

Frau Herzblut – Feine Köstlichkeiten & liebevolle Stylingideen

Gebundene Ausgabe (Hardcover): 112 Seiten, ca. 65 Farbfotos, mit handgefertigten Illustrationen

Verlag: Busse Collection

Erscheinungstermin: Februar 2015

€ 18,95 (D) € 19,50 (A) 27,50 CHF (CH)

ISBN 978-3-512-04055-9

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Marlenes Töchter: Retro Mode mit True Vintage Flair

Marlenes Töchter, das ist Retro Mode mit Charakter. Die Designerin Franziska hat eine echte Berliner Schnauze, ein bemerkenswert schönes Gesicht, ist wundervoll geradeheraus und meine persönliche Prada (jeder sollte eine haben). Sie finden Ihre Modelle regelmäßig in den Fotostrecken im Vintage Flaneur. Und für Sie hat sie uns unsere fünf Fragen beantwortet:

Franziska ist der Kopf hinter dem Retro Modelabel Marlenes Töchter
Franziska ist der Kopf hinter dem Retro Modelabel Marlenes Töchter

Beschreib uns kurz dein Vintage Modelabel „Marlenes Töchter“

Marlenes Töchter ist eine Mischung aus Modelabel und Maßschneiderei. Zum einen bringe ich seit 2005 Kollektionen heraus, die sich hauptsächlich an den 1930er und 1940er – gelegentlich auch den 1950er – Jahren orientieren. Zum anderen fertige ich in meinem Atelier nach Kundenwunsch Einzelstücke für Damen und Herren (letztere neuerdings unter einem eigenen Herrenlabel). Dabei ist von der simplen Marlenehose über aufwändige Brautkleider bis hin zum Herrenanzug alles möglich. Außerdem sehr gefragt sind Maßanfertigungen von Kollektionsmodellen – viele meiner Kundinnen haben Probleme mit der Passform herkömmlicher Konfektionsware.

 

Was hat dich zu Marlenes Töchter inspiriert?

Marlenes Töchter steht für klassisch schöne Vintage Mode
Marlenes Töchter steht für klassisch schöne Vintage Mode

Ich bin seit meiner frühen Jugend ein großer Marlene Dietrich-Fan und nachdem ich nach Abschluss meiner Ausbildung ein halbjähriges Praktikum bei einem der ersten Re-Vintage-Labels machen durfte, stand für mich fest, dass mein Weg in eine ähnliche Richtung gehen wird. Allerdings waren mir schon damals die 50s-orientierten „Rockabilly“kleider zu verspielt und bunt, also habe ich meinen Fokus eher in die Zeit des UFA- Tonfilms verlegt.

 

Ganz knapp gefragt: Warum Vintage?

Ich finde vintageorientierte Mode einfach zeitlos, elegant und meistens wesentlich schöner und anprechender als alles, was in den letzten Jahren modern war. Ich trage selber seit Jahren Jeans und T-Shirt ausschließlich im Urlaub oder sonntags, wenn wir mit dem Hund unterwegs sind.

 

Schöne Vintage Kleider nach Berliner-Schnauzen-Art
Retro Kleider nach Berliner-Schnauzen-Art

Was sind deine Musthaves für die Dame von Welt und den mondänen Herren?

Selbstverständlich ein guter Schneider!

 

Was würdest du unseren Lesern gerne mitgeben?

Love your curves, Ladies! (egal ob die klein oder groß sind!)

 

Hier finden Sie das die Internetseite von Marlenes Töchter

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Der Vintage Flaneur bei der Fashionweek Berlin/Sommer 2015

Viele haben es mitbekommen – letzte Woche tummelte sich unsere Redaktion anlässlich der Fashionweek 2015 in Berlin. Stellen sich die Fragen: Was ist das, was wollen die da und wie wars?

Fashion Week – Was ist das?

Zweimal im Jahr wird Berlin mit der Fashionweek zu einem Modezentrum. Zentral sind die viel in den Medien besprochenen „Runways“, auf denen einige große Designer ihre Kollektionen für den nächsten Sommer präsentieren – dort kommt man nur auf Einladung hinein, die Plätze sind sehr begrenzt. Wichtig außerdem sind die vielen Messen verschiedener Größe. Sie sind vorrangig für Einkäufer. Der Boutiquebesitzer Ihres Vertrauens sucht sich also Messen, auf die er gehen möchte, schaut sich dort an, was die Labels anbieten und bestellt die Kleidung, die dann ein Jahr später für Sie im Laden hängt. Auch für die Presse sind die Messen offen, für Privatpersonen jedoch meistens (noch) nicht. Daneben gibt es zahlreiche „Showrooms“ in denen Designer und Labels abgekoppelt von großen Veranstaltungen ihre Kollektionen auf Termin zeigen und sich auch oft Zeit für einen Kaffee und ein Gespräch nehmen. Darumherum gruppieren sich zahllose Veranstaltungen, Partys, Preisverleihungen usw.

Was macht der Vintage Flaneur auf der Fashionweek 2015?

Für uns gibt es viele Anreize, uns zur Zeit der Fashionweek 2015 nach Berlin zu begeben. Wir wollen neue, spannende Labels für Sie, liebe Flaneure, finden, die wir Ihnen dann im Vintage Flaneur vorstellen. Wir wollen unsere bestehenden Kontakte erweitern und stärken – es ist soviel besser, sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten als nur Emails zu schreiben oder zu telefonieren. Wir besuchen alte Bekannte. Wir halten nach für uns interessanten Trends Ausschau, das hilft uns, das nächste Jahr schon recht früh zu planen. Wir haben also viel zu tun. Alles zu sehen ist unmöglich und Berlin ist groß, wir müssen vorher eine gute Auswahl treffen und dann gehts los.

Wie wars?

Spannend. Und anstrengend. Das ist es immer. Unsere Erlebnisse in Kurzform, da alles andere viel zu lang wäre:

Montag: Abends Anreise in Berlin, der Tag war mit Reisevorbereitungen gefüllt. Die Party von Amorelie schaffen wir leider nicht, wir landen zu spät.

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Die neue Lena Hoschek Kollektion wird romantisch – sie ist von der französischen Provence inspiriert.

Dienstag: Während sich Frl. Peter mit Miss Mole trifft, sind Herr Duijm und Frl. Dovermann beim Lena Hoschek Runway. Die Anreise gestaltet sich dank eines liegengebliebenen Busses als kompliziert, doch angekommen lohnt es sich: Die kommende Kollektion (für Sommer 2016) ist hinreißend und wir treffen interessante und nette Menschen (Konrad vom Firebirds Festival, Enie van der Meiklokjes, Niki von Miss Lillys Hats…passende Bilder finden Sie bei Facebook und Instagram). Weiter gehts zur ersten Messe, der Bread & Butter, im letzten Jahr noch eine Riesengeschichte, inzwischen leider abgestürzt. Dennoch verbringen wir dort den Rest des Tages in angeregter Unterhaltung mit verschiedenen Labels, insbesondere haben wir eine großartige Zeit mit Blutsgeschwister. Auf die Lena Hoschek Party, auf die wir so gern gegangen wären, mussten wir dann verzichten – die nächsten Tage würden noch lang und wir waren da schon kaputt. Es hört sich wenig an, aber es ist eine Herausforderung.

Mittwoch: Wir sind zur Beauty und Fashion Lounge von PR Reichert eingeladen, dürfen tolle Mode bestaunen, unsere Haut checken lassen, Kontakte knüpfen und uns etwas verwöhnen lassen. Von dort geht es weiter zur Panorama, einer der derzeit größten Messen. Dort treffen wir nochmal Blutsgeschwister und verbringen außerdem Zeit bei Vive Maria, Mademoiselle Tambour und Stop Staring und sehen spannende neue Marken – und schon ist der Tag wieder rum, die Messe schließt und wir sind den Abend alle noch verabredet.

Donnerstag: Besuchen wir den Showroom von Miss L Fire um die neue Kollektion zu bewundern. Danach gehts nochmal ins Messegetümmel. Die Show & Order hat zwar das eine oder andere Label zu bieten, aber es hält uns nicht sehr lang. Wir ziehen weiter zur „Seek“, eine Messe, die vorrangig Herrenmode zeigt. Der Aufenthalt dort wird lang, anstrengend und ergiebig, es gibt so viele spannende Labels, von Herrenmode über Schuhe zu Pflegeprodukten und sogar Schreibwaren. Auch hier müssen wir eine Party, die Pike Night von Pike Brothers und „Fein & Ripp“ leider wegen akuter Erschöpfung ausfallen lassen.

Freitag: Ist unser Rückflugtag. Wir haben etwas freie Zeit zum Bummeln, da Klaus von Retronia, den wir besuchen wollten, seinerseits auf der Seek ist. Nach einem Ausflug zu Steiff (unsere Kleine braucht schließlich ein Mitbringsel) geht es dann zu Anna C. Menzel, schicke Hüte bestaunen und ein Stück Kuchen essen. Dann folgt noch ein Termin, der uns wichtig ist: Marlenes Töchter feiert zusammen mit Class of Berlin und Rock-a-Tiki Geburtstag, da müssen wir wenigstens kurz reinschauen. Und wir treffen selbst in diesem kurzen Zeitraum, neben den bereits aufgezählten, liebe und oft schon bekannte Gesichter, wie Sheila Wolf, Redcat 7, Jasmin the Strange oder Feine Schnitte Berlin. Und dann geht es auch schon wieder Heim.

Berlin, wir mögen dich. Es war wieder eine wilde, aufregende, anstrengende Zeit und wir freuen uns schon aufs nächste Mal – sobald die Blasen an unseren Füßen verheilt sind.

Weitere Fotos finden Sie bei Instagram und auf unserer Facebookseite! 

 

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Man trifft spannende Menschen
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Schöne Kleider stöbern kommt gleich nach „Zeit mit lieben Menschen verbringen“
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Das komplette Vintage Flaneur Team (also auch Herr Duijm :-)) mit unserer Autorin und Redakteurin bei pinup-fashion.de/magazin Danni Zühlke.
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Wir bei Vive Maria 🙂
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Mit Mademoiselle Tambour <3
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Wundervolle Zeit bei Blutsgeschwister
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Vor dem Lena Hoschek Runway 😀
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Vintage Lifestyle Badezimmer im Retro-Stil

Liebe Flaneure,

wenn man uns die Frage stellt: „Warum mögt ihr eigentlich Vintage?“ dann ist eine der ersten Antworten sicher: „Weil Vintage das Leben schöner machen kann„. Das kann übrigens auch für Ihr Badezimmer gelten. So zaubern Sie Ihr Vintage Lifestyle Badezimmer:

Verschönern Sie Ihr Bad
In solchen Döschen lassen sich hervorragend Wattestäbchen und -pads unterbringen
Verschönern Sie Ihr Bad
Parfumfläschchen oder Lippenstifte sind in Glasschalen sicher verwahrt

Badezimmer sind ja nicht immer der schönste Ort, sollten es aber bei Lichte betrachtet sein, verbringt man doch nicht unwesentlich Zeit dort (und das gilt immerhin für beide Geschlechter). Mit einfachen und vielfach preiwerten (das ist ja auch zur Abwechslung einmal schön) Mitteln können Sie bezaubernde Vintage-Elemente in Ihr Badezimmer einbauen. Die passenden Orte für Ihre Suche sind für die Jäger und Sammler Floh- und Antikmärkte, für die, die es einfacher wollen simple Einrichtungshäuser und für den Surfer gerne auch ebay.

Verschönern Sie Ihr Bad
In Nostalgie-Blechdosen ist Ihr Makeup gut aufgehoben

Die Mittel der Wahl: Alte Spiegel (oder auch alte Bilderrahmen in die Sie Spiegel einfügen lassen) und jede Menge Porzellan- oder Glasschälchen und -behälter, oder auch Nostalgie-Blechdosen. Ihre Wattepads und Wattestäbchen müssen ja nicht in hässlichen Plastikverpackungen ihr Dasein fristen. Und auch für größere Ansammlungen von Makeup-Waren findet sich in einer schönen Blechbox sicher Platz. Make-up-Entferner und andere Flüssigkeiten können Sie in Glasflakons aufbewahren (allerdings müssen Sie dabei besonders auf Reinlichkeit achten und den Flakon regelmäßig säubern).

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Auch für den Herren gilt: Wenn Sie nicht umfüllen wollen, kaufen Sie schöner

Ein kleiner Tipp für Neu-Käufer: In den Niederlanden gibt es zahlreiche kleine Wohn-Accessoire-Läden, in denen es die schönsten Döschen und Deko-Elemente zu kleinen Preisen gibt.

Mit solch kleinen Hilfsmitteln lässt sich ihr Bad einfach verschönern und veredeln, auch ohne, dass Sie ein Dekorationsexperte sind. Und wieder – ist Ihr Leben ein Stückchen schöner.

Viele weitere Ideen, Vintage in Ihr Leben zu bringen, finden Sie im Vintage Flaneur.

Helfen auch Sie anderen Nostalgie-Verliebten: Wie verschönern Sie Ihr Leben?

 

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Retro in Stuttgart: Der Vintageladen Schmachtfetzen

Bald feiert sie Geburtstag: Im Juli 2015 ist es ein Jahr her, dass Johanna ihren Laden „Schmachtfetzen“ in Stuttgart eröffnete. Keine Frage dass wir ihr dafür alles erdenklich Gute wünschen und uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ihr unsere fünf Fragen zu stellen:

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Beschreib uns kurz dein Vintagegeschäft „Schmachtfetzen“:
Mein Geschäft ist klein, aber fein. Bei mir gibt es eine sorgsam zusammengestellte Auswahl an hübschen Kleidern, Röcken, Blusen und Hosen – angelehnt an die 30er-50er Jahre. Die Kollektionen sind nicht Second Hand, sondern klassische Formen und Schnitte werden von den Herstellern neu interpretiert. Viele der Labels, die ich führe, kommen aus Deutschland. Diese Kollektionen werden in sehr kleiner Auflage hergestellt, das heißt, die Kundin kauft bei mir Qualität und Individualität. Um das Vintage-Outfit perfekt abzurunden, gibt es bei mir natürlich auch Strümpfe, Schuhe, Schmuck, Hütchen und Taschen.

Was hat dich zu Schmachtfetzen inspiriert?

Die Idee für den Laden entstand im Zuge meiner Burlesque-Partyreihe „Raunchy Rita’s Raspberry Club“ (www.raspberryclub.de), die ich seit Februar 2013 in Stuttgart veranstalte. Für diese Parties schmeißen sich meine Gäste immer richtig in Schale: Die Damen kommen in schicken Kleidern, Perlenkette und langen Handschuhen, die Männer tragen Hut und Hosenträger. Viele Gäste fragten mich: “Wo bekomme ich für deine Partys die passende Mode her?” Da ich immer nur Online-Shops empfehlen konnte, entstand so schlussendlich die Idee zu Schmachtfetzen: Endlich gibt es in Stuttgart einen Laden für Vintage inspirierte Mode und Accessoires – nicht nur für Abends, sondern auch für den Alltag, für’s Büro, für den nächsten Geburtstag, und und und…

Ganz knapp gefragt: Warum Vintage?

Vintage bedeutet für mich in Sachen Mode, sich zeitlos, feminin, und hochwertig zu kleiden. Die Mode der 30er-50er Jahre, die mir so gefällt, setzt Frauen und deren Kurven optimal in Szene. Mit meinem Laden möchte ich die Damen da draußen animieren, ihre Weiblichkeit zu feiern. Dazu muss man keiner „Szene“ angehören, oder sich jeden Tag von Kopf bis Fuß im Vintage-Style kleiden, finde ich. Aber in Zeiten von Jeans, T-Shirt und Sneaker können ein gut geschnittenes Kleid, ein hübscher Fascinator oder roter Lippenstift schon Wunder bewirken. Das Schöne ist ja, wir können beides haben: Die Mode der Vergangenheit und die Welt von heute.
Was sind deine Musthaves für die Dame von Welt und den mondänen Herren?

Ein Musthave für die Dame von Welt ist für mich auf jeden Fall der perfekte rote Lippenstift! Jedes Outfit wird dadurch geadelt, ob elegant oder lässig. Der mondäne Herr benötigt aus meiner Sicht ein hochwertiges und zeitloses Paar Lederschuhe. Ohne ein gepflegtes Paar Schuhe ist der schickste Anzug nichts wert.
Was würdest du unseren Lesern gerne mitgeben?

Ich würde mir wünschen, die Menschen hätten in der Mode mehr Mut – mehr Mut zur Extravaganz, Individualität und vor allem Spaß dabei! Oder, um die Worte der wunderbaren New Yorker Stil-Ikone Iris Apfel zu zitieren: „If you don’t dress like everyone else, you don’t have to think like everyone else.“

http://schmachtfetzen.de/

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Original trifft Moderne: Das Modelabel Vecona Vintage

Liebe Flaneure,

im Kommenden werden wir Ihnen immer wieder Labels, Läden und Veranstaltungen vorstellen. Wir beginnen passend mit dem Label, das von Beginn an, nämlich schon zu Zeiten vor der ersten Ausgabe, den Vintage Flaneur begleitet hat: Vecona Vintage.

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Stellt uns bitte euer Modelabel Vecona Vintage vor!

Wir sind Kai und Janet aus Wiesbaden und entwerfen und produzieren Kleidung für Damen und Herren im Stil der 1920er bis 40er Jahre.

JJ_hellblau_cremeDie meisten Modelle basieren auf Originalschnitten, werden aber von uns entweder in Passform oder Material in die heutige Zeit transportiert. So haben wir zum Beispiel beim Charlestonkleid JOLIE JOSEPHINE dezent figurformende Teilungsnähte eingefügt und bei der Damenweste FESCHE LOLA den Ausschnitt vertieft. Bei der Materialauswahl folgen wir unserem Herz und verwenden statt Echtpelz ein luxuriöses Fellimitat für unsere Stola SILVERSCREEN STAR.

Ganz besonderes Augenmerk richten wir auf die kleinen Details unserer Modelle. So haben wir eigene Metallknöpfe entwickelt, die in einer Trachtenknopfmanufaktur geprägt werden. Die Matrosenwesten sind am Kragen mit filigranen Lettern bestickt und mit handgebundenen Schleifchen verziert. Unsere Herrenhosen haben auf der Rückseite einen geteilten Bund, so dass sie leicht angepasst werden können, wenn es doch mal etwas zu gut geschmeckt hat. Diese kleinen Besonderheiten und sorgfältige Handarbeit machen Vecona Vintage Stücke so besonders und lange tragbar.

Wichtig ist uns außerdem, dass die Materialien den Look der Originale haben, aber nicht so pflegeintensiv sind wie damals. Darum haben wir uns für hochwertige Woll- und Leinenmischgewebe entschieden die in Deutschland hergestellt werden. Sie haben einen tollen Fall und lassen sich in der Maschine waschen. Ein Riesenvorteil, wenn man wie wir viel auf Reisen ist und die Stücke auch gern oft im Alltag trägt. Auf diese Weise bieten wir den Glamour von damals mit den modernen Annehmlichkeiten von heute.

Was hat euch zu Vecona Vintage inspiriert?

veconavintage_bouleSeit 2004 biete ich unter meinem ersten Label VECONA Einzelstücke als Auftragsarbeit an, die von zahlreichen Genres und Epochen inspiriert sind. Als ich 2007 in New York zum ersten Mal live Swing Bands und Tänzer erlebt habe ist ein neuer Funke übergesprungen. Da es ähnliches hier in Wiesbaden zu der Zeit noch nicht gab, haben wir uns nach meiner Rückkehr mit einigen Leuten zusammengetan und einen Tanzlehrer engagiert. Mit der Musik und dem Tanzen lag die passende Mode nicht fern. Als wir schließlich mit unseren selbst entworfenen und genähten Modellen auf den Partys auftauchten war das Interesse groß und wir haben den Schritt mit Vecona Vintage gewagt.

Ganz knapp gefragt: Warum Vintage?

Vintage, also alten Originalen Beachtung zu schenken und sie wiederzubeleben, bedeutet für uns den Staub abzupusten und sie in einen modernen Kontext zu setzen. Es geht uns nicht darum die Zeit noch einmal genauso zu durchleben (Was für ein Glück!), sondern Schönes, Elegantes, Kunstvolles auszusuchen und diese Dinge in unser heutiges Leben zu integrieren. Wir lieben die bequemen und zeitsparenden Errungenschaften unserer Zeit, Waschmaschine und Computer, die Möglichkeit als Frau Karriere zu machen, die Demokratie und dass uns keine Bombe aufs Haus fällt! Doch wir lieben die Kleidung in alten Filmen und Zeitschriften, Art Deco Objekte und swingenden Jazz.

Eine Hose mit hohem Bund und weitem Bein schmeichelt vielen Figuren mehr als eine hüftige Röhrenhose, eine akzentuierte Taille kann verführerischer wirken als ein formloses T-Shirt. All das ist heute kein Muss und das ist gut so! Aber macht Spaß sich in Schale zu werfen und die elegante Dame oder Herrn in sich zu erwecken und zu zeigen. Diese Eleganz ist es, die wir mit Vecona Vintage von alten Fotos auf lebende Menschen übertragen.

Euer Musthave für die Dame von Welt und den mondänen Herren?

Evita_rotJede Dame sollte ein gut sitzendes, schlichtes Kleid besitzen. So wird sie bei Einladungen nie mit zerknitterter Stirn ratlos vorm Kleiderschrank stehen, sondern kann diesem Stück mit Accessoires den zum Anlass passenden Look verleihen. Das Vecona Vintage Crepe Kleid EVITA ist ein Beispiel dafür. Mit Strassbrosche und silbernen High Heels wird es abendfein, mit Polkadot Tuch und Espandrilles ist man zum Picknick perfekt angezogen. Ein Alleskönner!

Für den Herrn empfehlen wir eine gut sitzende Bundfaltenhose, zum Beispiel unsere Gabardinehose SWINGING SAVOY. Sie kann mit Hemd und Weste förmlich gestylt werden, mit einem Ringelshirt und Segelschuhen wird sie sommertauglich.

Was würdet ihr unseren Lesern gerne mitgeben?

Sehen Sie die 1920er Jahre Party oder Sommerpicknick als Kostümfest, wunderbar! Wir sind sicher, dass sie eine Menge Spaß und eine tolle Zeit haben werden. 🙂

Möchten Sie mehr über die Mode der damaligen Zeit erfahren, freuen wir uns umso mehr! Denn Vintage hat soviel mehr zur bieten als Glitzer und Kuchen backen. Natürlich trugen auf den Showbühnen Berlins in den 1920er Jahren Paillettenhaarbänder mit Federn und es gibt auch Belege für Kirschen Druckmuster auf Schürzenkleidern. Doch das ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt des Ganzen. Kleine Blusen, kniebedeckte Röcke, weite Hosen, Kleider aller Art, Tücher, Hüte und reichlich andere Accessoires bilden zusammen ein stimmiges Ensemble, das je nach Tageszeit und Anlass variiert werden kann. Reichlich original Bildmaterial finden Sie zum Beispiel im 1920s, 1930s und 1940s Sourcebook von Charlotte Fiell & Emmanuelle Dirix oder hier beim Vintage Flaneur. Stellen Sie sich ihr komplettes Outfit zusammen oder integrieren Sie einzelne Stücke in Ihren modernen Kleiderschrank. Komplimente sind Ihnen gewiss!

Natürlich finden Sie immer wieder Modelle von Vecona Vintage im Vintage Flaneur

Besuchen Sie Vecona Vintage

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Der Vintage Flaneur besucht Bijou Brigitte

Liebe Flaneure,

Schmuck fasziniert viele Damen – ich selber kann mich des Elstersyndroms wirklich nicht freisprechen. Ein schöner Ohrring, eine feine Brosche, das ist es doch, was ein Outfit perfekt macht, oder? Sicher, echte Vintageschmuckstücke sind immer etwas ganz besonderes, aber ich gehe auch an „normalen“ Schmuckläden mit offenen Augen vorbei und freue mich auch dort über eine erfolgreiche Schatzjagd. Da war die Freude natürlich groß, als die Einladung von Bijou Brigitte zu Kollektionsvorstellung Herbst/Winter 2015/16 nach Hamburg in die Redaktion flatterte, und Ihr Frl. Dovermann machte sich einige Tage später auf vom Westen in den hohen Norden.

Zugegeben, die Hinfahrt war recht wild. Vor mir saß ein männlicher Kegelclub in den 60ern, der (wie sie mir erzählten) auf dem Weg zu einer AIDA-Tour war. Soweit so gut – sicher hatten sie ihr Bierchen und Weinchen schon um 8.00 Morgens auf, aber das war alles soweit in Ordnung – ich bin eigentlich nicht sehr zimperlich. Als aber in Münster  ein Frauenstammtisch (in den 30ern) dazustieg und sich direkt hinter uns setzte, da wurde es – sagen wir kulturell interessant, bishin zu sich-immer-weiter-öffnenden-Herrenhemden (Goldkettchen inklusive) und laut gebrüllten Stammtischsprüchen. Nun, aber was soll man sagen – was uns nicht umbringt macht uns hart?!? 😉

Angekommen in Hamburg und bei der Location der Kollektionsvorstellung von Bijou Brigitte (ein ausgesprochen schöner Altbau mit unbehandeltem Stuck, teilweise noch alten Wandmalereien und riesigen Holztüren) wurde ich aufs herzlichste begrüßt und aufgenommen. Neben der Besichtigung der Schmuckstücke hatte ich die Gelegenheit, mich ausführlich zu unterhalten. So kann das Fazit nur positiv ausfallen: Die verschiedenen Kollektionen sind natürlich nicht durchgängig Vintage-kompatibel, aber es war (wie Sie sehen werden) sehr viel sehr Schönes dabei, auf das wir im Winter sicher zurückgreifen werden. Die Ladies von Bijou Brigitte waren bezaubernd und sahen toll aus. Die Verpflegung war ausgezeichnet (neben Cakepops gab es auch einen Herren, der Eis nach Wunsch zubereitete – wenn man wollte sogar mit Senf- oder Meerrettichgeschmack. Nein, ich habe es nicht probiert) und auch für Kurzweil war gesorgt. So habe ich dort 2 schöne Stunden verbracht und viele Fotos für Sie, liebe Flaneure geschossen, bevor ich noch 3 Stunden Hamburgspaziergang machte (eine wundervolle Stadt) und schließlich wieder heim zu Mann, Hund und Baby fuhr.

Nach diesem kleinen Bericht wünsche ich Ihnen viel Spaß beim betrachten der Fotos – vielleicht schreiben Sie uns auch drunter, was Ihnen besonders gefällt und Sie gern in einem der nächsten Vintage Flaneure wiederfinden würden.

Herzlichst, Ihr Frl. Dovermann

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DIY: Nostalgische Blumendekoration

Auch ohne viel Zeit und Geld kann man tolle Dekorationen im Vintage Stil selber machen. Gerade im Sommer und Frühling ergänzen Blumen und Blüten den Retrolook perfekt und verleihen Ihrem Zuhause eine romantische Note. Das Nachhaltigkeit und Vintage hervorragend zusammenpassen zeigt sich hier ebenfalls: Anstatt neue Vasen zu kaufen, verleiht Upcycling ihrer Arbeit einen individuellen Stil, spart Geld und sieht dazu bezaubernd aus. Wir bekamen ein kürzlich kleines und schnelles Do-It-Yourself von der bezaubernden Madame Loufleé zugeschickt, das wir Ihnen nicht vorenthalten wollten und im Kommenden präsentieren. Wir wünschen Ihnen viel Spaß damit!

Do It Yourself: Eine romantische Blumendekoration mit Backform

Für diese kleine aber feine Dekorationsidee braucht man nicht viel: Lediglich eine alte Kuchenbackform ist von Nöten, die man zunächst gut säubert und anschließend vorsichtig mit Sandpapier etwas anschleift. Mit einem Sprühlack in der Farbe nach Wahl kann man nun die Form lackieren. Hierbei sind ganz nach Ihrem Geschmack unterschiedlichste Varianten möglich: Nutzen Sie unterschiedliche Farben (zum Beispiel wie auf den Bildern helle Pastelltöne passend zu einem romantsichen Frühlingsambiente). Ebenso können Sie sich zwischen glänzenden oder matten Lack entscheiden, je nach Anlass und was Ihnen besser gefällt. Im Bastelladen findet man auch ausgefallene Lacke, die zum Beispiel beim Trocknen Sprünge bekommen. Auch Lacke in Metallfarben, wie Gold, sind möglich. Ihrer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Lassen Sie die gründlich angesprühte Form anschließend gut trocknen! Für den nostalgischen Look kann man wenn man das möchte hier und da hinterher wieder etwas Farbe abschleifen, dann geht es in die Richtung shabby chique.
So schnell ist Ihr Werk vollbracht. Nun gilt es noch, die Form schön zu befüllen. In der Kuchenform machen sich besonders große Blütenköpfe hübsch.

Das war mein kleiner Beitrag, vielleicht gefällt er Ihnen ja.
Es grüßt Sie ganz herzlich Madame Loufleé (Facebook, Instagram, Blogger)

Weitere tolle Do-it-yourselfs finden Sie im aktuellen Vintage Flaneur!

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Roller Lash Mascara von Benefit

Wer dem Vintage Flaneur auf Instagram folgt, hat Frl. Dovermann jüngst direkt zu einem Presseevent von Benefit, bei dem das neueste Produkt vorgestellt wurde, begleitet. Auch hier wollen wir Ihnen erzählen, wie’s war.

Denn Leser des Vintage Flaneurs wissen, dass wir Benefit immer gern im Heft haben: Die liebevolle Verpackung im Retro-Look, die ausgefallenen Werbeideen und die Produkte selber liegen uns Redaktions-Mädels. Wir waren dementsprechend neugierig, was Benefit da ausgeheckt hat.

Das Benefit-Presseevent

Und der (wenn auch nicht sehr weite) Weg nach Düsseldorf war lohnenswert. Schon wegen des Events an sich: Eine Altbauetage, liebevoll in pink und rosa zum Beautysalon umgestyled, eine Candybar, hübsch hergerichtete gut gelaunte Mitarbeiterinnen und kleine Highlights wie die Fotobox nebst launiger Accessoires – das macht Spaß. Gut, zugegeben, frau fühlt sich manchmal etwas alt, wegen der Bloggerinen. Nicht dass Sie das missverstehen – wir haben gar nichts gegen Blogger, das ist eben der Zeitgeist, aber neben einer Horde im Schnitt 16 oder 17 jähriger junger Damen bildet man sich schonmal die eine oder andere Falte ein und ist froh, dass sich auch andere, eher gleichaltrige Redakteurinnen auf dem Event befinden. Doch auch mit kleiner Midlifecrisis: Wir hatten viel Spaß.

Das Produkt: Roller Lash Mascara

Roller Lash heißt der neue Mascara von benefit. Die Idee dahinter: Eine Wimperntusche, die kurzen Wimpern Länge und geraden Wimpern Schwung verleiht, und zwar nach dem Lockenwicklerprinzip. Die Bürste hat dafür neben einem bestimmten Schwung kleine Häckchen an den Borsten, die die Wimpern greifen. Und das funktioniert super!

Aber das Beste: BeneBabes

… ist ja manches Mal ein sidekick. So wie hier: Benefit gehört zur LVMH-Group, ist ursprünglich aus San Francisco und kann so sicher „Großunternehmen“ genannt werden. Und gegen die hat man ja so manches Vorurteil. Die, was benefit angeht, ungerechtfertigt sind. Die benegirls sind allesamt bezaubernd gewesen, gut gelaunt, hochmotiviert und voller Herzblut bei der Sache. Und so waren sie es, die das Event zu einem besonders schönen Erlebnis gemacht haben, für das ich mich im Nachhinein nur bedanken kann. Kein Wunder, dass Redaktionhund Finchen erklärter Fan des Bene-Hundes ist 😉

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Aus der Redaktion: Der Spätzünder 8. Ausgabe

Liebe Flaneure,

für alle, die es nicht erreicht hat, möchte ich mir kurz die Zeit nehmen, Sie über den schwierigen Verlauf bei unserer 8. Ausgabe zu informieren, um zu erklären, warum diese so lange auf sich warten ließ.

Eigentlich sollte die 8. Ausgabe des Vintage Flaneurs am 19.Dezember 2014 erscheinen. Aufgrund einer schwerwiegenden Erkrankung der Chefredakteurin Frl. Dovermann, in deren Verlauf ihre kleine Tochter zu früh geholt werden musste, konnte unsere Redaktion diesen Termin nicht einhalten. Es wurde umgeplant auf Anfang Januar. Doch, wie das manchmal so ist, ein Problem kommt selten allein – hier kamen uns die Feiertage in die Quere. Der Vintage Flaneur kann nicht unendlich schnell aus dem Druck, da die Leimbindung trocknen muss. Das hätte wenig Zeit gekostet, hätte dieser kurze Aufschub nicht wieder, wie ein Dominostein, terminliche Schwierigkeiten mit den Speditionen gebracht, die die Bahnhofsbuchhandlungen beliefern.

Doch nun ist es soweit: Am Mittwoch kommt der Flaneur in den Handel und wir präsentieren schon jetzt die 8. Ausgabe des Vintage Flaneurs und hoffen, dass sie Ihnen gefällt!

Herzlichst, Ihre Redaktion

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Die Wurzeln von Halloween

Bald steht er wieder vor der Tür, der gruseligste aller Feiertage: Halloween. Und auch wenn es nicht direkt etwas miteinander zu tun hat: Viele Vintage-Anhänger lieben Halloween und nicht zuletzt die Rock’n’Roller und Rockabellas lassen sich die kreativsten Kostüme zu dieser Gelegenheit einfallen. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Tag der Toten? Ist er keltischen Ursprungs oder sind seine Wurzeln etwa doch im Christentum zu suchen?

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Hierzulande eher unbekannt: Der Glaube, dass Damen im Spiegel zu Halloween ihren zukünftigen Partner sehen können.

Nun, zunächst muss man feststellen, dass es kaum Belege über einen Totenkult um einen Gott namens Samhain gibt. Vielfach wird behauptet, dieser habe einem Feiertag zum Ende des Sommers seinen Namen geliehen. Am 31.10. soll man ihm angeblich ebenso wie Geistern, Verstorbenen und dem ausgehende Sommer gedacht haben. Doch weder Datum noch Gott sind hinreichend belegt. Das christliche Totengedenken allerdings schon. Bereits im zweiten Jahrhundert gedachte man der verstorbenen Angehörigen an bestimmten Tagen bevor im Jahre 998 der Feiertag Allerseelen zu diesem Zweck bestimmt wurde.

Woher kommen denn aber nun die Stimmen, die Halloween in der keltischen Tradition sehen und die sich bis heute hartnäckig halten? Während der sogenannten irischen Renaissance haben die Iren sich auf die Suche nach den Ursprüngen ihrer Kultur gemacht und dabei teilweise doch recht krampfhaft versucht Verbindungen herzustellen zu sehr alten und vermeintlich „traditionellen“ Riten und Bräuchen. Den irischen Ursprung des Festes bestreitet wohl auch der kritischste Volkskundler nicht, er wird ihn allerdings lediglich aus dem christlichen Brauch den Abend vor Allerheiligen zu begehen ableiten. Denn schon der Name lässt dies erkennen. Halloween = All Hallows Eve, also der Abend vor Allerheiligen. An diesem zogen die Armen von Haus zu Haus und erbaten Essen und andere Gaben im Tausch gegen ein Gebet für die im katholischen Glauben dem Fegefeuer anheim gegeben Verstorbenen der jeweiligen Bewohner. Gebete sollen nämlich u.a. die Zeit im Purgatorium verkürzen können.

Mit der großen Auswanderungswelle der Iren in die USA im 19. Jahrhundert kam der Gedanke von Halloween auch dort an. In Amerika entwickelten sich dann auch viele der heute für uns charakteristischen Elemente des Feiertags. Der Kürbis beispielsweise war dort reichlich vorhanden und so wurde aus der Rübe der ursprünglichen Jack O´Lantern Legende der Kürbis. Ebenso kam der Aspekt der verkleideten Umzüge von Haus zu Haus hinzu. Diese lassen sich nämlich erst etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts nachweisen. Heute sind die christlichen Ursprünge natürlich nicht mehr zu erkennen und vor allem die evangelische Kirche sieht Halloween oftmals als Konkurrenz zum Reformationstag.

 

Bevor Sie jetzt aber denken, dass wir die Entwicklung von Halloween nicht gut finden oder gar untersagen möchten sich zu verkleiden und umherzuziehen, können wir Sie beruhigen. Die Redaktion des Flaneurs liebt Halloween! Und zwar genau so bunt und voller Süßigkeiten wie es von Amerika den Weg zu uns gefunden hat. Wir freuen uns schon, wenn an diesem Abend ein paar süße, verkleidete Kinder an unserer Türe klingeln und „Süßes oder Saures“ rufen.

Viele weitere spannende Geschichten zu Kultur und Wissen finden Sie auch im Vintage Flaneur

Isabeau Peter/Betty Bow

 

PS: Frl. Dovermann dagegen möchte ihre Süßigkeiten schwangerschaftbedingt lieber behalten und selber essen.

 

Bilder: http://publicdomainreview.org/collections/halloween-postcards/

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Vintagemode in der Schwangerschaft

Liebe Flaneure (und in diesem Fall besonders: Flaneurinnen),

seit wir beschlossen haben, mit meiner, Frl. Dovermanns, Schwangerschaft offen umzugehen, werde ich immer wieder von Leserinnen des Vintage Flaneurs auf Vintagemode in der Schwangerschaft angesprochen, also, danach gefragt. Nur fürchte ich: Da ist (auch für mich) guter Rat teuer.

Wir halten fest:

1. Selbst wenn man es hat – wer möchte schon für wenige Wochen, im höchsten Falle Monate (je nachdem wie sehr man sich wie schnell verändert) Unsummen an Geld ausgeben?

Vintagemode Schwangerschaft
Ich gehöre (leider) wirklich nicht zu den fotogenen Menschen – aber vielleicht gibt Ihnen das einen Eindruck, womit ich mich Kleidertechnisch über Wasser halte. Hier ein Jerseykleid, eigentlich etwas kurz für meinen Geschmack, aber ich mag den Kragen.
Vintagemode Schwangerschaft
Und eine Kombination aus einer originalen Bluse (Frl. Glitter Boutique) und einer Strickjacke und einem Jerseyrock (H&M)

2. Originale sind, abgesehen davon, dass sie oft teuer sind, selten und (was noch wichtiger ist): So sehr die „normale“ Mode von damals der Dame von Welt geschmeichelt haben mag, Umstandsmode wurde einfach zeltartig abgetan – nicht schön. Und sicher nicht das, was ich gerne tragen möchte.

3. Das gleiche Problem ereilt mich aber in dem, was mir die moderne Mode anbietet: ich stehe einfach nicht auf Hängerchen – da sieht frau doch gleich noch viel breiter aus?!? Und auch ansonsten, seltsame Sprüche oder Prints auf sehr weiten T-shirts, Umstandshosen (sehr praktisch, zugegeben, aber nichts in Schnitten in denen ich mich gerne sehe), das ist alles nichts, was ich gerne anziehen mag – und ich mag mich auch nicht die nächsten Monate schlecht angezogen fühlen. Es ist schon schwierig genug, sich mit seinem ständig verändernen Körper anzufreunden – ständig schwanke ich zwischen „wie schön so ein schwangerer Körper ist“ und „mein Gott, wie plump ich geworden bin..“. Da ist es besonders wichtig, sich in seiner Kleidung wohlzufühlen, denke ich.

4. Und: Alle Regeln des Ankleidens, mit denen man in seinem sonstigen Leben gut fährt, die man sich in vielen Jahren des „Trainings“ angeeignet hat, gelten plötzlich nicht mehr. Ich selber habe mich immer in überknielangen Röcken am wohlsten gefühlt. Durch die veränderten Proportionen, besonders durch die nach oben verlagerte Taille (ich will mich nicht beschweren – immerhin hat sich meine Taille bislang gut gehalten..) funktioniert das plötzlich nicht mehr – auf einmal wirken Röcke, die kurz über dem Knie enden, eleganter, Röcke die unter dem Knie enden (die sowieso für Schwangere kaum zu finden sind) sehen seltsam aus: Der Oberkörper wirkt viel zu kurz.

Mit anderen Worten: Es ist schwierig. Was ist zu tun?

Erwarten Sie jetzt bitte keine Lösungen von mir – im Gegenteil, wenn Ihnen etwas Sinniges dazu einfällt bin ich Ihnen ebenso dankbar wie die Frauen, die mich ratsuchend angeschrieben haben. Aber ich will Ihnen wenigstens meine Behelfslösungen, die (zumindest bislang noch) funktionieren, nicht vorenthalten.

Ich habe angefangen, auf Jesery zurückzugreifen. Da gibt es (meistens nicht mal in der Schwangeren- sondern in der „normalen“ Abteilung“) hilfreiche Pencilskirts, die mir zumindest derzeit auch noch gut passen. Auch Pencilkleider aus Jersey – im besten Falle nicht zu kurz aber etwas kürzer, als ich sie gewöhnlich trage – helfen mir durch den Alltag. Strickjäckchen muss ich etwas größer kaufen als normal und ewig wird das sicher nicht gehen, aber so klappt es im Moment ganz gut. Besonders toll: Blusen. Viele echte Vintageblusen sind sehr weit geschnitten, das ist schon sehr hilfreich. Und auch was mir da derzeit von der Modeindustrie angeboten wird ist toll – Chiffonartige Stoffe, oft mit Schluppe oder gefältelt, aber ohne Hemdkragen (eben so, wie ich es mag) und vielfach weit geschnitten: Sehr praktisch wenn man im 7. Monat schwanger ist.

Das Styling wie immer und schon kommt man sicher nicht mit best-dressed Award aber doch zufriedenstellend gekleidet bis hierhin durch. Und wie es in 2 Monaten ist, werde ich ja dann sehen.

Lediglich der Problemfall „Schuhe“ bleibt.. (Schnüren wird nicht einfacher und die Füße werden schnell dick ;-))

Also konkret, wo kaufe ich gerade:

Niemals in üblichen Mama-Läden, die Sachen dort fand ich (man möge es mir verzeihen) – nicht zu mir passend.

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King Louie – ich selber habe andere Modelle die passen, ich würde es also probieren. Ein tolles klassisches Kleid für den Winter, vielleicht mit einer beerenfarbenen Strickjacke..

Mein ungeschlagener Platz 1: King Louie. Das Label verwendet viele feste Jerseystoffe oder Strick – in tollen, oft nostalgischen Schnitten. Es ist keine echte Schwangerschaftsmode aber das heißt ja im Zweifel vor allem, dass ich die Kleidung auch nach der Schwangerschaft noch tragen kann – und in diesem Fall hab ich sogar Lust darauf.

Platz 2: H&M. Ich weiß, politisch schwierig. Aber ich habe noch keine Frau kennengelernt, die während der Schwangerschaft nicht auf diese günstige Möglichkeit zurückgegriffen hätte. Und eins muss man H&M ja lassen: Sie haben oft sehr schöne klassische Blusen, die mir vielfach auch jetzt noch passen. Und preiswerte Jerseyröcke.

Asos
Klassisch schwarz, unten ausgestellt – damit kann man doch arbeiten, endlose Kombinationsmöglichkeiten.. Und da der Preis nicht hoch ist, ist es nicht schlimm wenn man es nur eine Weile tragen kann

Platz 3: ASOS Maternity. Wenns dann doch mal an die echte Schwangerschaftsmode geht. ASOS bietet mir da immer wieder klassische Schnitte, schöne Längen, Materialien wie Spitze und das im besten Fall zum überschaubaren Preis.

Wenn Sie dem noch etwas hinzuzufügen habe: Sehr gerne! Immerhin bin auch ich in diesem Fall nur eine „Hilfesuchende“, und für ehrliche Hinweise dankbar. Ansonsten hoffe ich, vielleicht selber ein wenig hilfreich gewesen zu sein.

Mit liebsten Grüßen, Ihr

Frl. Dovermann

Mehr tolle Vintagemode für die Schwangerschaft finden Sie z.B. auch in Ausgabe 23 des Vintage Flaneurs.

 

 

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Im Test: Benefit Majorette Cheek Booster

Was Sie von unseren Produkttests erwarten können: Wir sind keine Makeup-Profis und erheben keinen Anspruch in dieser Hinsicht, aber wir geben Ihnen unsere ehrliche Meinung weiter.

Ach ja, ich mag ja diese liebevollen benefit Verpackungen.. Daher finden Sie benefit auch im Vintage Flaneur wieder. Die Reihe um Majorette ist orange, fröhlich und natürlich mit einer Majorette (einer Tänzerin in Uniform) verziert und bringt so auf jeden Fall schon einmal gute Laune. Wir haben den Benefit Majorette Cheek Booster ausprobiert.

Der Test

majo2Äußerlich ist der Cheek Booster, wie erwartet, bezaubernd – nicht nur die Verpackung, auch die Prägung des Creme Rouge macht Spaß. Dazu riecht das Produkt fruchtig. Ich war  allerdings etwas besorgt wegen des Farbtons – kann ich mit meiner hellen Haut diese orange Farbe wirklich tragen? Dazu (Confessions of an editor-in-chief..) habe ich nie cremeförmige Rouge benutzt, sondern nur Puder. Ein Experiment in vielen Hinsichten also.

Um die Farbe, das merkte ich schnell, muss ich mir keine Sorgen machen und auch die Nutzung stellte sich als denkbar einfach heraus: Einfach auf die Wange aufgetragen und verteilt ergab der Cheek Bosster einen rosigen Teint. Der Benefit Majorette Cheek Booster ist kein krasses Rouge, das die Wangen anmalt, es frischt lediglich den Ton auf. So macht auch der Hinweis Sinn, dass man das Produkt zusammen mit Rouge nutzen kann. Damit ist es (zumindest was mich betrifft) weniger etwas zum Ausgehen, wenn ich „ernsthaft“ geschminkt sein möchte. Das ist aber auch die Stärke: Es ist ein Alltagsprodukt, dass einen mehr gesund und strahlend als gestyled wirken lässt. Ich finde es damit schwieriger als mit meinem Puderrouge das Gesicht zu konturieren, schätze aber sehr die Alltagstauglichkeit – schnell und effektiv hat man morgens ein frisches Gesicht. Man sollte es allerdings bei sich tragen: Beim Auftrag an sich braucht man nur eine sehr kleine Menge, es muss aber Hin und Wieder aufgefrischt werden, da es nicht ewig hält.

Mein Fazit: Ich benutze den Benefit Majorette Cheek Booster nicht zu jeder Gelegenheit, aber im Alltag immer wieder gerne und empfinde ihn dann als Bereicherung für mein Makeup-Repertoire.

Anschauen können Sie sich das Produkt hier

Sagen Sie uns, ob wir Ihnen damit weiterhelfen konnten – und haben Sie einen Tag, bei dem Sie kein Makeup brauchen, um fröhlich auszusehen!

Ihr Frl. Dovermann