Vintage Flaneur #43

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Leben im Vintage Stil

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Vintage Stil im Winter: Geht das auch bei Kälte?

Vintage Stil im Winter

Während Väterchen Frost das Land in seinem eisigen Griff hält, die Luft klirrend kalt durch die Flure zieht und das Firmament in einem trüben Silbergrau erscheint, ist es einem doch am liebsten, in der beheizten Bleibe zu verweilen. Nichts klingt momentan verlockender als ein warmes Getränk und eine kuschelige Decke über den Beinen. Doch es ist gerade jetzt für unser allgemeines Wohlbefinden unerlässlich ins Freie zu gehen und den Winter auch außerhalb der warmen Stuben zu erleben. 

Der Griff in den Kleiderschrank bezweckt in der kalten Jahreszeit doch meist nur eines – den Schutz vor der Kälte. Dies sollte auch weiterhin die Absicht bleiben, doch lässt sich das mit einem attraktiven Vintage Stil im Winter kombinieren? 

Frostige Temperaturen sind ja nun einmal keine moderne Erscheinung und somit reicht der Blick in die Vergangenheit und die Erinnerung an die Strategien unserer Großmütter. Das Kleiden in Schichten ist längst kein Geheimtipp mehr, so beginnen wir mit der ersten Schicht, der Unterwäsche. Ganz anders als im Sommer dient diese in der Tat mehr dem Zweck als der Schönheit. 

„Kind, du kannst doch nicht ohne Unterhemd raus, deine Nieren!“ 

Wahre Worte! Kriecht die Kälte sprichwörtlich unter die Haut, ist es schwer sich wieder aufzuwärmen oder gar Gefallen am Winter zu finden.
Auf ein Unterhemd sollte somit grundsätzlich nicht verzichtet werden, möglichst eines, das die Hüfte bedeckt. Hier gibt es eine wunderbare Auswahl, je nachdem für wie „verfroren“ man sich hält. Bereits ein schlichtes Baumwollleibchen erfüllt seinen Zweck. Doch wenn die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken, kann man sich auch mit Thermo- oder Wollunterhemden einen Gefallen tun. 

Gelobt seien die Strumpfhosen!

Über die Beine kann man viel Körperwärme einbüßen, also gilt es, diese besonders gut warm zu halten. Einen großen Vorteil haben wir gegenüber unseren Großmüttern – die raffinierte Erfindung der Thermostrumpfhose. Ich darf mich seit kurzem sogar über ein mit Teddyfell gefüttertes Modell freuen. 

Warum bei einer Strumpfhose bleiben? Schichten sind auch in diesem Fall ein großer Vorteil , denn die kleinen Luftpolster zwischen den Stoffen und die Reibung, die bei der Bewegung der verschiedenen Materialien entsteht, erzeugt eine überaus gute Isolation. Dabei kann man Fein-, Woll- und Thermostrumpfhosen kombinieren. Mein Geheimtipp damit es nicht rutscht: Zieht man eine Unterhose darüber, fixiert man das Ganze – auch wenn man vor dem Spiegel mit einer Assoziation eines berühmten Superhelden oder Wrestlers ins Lachen kommt. Gut, dass wir noch nicht fertig sind. 

Ein Rock im Winter, ist das denn nicht zu kalt? 

Sicherlich ist auch euch diese besorgte Erkundigung nicht unbekannt. Die Erfahrenen wissen aber auch nur zu gut, dass man diese Frage dem Interessierten mit einem Schmunzeln verneinen kann. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Röcke ein wahrer Segen sind.
Quält einen nicht gerade die flirrende Hitze im Sommer, sollte man beim Tragen eines Rockes oder Kleides grundsätzlich nicht auf einen Unterrock verzichten, allein für den Tragekomfort ist es vorteilhaft. Und wirkt das wärme-speichernde Luftpolster eines leichten Petticoats nicht wahre Wunder im Winter? (Hier findest alles darüber, wie man einen Petticoat trägt) Trägt man einen eng geschnittenen Rock Model, oder ist einem ein fluffiger Petticoat zu viel, rate ich zu einem Unterkleid oder einen Trachtenunterrock. Letztere sind zumeist aus Baumwolle gefertigt und verfügen ebenfalls über mehrere Bahnen Stoff. Und es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass es natürlich auch wunderschöne Hosen im Vintagestil gibt! 

Auf den Stoff kommt es an 

Selbstredend könnte man bereits mit der Unterkleidung ausreichend gewärmt sein, für besondere Anlässe wäre nun sogar ein kleidsamer Satinrock, oder ein Kleid aus dünnerem Fabrikat eine Möglichkeit.
Für den Alltag werde ich nicht müde, die gute, alte Wolle zu empfehlen. Stoffe wie Tweed, Loden, Fischgrät und Cord sind nur einige, die besonders in Frage kommen. Aufgrund ihrer wärmenden Eigenschaft sind Röcke aus diesen Stoffen in A- Linie oder als Stiftrock die perfekten Begleiter für die kühle Saison. 

Strick ist schick

Wie oft staune ich über die, die sich selbst zu helfen wissen. Wie gerne hätte ich das Talent, nach alten Strickmustern Cardigans und Pullover zu zaubern, doch das bleibt vorerst anderen vorbehalten. Welch ein Glück, dass uns der Markt so viel Auswahl bietet, denn über unser Leibchen gehört noch die zweite Lage Kleidung. Hier empfiehlt sich, je nach Außentemperatur, entweder eine Bluse, kombiniert mit einer Strickjacke oder einem Pullover, oder einem Strickshirt und demselben. Da kann man seinen Vorlieben freien Lauf lassen, nur achte man darauf, dass der Kragen des jeweiligen Teils zusammenpasst. 

Pumps oder Stiefel – je nach Witterung 

Grundsätzlich sind Schnürhalbstiefel, beispielweise in schmaler Form, wie es der viktorianische Stil populär machte, stets passend und elegant. Mit einem solchen Paar Schuhe rundet man den femininen Vintage Stil wunderbar ab. Wem es nicht zu gewagt ist, der kann auch Pumps tragen. Ich persönlich tue dies gern und achte dabei auf solide Farben, einen nicht zu schlanken Absatz und ein Riemchen. So bleibt der Schuh am Fuß und man kommtauf schicksalshaften Treppenstufen nicht so schnell ins Rutschen. 

Mantel, Hut und Schal ist die richtige Wahl! 

Dem ist bereits nicht viel hinzuzufügen. Schützt man nun noch die schnell frierenden Finger, ist man derart gerüstet, dass einem weder Nässe noch Winterhauch etwas anhaben können. Besonders ein mit einer Nadel fixierter Hut setzt schönen Akzent. Wählt man die Farbe der Kopfbedeckung passend zum Schuhwerk und den Handschuhen, setzt man dem adretten Outfit sprichwörtlich die Krone auf. 

Und Vintage Stil im Winter für die Herren?

Sieht man mal von Pumps und den Tipps zum Röcke-Tragen ab, gilt das meiste dieser Sätze zum Thema Vintage Stil im Winter auch für die Herren: Ordentliche Unterwäsche (lange Unterhosen mögen nicht attraktiv sein, wirken aber Wunder bei Kälte!), verschiedene Kleiderschichten und die Auswahl von wärmenden Stoffen wie Wolle und Tweed, getoppt z.B, von einem schicken Mantel und einem Hut, garantieren auch den Herren einen winterfesten Vintagestil. 

Also auf zum nächsten Spaziergang. Und so warm Moonboots und ein bodenlanger Daunenmantel in Bettdeckenart aussehen mögen, auch mit zeitloser Eleganz muss man gewiss nicht frieren!

Anna Von 

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