Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Vintage Stil im Winter: Geht das auch bei Kälte?

Vintage Stil im Winter

Während Väterchen Frost das Land in seinem eisigen Griff hält, die Luft klirrend kalt durch die Flure zieht und das Firmament in einem trüben Silbergrau erscheint, ist es einem doch am liebsten, in der beheizten Bleibe zu verweilen. Nichts klingt momentan verlockender als ein warmes Getränk und eine kuschelige Decke über den Beinen. Doch es ist gerade jetzt für unser allgemeines Wohlbefinden unerlässlich ins Freie zu gehen und den Winter auch außerhalb der warmen Stuben zu erleben. 

Der Griff in den Kleiderschrank bezweckt in der kalten Jahreszeit doch meist nur eines – den Schutz vor der Kälte. Dies sollte auch weiterhin die Absicht bleiben, doch lässt sich das mit einem attraktiven Vintage Stil im Winter kombinieren? 

Frostige Temperaturen sind ja nun einmal keine moderne Erscheinung und somit reicht der Blick in die Vergangenheit und die Erinnerung an die Strategien unserer Großmütter. Das Kleiden in Schichten ist längst kein Geheimtipp mehr, so beginnen wir mit der ersten Schicht, der Unterwäsche. Ganz anders als im Sommer dient diese in der Tat mehr dem Zweck als der Schönheit. 

„Kind, du kannst doch nicht ohne Unterhemd raus, deine Nieren!“ 

Wahre Worte! Kriecht die Kälte sprichwörtlich unter die Haut, ist es schwer sich wieder aufzuwärmen oder gar Gefallen am Winter zu finden.
Auf ein Unterhemd sollte somit grundsätzlich nicht verzichtet werden, möglichst eines, das die Hüfte bedeckt. Hier gibt es eine wunderbare Auswahl, je nachdem für wie „verfroren“ man sich hält. Bereits ein schlichtes Baumwollleibchen erfüllt seinen Zweck. Doch wenn die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken, kann man sich auch mit Thermo- oder Wollunterhemden einen Gefallen tun. 

Gelobt seien die Strumpfhosen!

Über die Beine kann man viel Körperwärme einbüßen, also gilt es, diese besonders gut warm zu halten. Einen großen Vorteil haben wir gegenüber unseren Großmüttern – die raffinierte Erfindung der Thermostrumpfhose. Ich darf mich seit kurzem sogar über ein mit Teddyfell gefüttertes Modell freuen. 

Warum bei einer Strumpfhose bleiben? Schichten sind auch in diesem Fall ein großer Vorteil , denn die kleinen Luftpolster zwischen den Stoffen und die Reibung, die bei der Bewegung der verschiedenen Materialien entsteht, erzeugt eine überaus gute Isolation. Dabei kann man Fein-, Woll- und Thermostrumpfhosen kombinieren. Mein Geheimtipp damit es nicht rutscht: Zieht man eine Unterhose darüber, fixiert man das Ganze – auch wenn man vor dem Spiegel mit einer Assoziation eines berühmten Superhelden oder Wrestlers ins Lachen kommt. Gut, dass wir noch nicht fertig sind. 

Ein Rock im Winter, ist das denn nicht zu kalt? 

Sicherlich ist auch euch diese besorgte Erkundigung nicht unbekannt. Die Erfahrenen wissen aber auch nur zu gut, dass man diese Frage dem Interessierten mit einem Schmunzeln verneinen kann. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Röcke ein wahrer Segen sind.
Quält einen nicht gerade die flirrende Hitze im Sommer, sollte man beim Tragen eines Rockes oder Kleides grundsätzlich nicht auf einen Unterrock verzichten, allein für den Tragekomfort ist es vorteilhaft. Und wirkt das wärme-speichernde Luftpolster eines leichten Petticoats nicht wahre Wunder im Winter? (Hier findest alles darüber, wie man einen Petticoat trägt) Trägt man einen eng geschnittenen Rock Model, oder ist einem ein fluffiger Petticoat zu viel, rate ich zu einem Unterkleid oder einen Trachtenunterrock. Letztere sind zumeist aus Baumwolle gefertigt und verfügen ebenfalls über mehrere Bahnen Stoff. Und es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass es natürlich auch wunderschöne Hosen im Vintagestil gibt! 

Auf den Stoff kommt es an 

Selbstredend könnte man bereits mit der Unterkleidung ausreichend gewärmt sein, für besondere Anlässe wäre nun sogar ein kleidsamer Satinrock, oder ein Kleid aus dünnerem Fabrikat eine Möglichkeit.
Für den Alltag werde ich nicht müde, die gute, alte Wolle zu empfehlen. Stoffe wie Tweed, Loden, Fischgrät und Cord sind nur einige, die besonders in Frage kommen. Aufgrund ihrer wärmenden Eigenschaft sind Röcke aus diesen Stoffen in A- Linie oder als Stiftrock die perfekten Begleiter für die kühle Saison. 

Strick ist schick

Wie oft staune ich über die, die sich selbst zu helfen wissen. Wie gerne hätte ich das Talent, nach alten Strickmustern Cardigans und Pullover zu zaubern, doch das bleibt vorerst anderen vorbehalten. Welch ein Glück, dass uns der Markt so viel Auswahl bietet, denn über unser Leibchen gehört noch die zweite Lage Kleidung. Hier empfiehlt sich, je nach Außentemperatur, entweder eine Bluse, kombiniert mit einer Strickjacke oder einem Pullover, oder einem Strickshirt und demselben. Da kann man seinen Vorlieben freien Lauf lassen, nur achte man darauf, dass der Kragen des jeweiligen Teils zusammenpasst. 

Pumps oder Stiefel – je nach Witterung 

Grundsätzlich sind Schnürhalbstiefel, beispielweise in schmaler Form, wie es der viktorianische Stil populär machte, stets passend und elegant. Mit einem solchen Paar Schuhe rundet man den femininen Vintage Stil wunderbar ab. Wem es nicht zu gewagt ist, der kann auch Pumps tragen. Ich persönlich tue dies gern und achte dabei auf solide Farben, einen nicht zu schlanken Absatz und ein Riemchen. So bleibt der Schuh am Fuß und man kommtauf schicksalshaften Treppenstufen nicht so schnell ins Rutschen. 

Mantel, Hut und Schal ist die richtige Wahl! 

Dem ist bereits nicht viel hinzuzufügen. Schützt man nun noch die schnell frierenden Finger, ist man derart gerüstet, dass einem weder Nässe noch Winterhauch etwas anhaben können. Besonders ein mit einer Nadel fixierter Hut setzt schönen Akzent. Wählt man die Farbe der Kopfbedeckung passend zum Schuhwerk und den Handschuhen, setzt man dem adretten Outfit sprichwörtlich die Krone auf. 

Und Vintage Stil im Winter für die Herren?

Sieht man mal von Pumps und den Tipps zum Röcke-Tragen ab, gilt das meiste dieser Sätze zum Thema Vintage Stil im Winter auch für die Herren: Ordentliche Unterwäsche (lange Unterhosen mögen nicht attraktiv sein, wirken aber Wunder bei Kälte!), verschiedene Kleiderschichten und die Auswahl von wärmenden Stoffen wie Wolle und Tweed, getoppt z.B, von einem schicken Mantel und einem Hut, garantieren auch den Herren einen winterfesten Vintagestil. 

Also auf zum nächsten Spaziergang. Und so warm Moonboots und ein bodenlanger Daunenmantel in Bettdeckenart aussehen mögen, auch mit zeitloser Eleganz muss man gewiss nicht frieren!

Anna Von 

Ausgaben des Vintage Flaneurs die zum Winter passen

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Do-It-Yourself: Süße Cupcake-Schuhe

bequeme Cupcake-Schuhe

Trotzen Sie dem dunklen Ernst des Alltags und machen Sie sich Ihre einzigartigen und – im wahrsten Sinne des Wortes – süßen Cupcake-Schuhe. Kehren Sie dem Trübsal den Rücken zu, denn das Leben ist zu kurz für langweilige Schuhe! In Ausgabe 40 des Vintage Flaneurs finden Sie bereits ein Do-It-Yourself mit schickem Budapester-Motiv. Hier zeige Ihnen, wie Sie aus einem einfachen Paar Canvasschuhen einen äußerst bequemen und einzigartig süßen Hingucker für Ihre Füße zaubern können.

Sie benötigen dazu:

  • Stoffschuhe in „Kuchenfarbe“ (z.B. hellbraun, taupe oder beige)
  • Plusterfarbe in der Farbe Ihres Zuckergusses
  • Polymerknete in den Farben der Streusel (alternativ Perlen)
  • Bleistift
  • schmaler Spachtel oder Messer
  • Malerkrepp
  • sehr starker Kleber, der nach dem Trocknen flexibel bleibt
  • Pinzette
  • Schere

Anleitung für Cupcake-Schuhe:

  1. Nehmen Sie den Bleistift und zeichnen Sie leicht die Konturen des Zuckergusses auf die Schuhspitzen der Canvasschuhe. Sie können den Zuckerguss natürlich auch frei Hand auftragen, ohne vorzuzeichnen.
  2. Kleben Sie mit dem Malerkrepp den Gummirand am Schuh ab, damit nicht aus Versehen Farbe darauf kommt.
  3. Mit dem Spachtel verteilen Sie nun die Plusterfarbe großzügig auf die vorgezeichnete Fläche. Die Farbe muss nicht glatt sein, sie darf ruhig Unebenheiten und „Spitzen“ haben (damit sie möglichst realistisch wie Zuckerguss aussieht). Ist die Farbe vollständig aufgetragen, entfernen Sie vorsichtig das Malerkrepp. Sollte etwas Farbe auf die Gummisohle gekommen sein, kann diese jetzt noch mit einem feuchten Küchentuch behutsam entfernt werden.
  4. Lassen Sie die Farbe mindestens 24 Stunden gut trocknen. Da die Farbe sehr dick aufgetragen wurde, muss die Trocknungszeit entsprechend verlängert werden.
  5. Nun werden die Streusel zubereitet. Nehmen Sie eine kleine Menge der Polymerknete (etwa Daumennagel groß) in einer Ihrer bevorzugten Farben. Kneten Sie die Masse in Ihren Händen, bis sie weich ist und sich leicht formen lässt. Rollen Sie nun die Knete in lange, dünne Schlangen. Der Durchmesser der Schlange entspricht dem Durchmesser Ihrer späteren Streusel. 
  6. Heizen Sie Ihren Ofen auf ca. 110 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) vor. Haben Sie alle Farben der Polymerknete zu Schlangen verarbeitet, werden diese auf ein Backblech mit Backpapier gelegt. Die Schlangen sollten sich dabei nicht berühren, sonst kleben Sie später zusammen. 
  7. Backen Sie die Schlangen etwa 8-10 Minuten. Beobachten Sie den Backprozess um die Knete rechtzeitig aus dem Ofen zu nehmen. Bleibt sie zu lange im Ofen, könnten sie verbrennen und unschöne dunkle Stellen bekommen.
  8. Wenn die Schlangen fertig gebacken sind, entfernen Sie das Blech vorsichtig aus dem Ofen und lassen Sie es abkühlen. Die Schlangen bleiben im abgekühlten Zustand flexibel, und können nun zu Streuseln verarbeitet werden. Nehmen Sie eine Schere und schneiden Sie die Streusel in der gewünschten Länge ab. Um sie realistischer aussehen zu lassen, achten Sie darauf dass nicht alle exakt die gleiche Länge haben. TIPP: Ist Ihnen der Prozess des Streuselbackens zu aufwändig, können Sie alternativ fertige Perlen als Streusel verwenden.
  9. Haben Sie alle Schlangen zu Streuseln geschnitten, nehmen Sie den extra starken Kleber und die Pinzette zur Hand. Benetzen Sie ein Streuselstück auf der Unterseite mit dem Kleber und drücken es leicht mit der Pinzette auf die gewünschte Position auf ihrem Zuckerguss auf. Sie verfahren mit allen anderen Streuseln genauso. Achten Sie beim Kleben darauf, dass die Streusel nicht zu geordnet auf dem Zuckerguss liegen. Sie dürfen ruhig kreuz und quer liegen, so als wären sie gerade aus dem Streuselbehälter auf einen leckeren Cupcake gestreut worden.

Diese Cupcake-Schuhe sehen zum Anbeißen lecker aus, und sind obendrein noch äußerst bequem! Spielen Sie mit verschiedenen Streuselformen oder Zuckergussfarben um unzählige Varianten nach Ihrem eigenen Geschmack zu kreieren. Sie sehen, the sky is the limit! Nur Mut und ran an die Bastelmaterialien!

Bleiben Sie gesund! Liebst, Ihre Valerie Goldhahn

Das DIY zu diesem süßen Budapester-Style ist in Ausgabe 40 zu finden:

Veröffentlicht am 1 Kommentar

Flaneursbericht: „ker is dat schön!“ trotz Corona-Sommer

" Rockabellas beim Armdrücken im Diner

Aloha werte Flaneure und Flaneurinnen, seit der Corona-Sommer Online-Corona-Ausgabe des Vintage Flaneurs ist wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Natürlich ist noch lange nicht alles wie gewohnt und auch von Festivals und Co mussten wir uns diesen Sommer verabschieden. Aber ich möchte nicht jammern oder gar klagen, denn neben all den unschönen Dingen habe ich in den letzten Wochen viele Dinge erleben dürfen, die mich sehr erfreut haben. 

Warten Sie bitte kurz. Ich leg mir fix eine schnieke Platte auf, schlürfe genussvoll an meinem Getränk und lasse ein herzhaftes „ker is dat schön!“ raus. Ich als anerkannte Ruhrpottlerin nutze diesen Ausspruch sehr gerne und „ker is dat schön!“ dachte ich mir des Öfteren in den letzten Wochen, wenn ich mir die unterschiedlichen Aktionen der Vintage-Community angesehen habe. Da man sich ja nicht sehen durfte, es sei denn online, wurden die Menschen sehr kreativ und vernetzten sich miteinander. Daraus entstanden witzige, nachdenkliche und einfach interessante Momente, die die sozialen Medien während der Hochphase der „die, deren Name nicht genannt werden darf“-Pandemie noch bunter machten, als sie es eh schon sind. 

Zusammenhalt auf Instagram

Ich bin auch Mitglied einer kleinen Instagramgruppe, mit der ich während des Corona-Sommer einige lustige Videos gedreht habe. Ja werte Flaneure, mein schauspielerisches Talent kam zum Vorschein und der deutsche Fernsehpreis wartet schon auf mich. Mal schauen, ob ich ihn, wenn es soweit ist, persönlich oder online überreicht bekomme. Spaß beiseite.  Es war herrlich ein kleines, gemeinsames Projekt zu starten und dieses umzusetzen. Dadurch wurde mir die Zeit versüßt und der ein oder andere Tag wurde erträglicher. Und ja, ich hatte auch endlich mal wieder einen Grund mich komplett aufzubrezeln. Wenn schon nicht für die Massen an Menschen, denen ich draußen eh nicht begegnet wäre, dann doch wenigsten für die Onlinewelt. 

(c) InspirationOnline

Mir ist bewusst, dass diese Aktionen keine Festivals oder andere Veranstaltungen ersetzen, aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch. Neben den sozialen Einschränkungen wurde uns ja auch beim Flohmarkt-oder Einkaufsbummel ein Strich durch die Rechnung gemacht, was viele kleine Labels zu spüren bekamen und bekommen – und ich auch. Ich bin ehrlich werte Flaneure und Flaneurinnen, mir fehlt es bis heute. Es ist einfach nicht dasselbe, mit einem Mundschutz in der Gegend herum zu bummeln. Wie soll ich denn damit einen Lippenstift testen?! Entschuldigen Sie, ich wollte ja nicht jammern. 

Solidarität und Kreativität im Corona-Sommer

Stattdessen schallte auch hier mein „ker is dat schön!“ Ausruf durch die sozialen Medien, denn die Solidarität für kleine Shops war verblüffend. Viele erzählten von Shops in ihren Stories, schrieben Empfehlungen oder dachten sich innovative Aktionen aus. Man hielt zusammen und war füreinander da. Und ist es im besten Falle immer noch. 

Und ich finde, dass man an solchen Dingen merkt, dass wir, auch wenn wir uns aktuell nur sehr eingeschränkt auf Veranstaltungen sehen oder uns in die Arme schließen können, trotzdem alle miteinander verbunden sind. Und das ist doch auch ein schönes Gefühl, oder nicht?

In diesem Sinne, werte Flaneure und Flaneurinnen, erhebe ich mein Getränk und stoße mit Ihnen mit den Worten „ker wird dat hoffentlich bald wieder schön!“ an und schicke auf diesem Wege noch einen lieben, Gruß an meine Ladies: Schön, dass es Euch gibt. Trotz Corona-Sommer.

Bleiben Sie und Ihre Lieben gesund!

Ihre Jen Liebig

Instagram: Mrs.Retromuffin (Beitragsbild: Delicate Photography)

(c) Miss Diversity
Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Drinking across Europe: Rock’n’Roll-Bars, die das Herz erobern

Europas Rock'n'Roll-Bars

Im Sommer packt mich die Reiselust. Nun ist das Verreisen zugegebenermaßen dieser Tage nicht so leicht. Aber der Geist darf sehr wohl in die Ferne schweifen. Da kann man zur Ausgabe 40 des Vintage Flaneurs greifen und sich wegträumen. Und man kann bereits jetzt die nächste Urlaubsreise in andere Länder und Städte planen.

Und bei genau dieser Planung möchte ich dir ein wenig zur Seite stehen und dich an meinem Erfahrungsschatz teilhaben lassen. Denn so manche Stadt Europas habe ich bereist und sie besonders nachts, von einem gemütlichen Barhocker aus, betrachtet. Du wirst hier also weniger Sightseeingtipps erwarten dürfen, als eher ein Potpourri meiner liebsten Rock’n’Roll-Bars, die ich auf meinen Reisen kennenlernen durfte. Also ja, es wird alkoholisch – aber dir bleibt natürlich immer der Griff zum Saftglas!

Irland – Dublin

Ich beginne im westlichen Zipfel Europas, auf der grünen Insel – Irland, genauer gesagt Dublin. Eine Stadt, die sicherlich zu den sehenswertesten und freundlichsten Städten gehört, die ich kenne. Die Leute, die ich dort kennenlernen durfte, sind nett, lustig und immer für einen Plausch zu haben. Auch so mancher Barkeeper freut sich über angeregte Gespräche mit den neuen Gästen und lädt dann auch mal auf ein Guinness ein (sicherlich eine freundliche Geste, in meinem Fall aber eher ein kulinarischer Terrorakt. Aber es soll ja durchaus Menschen geben, die dieses süßlich-braune Gesöff, welches gerne Bier sein möchte, mögen).

Für Freunde der guten Musik und des subkulturellen Ambientes empfehle ich in dieser schönen Stadt das Thomas House, das nicht nur durch das kesse Hulagirl, das auf die äußere Fassade gezeichnet ist, optisch besticht, sondern auch innen mit einem lockeren, gemütlichen Ambiente zum Verweilen einlädt. 

Gespielt wird alles, was das subkulturelle Herz begehrt, von Ska über Rockabilly und Psychobilly ist alles vertreten. Zur Not könnte man sich noch an der Jukebox zu schaffen machen, die im Lokal steht, wenn man nicht etwa das Glück hat, dass gerade eine fantastische Band im Keller des Lokals spielt – denn ja, im Thomas House werden auch regelmäßig sehenswerte Konzerte angeboten.

Großbritannien – London

Eine Insel weiter finden wir ein Mekka der fantastischen Pubs und Bars, in der Geburtsstätte und Wiege so mancher Jugendkultur: London. 

Man könnte an dieser Stelle unzählige Bars und Pubs aufzählen, die einen bis zur Sperrstunde (die in England bekanntermaßen ja nicht so spät ist) gefangen halten, aber das würde den Rahmen sprengen. 

Ich habe also versucht mir meine liebsten Pubs heraus zu picken und zu präsentieren, wobei an unumstrittener, erster Stelle das Elephant`s Head steht. Zugegebenermaßen ist es, seit es Tripadviser gibt (verdammt sei die moderne, durchgeappte Art zu reisen), von Massen an Touristen überlaufen. Es hat jedoch nicht seinen authentischen und typischen Charme verloren. Noch immer kommen die Londoner des Stadtteil Camden nach der Arbeit im Camden Lock auf einen Pint ins Ellies und auch die Musik erfreut jeden Liebhaber und jede Liebhaberin des Ska, Soul, Rockabillys und Ähnlichem. Da im Elephant´s Head immer wieder unterschiedliche DJs die Plattenteller drehen, kann man je nach Wochentag unterschiedliche Musikrichtungen erwischen – aber immer nur gute!

Ein weiteres Lokal in London, das ich jedem ans Herz legen kann, ist das Dublin Castle. Hier ist Musikgeschichte greifbar und der Geist der Kultband Madness allgegenwärtig. So verwundert es auch nicht, wenn man bei seinem Besuch über dutzende Mods stolpert, die sich hier schon mal das ein oder andere Gläschen gönnen, bevor sie weiterziehen (vielleicht in den berühmten Electric Ballroom?).

Deutschland – Berlin

Weiter ostwärts, in der deutschen Bundeshauptstadt, finden sich, ähnlich wie in London, ebenfalls unzählige Lokale, Kneipen, Rock’n’Roll-Bars und Pubs, die es sicherlich wert sind, dort zu versumpern, während man dem Hopfennektar frönt. In Berlin hat man das Glück, so viele unterschiedliche Bars zu finden, die unterschiedlichste Musik spielen und Leute anziehen, dass sicherlich für jeden etwas dabei ist und man wochenlang ausgehen könnte, ohne dass einem langweilig werden würde (weswegen ich versuche meine Berlinaufenthalte immer so kurz wie möglich zu gestalten, ich würde sonst arm und die Kneipen unverschämt reich durch mich werden). 

Ein Lokal fällt mir allerdings zuallererst ein, wenn ich an die große Stadt mit dem Fernsehturm und der Hipsterüberbevölkerung denke: das Tiki Heart. Dort kann man nicht nur recht lecker Essen und Cocktails genießen, es besticht auch durch seine eigenwillige Inneneinrichtung und ist außerdem gleich neben dem Wild at Heart, in dem regelmäßig Konzerte stattfinden. Somit eignet es sich perfekt, um vor dem Konzert nochmal Kraft und Bier zu tanken. 

Polen – Warschau

In Polens Hauptstadt finden wir ein weiteres Lokal, das besonders mit seiner Musikauswahl mein Herz erwärmte. Wer sich in die schöne Stadt Warschau verirrt, sollte auf jeden Fall dem Café Rock´n´Roll einen Besuch abstatten. Lassen Sie sich nicht abschrecken, wenn Karaoke-Abend sein sollte – bei diesem wird zwar nicht gut, aber voller Enthusiasmus gesungen. Das ist zwar sympathisch, kann aber anstrengend für die Ohren sein. Aber in den hinteren Räumen des verwinkelten Lokals findet man sicherlich auch ein Plätzchen, wo man der Konservenmusik lauschen kann. Es bleibt nicht viel zu sagen, die Getränke sind günstig, die Bedienung nett, das Ambiente außergewöhnlich und die Musik hörbarer als in anderen, für die Touristen ausgelegten Bars Warschaus, die ihre Gäste mit sanften Popklängen berieseln. 

Österreich – Gleisdorf

Eine ähnliche Perle findet man auch in Österreich, im steirischen Gleisdorf: Das True Fellas Diner. Das Lokal begeistert ebenso mit einem außergewöhnlichen Ambiente, gutem Essen und freundlicher Bedienung und ist wohl an Authentizität kaum zu schlagen. Nicht selten steht ein Hot Rod oder ein anderer Oldtimer auf dem Parkplatz vor dem Lokal, da in der Garage nebenan der hiesige Autoclub an seinen Schätzen schraubt. Es verwundert also nicht, dass man stundenlang auf der Terrasse oder im Lokal verweilen kann, ohne dass einem langweilig wird. Lediglich der Weg zurück zum eigenen Gefährt könnte schwerfallen, weil es nicht selten passiert, dass man sich mit dem guten Essen des Diners einfach zu vollgegessen hat. 

Das waren nun nur wenige von unzähligen großartigen Lokalen, Kneipen, Rock’n’Roll-Bars und Pubs, die man auf seinen Reisen besuchen und entdecken kann. Sehr gerne würde ich nun deine Insider-Tipps lesen! Wo genießt du ein kühles Bier oder einen leckeren Cocktail? Welche Bar hat dein Herz genauso erobert hat, wie die oben genannten Lokale das meine? Was sollten wir auf unsere Wunschliste setzen?

BamBam Pebbles

An dieser Stelle wollen wir natürlich darauf hinweisen, dass Alkohol verantwortungsbewusst genossen und niemals nach dem Konsum Auto gefahren werden werden sollte – egal, wo auf dieser Welt.

Mehr internationale Vintage-Themen und Traum-Reisen gibt es in Ausgabe 40 des Vintage Flaneurs

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Meine Sonnenbrille im Vintage-Style

Frau mit Sonnenbrille im Vintagestyle

Der Sommer ist da, die Sonne brennt und mit ihr die Frage nach der perfekten Sonnenbrille im Vintage-Style. Denn für die Liebhaber eines klassischen Stils darf es natürlich auch an einer Retro-Brille nicht fehlen. Dabei ist die Frage (ihr kennt die Einschränkung schon von uns) nicht pauschal zu beantworten.

Eine gute Sonnenbrille, an der man lange Freude hat, kostet Geld. Das gilt umso mehr, wenn man sowieso Brillenträger/in ist und eine Sonnenbrille mit Stärke benötigt. Aber auch ohne Sehstärke sollte zum Beispiel ein guter UV-Schutz auf keinen Fall vernachlässigt werden. Die Investition in eine ordentliche Sonnenbrille lohnt sich! Umso wichtiger ist es, sich vorher über eine grundlegende Dinge Gedanken zu machen.

Wie ausgefallen darf es denn sein?

Sonnenbrillen gibt es in allen Formen und Farben. Von der Morticia-Adams-Fledermaus-Sonnenbrille über klassische Formen, wie sie bereits Audrey Hepburn trug, ist alles zu haben. Auch dicke Horn- oder Kunststoffgestelle sind heute ebenso einfach zu bekommen wie zierlichen Rahmen aus Metall. Es ist also ein guter Anfang, sich zu fragen, wie ausgefallen es denn für den eigenen Geschmack sein darf. Was bringt einem letzten Endes eine Brille, die man nie anzieht, weil man sich zu exponiert fühlt und sich eigentlich gar nicht an das Gestell herantraut? Oder umgekehrt: Weil man sie zu langweilig findet? Gar nichts.
Ebenso ein Faktor ist die Kombinierbarkeit. Ein farblich ausgefallenes Brillengestellt, das man zwar liebt, aber das Null zu den Kleiderbeständen passt und daher immer liegen bleibt, macht keinen Sinn. Also: „Schau mich an, denn ich bin ein Star“ oder klassisches Understatement – was liegt Dir?

Mann mit Sonnenbrille im Vintagestyle

Eine Frage der Ära

Die ausgesprochenen Vintage-Anhänger unter unseren Lesern haben sich optisch oft einem bestimmtem Jahrzehnt verschrieben. Aber auch weniger festgelegte Augenschutz-Suchenden können natürlich eine Dekade als Inspiration für den Kauf der perfekten Sonnenbrille im Vintage-Style nehmen. Während die gerade sehr angesagten, ganz dünnen runden Metallgestelle an die 20er Jahre erinnern (insbesondere, wenn der Style drumherum stimmt), entführen einen radikale Cateye-Formen unwillkürlich in die späten 50er Jahre, die Zeiten des Rock’n’Rolls. Männern geben Fliegerbrillen den Marlon Brando-Coolnessfaktor. Klassische Formen in elegantem schwarz (oder weiß) lassen sich hervorragend mit einem Coco-Chanel-Stil kombinieren: Wie wäre es dazu mit schwarzen, knöchelfreien Stoffhosen, einem schwarz-weiß-geringeltem Shirt und Ballerinas? Knallbunte Plastikgestelle mit gigantischen, gerne auch leicht eckigen Gläsern bringen das Saturday-Night-Fever der späten 60er/frühen 70er zurück. Und damit sind nur einige Varianten angerissen. By the way: Hier kann man sich auch durchaus die Frage stellen, ob man sich in Vintageläden oder auf Flohmärkten auf die Jagd nach einem Original mache möchte, eine Reproduktion eines altbewährten Gestells bevorzugt oder sogar eine moderne Brille haben will, die sich an den Retrostil anlehnt.

Wie ist Dein Profil?

Weitere Hinweise können ganz pragmatische Herangehensweisen geben. Für Menschen mit einer ausgeprägten Sehschwäche fallen schmale Brillengestelle oft weg, da sie die schweren Gläser nicht halten können – oder es schlicht zu unbequem wäre. Auch die Frage, welches Gestell eigentlich zu welchem Gesichtstypen passt, kann helfen. Natürlich nur, wenn man sich nicht entscheiden kann, denn wenn man sich in ein Gestell verliebt, sollte man natürlich tragen – unabhängig von irgendwelchen Guides. Ist man aber unentschlossen, kann man durchaus auf alte Weisheiten wie „Die Brille sollte das Gesicht ausgleichen“ zurückgreifen: Also kurz gesagt: Sehr rundes Gesicht verträgt nicht so gut sehr runde Brille. Auch einen Gedanken wert: Bist du eher sorgsam oder eher tollpatschig? Für zweiteren Menschenschlag ist eine stabilere Brille von Vorteil – sowie ein guten Brillenetui in der Handtasche. Dieses steht allerdings jedem gut zu Gesicht steht, der seine Sonnenbrille liebt.

Und wer sich bei all dem immer noch nicht entscheiden kann, bei dem bleibt es halt nicht bei einer Sonnenbrille im Vintage-Style – da wird es eine Sammlung.

Übrigens: Wenn Du Hüte magst, hat Fräulein Nicole vielleicht die passenden Tipps für Dich!

Weitere Tipps für Deine Vintage-Garderobe gibt es in jedem Vintage Flaneur

Fotocredits: Beide Bilder: Shutterstock Evgeniya Porechenskaya

Veröffentlicht am 1 Kommentar

Film- und Buchtipp: Squeezed Up – Tales of Polynesian Pop and Kustom Kulture

Squeezed up - Poster

Ein Roadmovie und Coffee Table Book von Dirk Behlau

Ausgabe 39 des Vintage Flaneurs beschäftigt sich ausgiebig mit verschiedenen vintageverwandten Szenen: Rockabilly, Swing, Teddyboys/-girls, Psychobilly und viele mehr. Eine weitere Szene, die oft mit Vintage in Verbindung steht, ist die der Hot Rodder. Wer hier einen spannenden, ungewöhnlichen und horizonterweiternden Einblick bekommen möchte, der wird bei dieser Neuerscheinung voll auf seine Kosten kommen: Im Februar 2020 kam mit „Squeezed up“ der neue Film und der dazugehörige Fotoband des international anerkannten Filmemachers und Fotografen Dirk „The Pixeleye“ Behlau heraus.

HotRod Bild aus Squeezed Up
(c) Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Zehn Tage, neunzehn Städte, achtundzwanzig Locations, zwei Hot Rods, fünf Jungs und ein Rennen: Squeezed Up ist ein unvergesslicher Roadtrip durch Südkalifornien, bei dem Hot Rodding, polynesischer Pop, Tiki-Kultur, Tattoos und Kustom Kulture zu einem atemberaubenden und verrückten Meisterwerk kombiniert werden. Erlebe jede Unebenheit auf der Straße mit „The Wild Bunch“, während die Jungs reisen, um die Vergangenheit zu bewahren und sich mit Malern, Surfern, Tätowierern, Barkeepern, Tiki-Herstellern, Hot Rod-Bauern und vielen weiteren treffen. Nimm dich nicht zu ernst, schätze und bewahre Vergangenes, ohne einfach nur zu konsumieren. Behalte, was dich dich lebendig fühlen lässt und lebe genau das. Komm mit und begleite Dirk Behlau und „The Wild Bunch“ auf der Straße!

Tiki-Mug aus Squeezed Up
(c) Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Klingt super? Schau auf der Website vorbei: www.squeezed-up.com

Surfing - Foto aus Squeezed up
(c) Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Der Film

Squeezed Up: Tales of Polynesian Pop and Kustom Kulture – Roadmovie
Eine Beastwood Film Produktion in Kooperation mit Pixeleye Industries
80 Minuten
Erhältlich als Video on Demand und DVD
Preis: 25€

Das Buch

Squeezed Up: Tales of Polynesian Pop and Kustom Kulture Photography
Photography by Dirk „The Pixeleye“ Behlau
Sprachen: Englisch und Japanisch, 378 Seiten
ISBN: 978-3-00-064626-3
Preis: 59 €

Squeezed up - Buch
Team Squeezed Up
(c) Dirk „The Pixeleye“ Behlau
Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Polkadots – das gepunktete Klischee der Retromode

Schicker 50s Style mit Polkadots

Es gibt da dieses Polkadot-Kleid, das sowohl das ultimative Klischee der Retromode ist, als auch von vielen Vintage-Fans gehasst wird: Das knielange Model mit Neckholder, darunter ein Petticoat, der unter dem Saum hervorschaut, und natürlich in knalligem Rot – gemustert mit riesigen weißen Punkten. 

Für viele Menschen, die nicht schon einen Vintage-Lifestyle leben, ist das rote Polkadot-Kleid im Minnie-Maus-Stil mit das erste, an was sie denken, wenn sie das Wort „Rock’n’Roll“ hören. Und es ist ein durchaus positiv behaftetes Klischee, sie finden es fröhlich, feminin und hübsch. Selbst im Karneval findet man es als „50er Jahre Kostüm“. Auf diese Art und Weise ist das Polkadot-Kleid sicher auch dafür verantwortlich, einige Damen nachhaltiger für Retromode zu begeistern und der Vintage- oder Rockabilly-Szene (mehr zum Thema Vintageszenen gibt es in Ausgabe 39) nahezubringen – und Nachwuchs können Szenen (so schwer sie sich oft damit tun) eigentlich immer gut gebrauchen. Viele Frauen, die sich heute ganz selbstverständlich im Retrobereich bewegen, haben diesen Einstieg genommen und hatten „in ihren Anfängen“ eben dieses (oder ein ähnliches) Kleid im Schrank.

Aber dadurch wird es eben auch zu einem Einsteigermodell, das die Trägerin oftmals als Touristin der Vintagemode outet. Es ist für die viele Trägerinnen nur eine Verkleidung, nicht anders, als wenn sie sich als Meerjungfrau verkleiden. Das Polkadot-Kleid hat daher einen nicht ganz einfachen Ruf. Immer mal wieder lesen wir sogar von Damen aus dem Vintagebereich, die sagen, dass sie nie (wieder) Polkadots tragen würden. Dabei kann das Pünktchenmuster durchaus charmant und stilvoll sein. Allerdings solltest Du (ob Einsteiger oder nicht) ein paar Hinweise beachten.

So schön können Polkadots sein. (Foto aus Asg. 17 von Bevis Photography, Bearbeitung: Sarah Tröster, HuM Belle la Donna, Model Lady Cherrykiss)

Tipps zum Tragen von Polkadots

  1. Der erste und wohl allerwichtigste Tipp: Kaufe nicht billig! Sobald das Kleid auch nur ein Minimum mehr sein soll als ein Karnevalskostüm, kaufe keinen One-Size-Polyester-Mist (entschuldige die offenen Worte). Das sieht immer preiswert und ein bisschen albern aus. Selbst das umstrittene Kleid im Minnie-Maus-Look gibt es von einschlägigen Firmen als ganz normales Kleid „in schön“. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, da das Muster schon sehr auffällig ist, aber das muss es ja auch nicht. Wenn Du das Neckholder-in-Rot-mit-riesigen-weißen-Punkten magst, zieh es an. Aber investiere Dein Geld in ein ordentliches Modell und style Dich ordentlich. Dann kannst Du es mit Spaß tragen.
  2. Im oben beschriebenen Retro-Klischee versteckt sich noch eine zweite Diskussion aus dem Retro-Mode-Bereich: Wir trägt man eigentlich einen Petticoat? Darf/soll er unter dem Rock hervorschauen oder nicht? Dazu findest Du hier einen eigenen Artikel. 
  3. Und noch ein Wort zum Klischee. Wenn du einen solchen Style tragen willst, solltest du es tun. Bedenke aber beim Tragen, dass das Bild, an das Du Dich hier anlehnst, das einer Teenagerin oder wenigstens einer sehr jungen Frau ist. An gestandenen Frauen jenseits der 20er fällt es zunehmend schwer, einen riesigen Petticoat und einen hüpfenden Pferdeschwanz mit Schleife ernst zu nehmen. Es gefällt Dir halt einfach? Dann trag es trotzdem. Aber vielleicht schaust du auch mal, ob es nicht tolle Retromode gibt, die dein Alter positiv zur Geltung bringt und einfach nur kleidsam und natürlich an Dir aussieht. Vielleicht ist das Polkadot-Kleid ja auch für Dich der Einstieg in die wunderbare Vintage-Modewelt! Und die hat so viel mehr zu bieten als das.
  4. Und diese Vintage-Modewelt hat auch an Polkadots viel mehr zu bieten, als nur riesige weiße Punkte auf knallrotem Grund. Es gibt wirklich schöne und stilvolle Kleidung mit Pünktchen-Muster! Passend für jedes Alter und jeden Stil. Die meisten kommen irgendwann an den Punkt (Haha), dass die Punkte des Musters nicht zu groß sein dürfen. Sehr schön finden wir Pünktchen auf dezenteren Hintergrundfarben wie Dunkelblau, Altrosa oder einem gedeckten Grün. Wir raten also von allen Vorverurteilungen ab. Pünktchen lassen sich sehr gut stilvoll und variabel tragen: Von einem edlen Monochromen Look hin zu klassischer Vintage-Mode bis hin zu einem fröhlichen und mädchenhaften 50er Jahre-Look ist auch mit Punkten alles drin! (Mehr zum Thema Polkadots gibt es in Ausgabe 27)

Wie ist Deine Meinung zu Polkadots? Vote mit!

[os-widget path=“/vintageflaneur/magst-du-polkadots“]

Artikelbild aus Asg. 12 von Mike Koslinck, HuM: Nani Hope, Model: Alessa Ghoulish

Das könnte Dich auch interessieren:

Mehr zum Thema Vintage Szenen:

Vintage Flaneur Cover Ausgabe 39

Mehr zum Thema Polkadots:

Ausgabe 27 Cover
Veröffentlicht am 4 Kommentare

Wie werde ich Model für den Vintage Flaneur?

Model für den Vintage Flaneur

Wir werden ziemlich oft gefragt, wie man eigentlich Model für den Vintage Flaneur wird. Anbei die Antwort.

Wir führen eine offene Modelkartei, in die sich jeder eintragen lassen kann. Schicken Sie einfach Ihre Bewerbung an frl_dovermann@vintage-flaneur.de.. Sie sollte neben Körper- und Kleidergröße natürlich aussagekräftige Fotos beinhalten. Aussagekräftig, das heißt, es sollten keine sehr bearbeiteten Fotos oder Fotos mit etlichen Filtern drauf sein. Es nützt nichts, wenn wir Sie nicht erkennen können.

Auch erreicht uns oft die Frage, ob man Erfahrung haben muss. Grundsätzlich eigentlich nicht. Damen und Herren mit Erfahrung haben bis zu einem gewissen Grad bessere Chancen, da uns ein erfahrenes Model das Leben einfacher macht. Auch ohne Erfahrung können Sie sich aber bewerben: Wir haben auch schon großartige Shootings mit Models ohne Vorerfahrung gemacht. Überlegen Sie sich aber bitte, ob Sie dem Druck gewachsen sind – wenn Sie dann wenn es soweit ist eingeschüchtert sind, ist das für niemanden zielführend.

Ehrlichkeit ist also grundlegend. Da gilt auch für Figur und Alter: Der Vintage Flaneur ist bekannt dafür, ganz unterschiedliche Models zu zeigen. Ihre Kleidergröße oder Ihr Alter sind also kein Hinderungsgrund. Was allerdings wirklich ein Problem ist, ist, wenn sich jemand mit einer Kleidergröße bewirbt, aber eine ganz andere hat – und die Kleidung am Shootingset dann nicht passt.

BEVOR SIE SICH BEWERBEN: Beachten Sie bitte, dass alle unsere Shootings auf tfp-Basis stattfinden, es fließt also kein Geld! Meistens finden unsere Fotoshootings im Raum Köln/Bonn statt. Es wird ein tfp-Vertrag geschlossen, der regelt, dass der Vintage Flaneur, der jeweilige Fotograf, die Stylistin und die Models die Fotos nutzen dürfen.

Wir geben natürlich keine Garantie, dass einer Bewerbung auch eine Einladung zum Shooting folgt – wir haben sehr viele Bewerber auf relativ wenig Plätze. Einen Versuch ist es aber wert. Denn nur so werden auch Sie Model für den Vintage Flaneur.

Frustriert, weil es nicht geklappt hat? Das tut uns Leid. Wir bitten aber immer zu bedenken, dass wir mehr Bewerber als Shootingplätze haben. Wenn also eine Einladung nicht zustande kommt, hat es nichts mit Ihnen persönlich zu tun.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Literaturtipp: Ein Führer durch das lasterhafte Berlin der 20er Jahre

Curt Moreck - Führer durch das lasterhafte Berlin

Das deutsche Babylon 1931 – Curt Moreck

Berlin der 20er Jahre: Mit Curt Morecks „Ein Führer durch das lasterhafte Berlin“ wollen wir Ihnen heute einen spannenden Literaturtipp zeitgenössischen Lesestoffs mitgeben. Denn wenn Sie einen Eindruck einer Zeit gewinnen wollen, sollten Sie auch unbedingt Literatur aus der entsprechenden Zeit lesen. Bedenken Sie dabei die Intentionen des Schriftstückes, aber Sie erfahren Ungeahntes darüber, wie eine Zeit funktionierte.

Ein solches Zeitzeugnis veröffentlichte der be.bra Verlag mit Curt Morecks „Führer durch das lasterhafte Berlin“. Es ist eine Art Mischung aus einem Reiseführer und einem journalistischen Werk, dem der Berlinbesucher, prächtig durch den Witz des Autoren unterhalten, durch die Stadt folgen kann – übrigens mitnichten der einzige Führer durch das Berlin der 20er Jahre. Dabei sind Curt Morecks lokale Hinweise aus heutiger Perspektive ebenso spannend, wie seine Wertungen der Gegebenheiten, die viel darüber erzählen, wie ein Mensch in den 20ern dachte. Er zeigt sich dabei als durchaus offener und liberaler Zeitgenosse, es verwundert nicht, dass der auf Kultur- und Sittengeschichte spezialisierte Journalist und Autor während des Nationalsozialismus verboten wurde. Dabei füttert er aber nicht blind den Mythos Berlins der 20er, zeitweise zeigt er sich regelrecht enttäuscht.

Mythos oder Wahrheit? Berlin der 20er Jahre

Man kann es sich vielleicht wie bei einem Besuch des Amsterdamer Rotlichtviertels heutzutage vorstellen: Dieses Viertel wird 1000fach besucht, um etwas Anrüchiges, Verruchtes und potentiell Gefährliches zu erleben – aber dadurch, dass es 1000fach besucht wird, verliert es eben das Verruchte und wird zum inszenierten (aber dafür geschützten) Massenspektakel.

Aber da wir das Berlin der 20er Jahre ja eh nicht mehr besuchen können, brauchen wir vor den möglichen Enttäuschungen ja keine Angst mehr zu haben. Und auch wenn die Information, wo man 1931 in Berlin gut und günstig zu Mittag essen konnte, uns heute nicht mehr viel nützt, so bleibt der „Führer durch das lasterhafte Berlin“ ein Dokument, dass viel mehr erzählt, als damals intendiert war. Zusätzlich wurde es mit vielen Bildern ausgestattet – absolut spannend!

Dieser Buchtipp erschien auch im Rahmen von anderen Artikeln zum Thema Berlin der 20er Jahre in Ausgabe 31 des Vintage Flaneurs

Auch spannend: Über das Organisieren einer 20er Jahre Party

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Charming Vintage Shops: Vintage Mädel

Bild zu Vintage Mädel

(Werbung/Ad) Auf den Vintage- und Retrofestivals hat sie sich bereits einen Namen gemacht: Diana, mit ihrem Shop „Vintage Mädel“. Mit ihren ausgewählten Stücken kommt sie ebenso gut an wie mit ihrer liebenswerten Art. Wie bei den meisten, die sich den Traum vom Retroladen erfüllen, stecken viele Gedanken und Ideen hinter ihrem Konzept, sowie eben so viel Liebe und Leidenschaft fürs Geschäft. Von all dem hat sie uns erzählt.

„Vintage Mädel“, das ist natürlich ein Team, das ist Diana wichtig. Aber vornehmlich steckt doch sie hinter dem Projekt. Die Jungunternehmerin und Mama liebt und lebt bereits seit ihrer Kindheit den Stil, den Lifestyle und die Musik der 30er bis 60er Jahre. Schon seit ihrem 13. Lebensjahr träumt sie von ihrem eigenen Laden. 

Doch ein reales Geschäft ist mit einer frischen Familie schwer zu bewältigen. So eröffnete die examinierte Altenpflegerin im Februar 2018 „Vintage Mädel“ vorerst als Onlineshop. Die Auswahl der Mode ist dabei von entscheidender Bedeutung. Denn Diana will nicht einfach nur Kleidung verkaufen. Vorrangig steht „Vintage Mädel“ für Mode von Frauen für Frauen, mit dem Schwerpunkt auf von Vintage und Retro inspirierter Mode. Diana will, dass ihre Kundinnen sich wohl fühlen. 

Genauso wichtig sind ihr Nachhaltigkeit, fairer Handel und gute Materialien: für ihr „kleines Ökoherz“, wie sie selbst sagt. Denn man lebt nicht nur für sich allein, davon ist Diana überzeugt und versucht aus Überzeugung, sozial und ökologisch nachhaltig zu handeln. So ist der Retroladen „Vintage Mädel“, ob als Geschäft oder online, nicht nur ein Traum, sondern auch ein gelebtes Ideal. 

Und Diana hat noch viel vor, stehenbleiben kommt ihr nicht in den Sinn. Neben dem Traum vom Ladenlokal, der noch erfüllt werden will, hat sie auch ein eigenes Label in Arbeit. Da gibt es also noch Vieles, auf das wir uns freuen dürfen! 

Bis dahin ist sie auf sie auf besagten Festivals und Retroveranstaltungen ebenso zu finden wie online unter www.vintagemaedel.de. Schau doch dort einmal vorbei, oder besuche „Vintage Mädel“ in den sozialen Medien!

www.vintagemaedel.de
Facebook: Vintage Mädel
Instagram: vintage_maedel 

Diesen Artikel findest du auch in Ausgabe 36 des Vintage Flaneurs

Fotos: Philipp Sander (@philbilder)

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Charming Vintage Shops: Dotty & Dan

Vintage Shop Dotty&Dan

(Werbung/Ad) In Werneuchen nahe Berlin liegt das Bekleidungsgeschäft „Dotty & Dan“, das retroinspirierte Mode und Accessoires für Damen und Herren in außergewöhnlich schöner Umgebung anbietet. Wir baten Inhaberin Anna zum Interview.

Liebe Anna, seit wann gibt es Dotty & Dan und was würdest du sagen, ist der Kerngedanke des Geschäfts?

Seit nunmehr schon drei Jahren lebe ich meinen ganz persönlichen Traum – ein Geschäft zu betreiben, in dem Qualität und eine außergewöhnlich gute Beratung anzutreffen sind und das alles in einer authentischen Atmosphäre.

Was hat euch dazu inspiriert?

Mein Mann und ich (denn wir sind Dotty und Dan) wollten mit diesem Laden dem Kunden eine Einkaufskultur „offline“ wieder näherbringen. Denn wir sind der Meinung, dass man beim virtuellen Einkauf nicht so viel Freude und Emotionen haben kann, wie wenn man ein Geschäft betritt und sich in einer herzlichen Umgebung beraten lässt. Wenn man Sachen anfassen und probieren kann. Dafür ist aber auch die Auswahl des Angebots wahnsinnig wichtig. Wir haben nur Marken und Labels in unserem Geschäft, die wir selbst gern tragen, von deren Qualität wir überzeugt sind und die wir daher auch mit gutem Gewissen verkaufen können. Denn nichts ist authentischer, als wenn die Inhaber zu 100% hinter ihren Produkten stehen und sie täglich mit Freude und Liebe selber benutzen. Da stimmt dann auch die Emotion beim Einkauf.

Vintage Shop Dotty&Dan von außen
Vintage Shop Dotty&Dan von außen

Ja, das macht natürlich auch etwas mit den Kunden, wenn sie weniger auf Masse kaufen, aber dafür überlegen, was ihnen ehrlich Freude macht. Da kommt dann auch eure Beratung ins Spiel?

Wir ermuntern Menschen wieder experimentierfreudiger zu sein, sich von der Masse abzuheben, ihren ganz persönlichen Stil zu finden oder einfach auch nur ihren Individualismus auszuleben. Wir haben einige fantastische Kunden, die mit uns gemeinsam gewachsen sind, sich auf das Experiment „Stilfindung“ eingelassen haben und nun ihre ganz persönliche „gelebte Freiheit“ auskosten. Und das wiederum ist meine größte Freude. Denn ich lebe nach dem Motto: Nichts ist langweiliger als normal zu sein!

Und was stehen für anderweitige Projekte bei „Dotty & Dan“ an?

Nun, was verbindet der Mensch insbesondere mit der vergangenen Zeit? Richtig – das Tanzen. Wir haben uns in diesem Jahr an ein neues Projekt getraut – den Scheunentanz. Die Feuertaufe hatten wir im Mai. Es war ein voller Erfolg und das Publikum bat um Wiederholung. Daher haben wir unseren 3. Jahrestag mit einem „Scheunentanz No. II“ zusammengetan. Der ist dann schon größer ausgefallen, tagsüber mit tollen Händlern wie einem Oldtimerservice. Es gab auch einen Barbier, einen Taschenmesserverkauf und eine große Modenschau. Und nach einem Tanzworkshop konnte dann abends bei super Livemusik das Tanzbein in einer alten Scheune geschwungen werden. Das wird es sicher wieder geben!

Prima, liebe Anna, danke für das Gespräch! Liefere doch unseren Lesern zuletzt noch das ultimative Argument, nun auch bei euch im Laden vorbeizuschauen!

Unser Geschäft soll Treffpunkt für Gleichgesinnte sowie auch interessierte, neugierige Menschen sein. Es ist bei uns wie eine kleine Zeitreise oder auch eine Oase der Entschleunigung, in der man vieles Schönes entdecken kann und in der wir auch zu vielen Produkten Geschichten erzählen können. Ich denke, all das macht uns zu etwas Besonderem.

Logo Dotty&Dan

Dotty & Dan
das Vintage Bekleidungsgeschäft vom Scheitel bis zur Sohle
 Am Markt 7
16356 Werneuchen

Weitere Informationen: www.dottyanddan.com

Ein weiteres Interview mit Anna von Dotty & Dan finden Sie hier
Diesen Artikel finden Sie auch in Ausgabe 38 des Vintage Flaneurs

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Musiktipp: Ray Collins´ Hot-Club – When Night Comes To Berlin

Ray Collins' Hot Club: When night comes to Berlin

Es ist Dir zu kalt? Dann haben wir hier etwas, das Dich aufheizen wird: Die neue Platte des Ray Collins´ Hot-Club „When Night Comes To Berlin“ wartet mit heißen Rhythmen und authentischem Sound auf.

Der Ray Collins´ Hot-Club war sonst meist bekannt für frühen Rhythm & Blues. Doch mit ihrem 9. Album „When night comes to Berlin“ präsentiert die Band eine waschechte Swing Platte. Eines bleibt aber gleich: Ihr ureigener Sound und das Prinzip, eigene Kompositionen vorzustellen und das Genre darum zu bereichern. 

Swingfreunde wissen schon lange, dass diese Art der Musik einem Ruf als angestaubte, für heutige Verhältnisse zu gediegene Musik nicht gerecht wird. Hört man sie, reißt sie einen unwillkürlich mit und verbreitet eine vibrierende, positive Unruhe, bei der man sich vorstellen kann, dass sie zu anderen Zeiten revolutionär gewesen sein muss. Und so wird auch hier der eine Überraschung erleben, der bei Swing an kultivierte Begleitmusik zum Tanztee denkt. Hier steckt Power drin! In 13 Titeln erzählt der Ray Collins`Hot Club im ihm eigenen Stil von den unterschiedlichsten Situationen und Lebenslagen. Lass dich entführen in die Nächte in Berlin oder empfange wertvolle Tipps zur Umgehung von Hunde… sagen wir: Hinterlassenschaften. Wild und stampfend, melancholisch oder schwebend: „When Night Comes to Berlin“ führt als gleichsam akustischer Film durch die unterschiedlichsten Szenerien und Stimmungen. 

Unser Fazit: Eine Platte, die den Hörer von einer Stimmung in die andere mitreißt, vom handwerklichen Können der Band spricht und jede Menge Ohrwurmpotential hat. Unbedingt reinhören!

Ray Collins´ Hot-Club
When Night Comes To Berlin
Label: Brisk Records
Format: Vinyl/CD/Digital

  1. Weekparty
  2. Is this love
  3. Nobody but you
  4. Watch your step
  5. What was that
  6. When night comes to Berlin
  7. 7 years in a coffin
  8. Keep ‚em comin‘
  9. Just plain
  10. Young and wild
  11. Burn in hell
  12. July
  13. Recall it all

www.the-hot-club.com
Diesen Musiktipp findest du auch mit vielen anderen interessanten Themen in Ausgabe 38 des Vintage Flaneurs.

Cover Ausgabe 38 des Vintage Flaneurs
Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

mainstreet Vintage Shop: Aus Liebe zu altem Blech entstanden

Zwischen Oldtimern liegt der mainstreet Vintage Shop

(Werbung/Ad) Versteckt zwischen amerikanischen Oldtimern liegt in Herzogenrath bei Aachen der mainstreet Vintage Shop: Eine Vintage-Boutique für Mode der 40er bis 60er Jahre für Damen, Herren und Kinder. Eine nicht ganz alltägliche Location zwischen den Oldies, die in der angrenzenden Oldtimer-Werkstatt zu neuem Leben erweckt werden. 

So ist der mainstreet Vintage Shop auch entstanden, erzählt Inhaberin Petra Müller: aus der Liebe zu altem Blech. Seit 2008 kaufen Petra und ihr Mann Mario meistens in den USA Oldtimer und diese restauriert Mario anschließend. Bei der Liste der Schätzchen, die sich in ihrem Besitz befinden und von denen einige auch zum Verkauf stehen, könnte der eine oder andere ins Schwärmen kommen: Da sind z.B. Petras Chevy Pickup von 1949, der einen Ehrenplatz im Logo des mainstreet Vintage Shop erhalten hat. Oder ein 41er Chevy Polizeiauto, ein Greyhound-Bus von 1956 oder ihren Neuzugang, ein Bluebird Wanderlodge Bus in originaler Wohnmobil-Ausführung – der einzige in Deutschland, um nur einige zu nennen.

Aus Autos wird Mode

Durch die alten Autos ist auch die Liebe zur Mode aus vergangenen Zeiten entstanden, vorzugsweise der 50er Jahre. Was als privates Interesse von Petra angefangen hat, wurde schnell zu einer Leidenschaft. Mit dem mainstreet Vintage Shop ist ein kleines Paradies für Vintagemoden-Liebhaber entstanden. In amerikanischem Diner-Ambiente mit viel Liebe zum Detail, kann man bei Cola und Kaffee gemütlich shoppen. 

Während die Herren meist schneller sind als die Damen, wie Petra schmunzelnd erzählt, und sich gerne den Oldtimern und der Werkstatt widmen oder eine Runde Billard spielen, kann sich Frau in der Zwischenzeit ganz in Ruhe den schönen Kleidern widmen. Das Sortiment umfasst vor allem klassische Mode mit kleinen Abstechern in den Bereich Rockabilly. Innerhalb von wenigen Jahren ist das Angebot auf rund 50 Marken gewachsen und wächst ständig weiter. 

mainstreet Vintage Shop

Alles für die Vintage-Hochzeit

Ganz neu haben Hochzeits- und Abendkleider Einzug im Laden gehalten. Wunderschöne Kleider im 50er Jahre Stil à la Audrey Hepburn sind ab November zu bewundern und anzuprobieren. „Da bekommt man wirklich Lust, noch mal zu heiraten!“, zwinkert Petra Mario zu. Einige Kleider sind in vielen Größen vorrätig, andere werden in Wunschgröße und Farbe bestellt. „Das ist wirklich toll.“ erklärt Petra, „Die Kundinnen können aus bis zu 80 Farben wählen und ihr ganz persönliches Traum-Hochzeits- oder Abendkleid bestellen und das in den Größen 32 bis 62! Auf Wunsch kleiden wir gerne die ganze Hochzeitsgesellschaft passend ein und stehen mit Rat und Tat in allen Fragen rund um die Vintage-Hochzeit zur Seite.“ 

mainstreet Vintage Shop
Weberstraße 8
52134 Herzogenrath

Außerhalb der normalen Öffnungszeiten steht der Online Shop rund um die Uhr offen. Vor allem in den Sommermonaten können Sie Petra und Mario auf vielen Veranstaltungen persönlich treffen. Den Onlineshop, Termine und weitere Infos finden Sie unter: www.mainstreet-vintageshop.de

Kleid für die Vintagehochzeit vom mainstreet Vintage Shop

Diesen Artikel finden Sie auch ich Ausgabe 37 des Vintage Flaneurs.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Die 20er Jahre-Show: GLANZ AUF DEM VULKAN

[Dieses Interview finden Sie – mit weiteren tollen Bildern – in der Ausgabe 37 des Vintage Flaneurs] Eine neue, große und großartige Show steht in den Startlöchern, um den Beginn der „neuen 20er“ zu feiern und zu überdenken: GLANZ AUF DEM VULKAN heißt sie, und wir hatten die Freude und die Ehre, ein ausführliches Interview mit Eva „Evi“ Leupold über ihr großes Herzensprojekt zu führen.

Liebe Evi, wir kennen Dich als Darstellerin, Sängerin und Produzentin der M&G Showcompany, mit der Du gemeinsam mit Deinem Ehemann und Partner Mr. Leu Shows auf die Bühne bringst, die immer etwas mit Vintage zu tun haben und auf Musik basieren. Nun werdet ihr zum Auftakt der 2020er Jahre eine neue große Show auf die Bühne bringen, die GLANZ AUF DEM VULKAN heißt. Was ist Dein künstlerischer Background für solch eine Show?

Mit GLANZ AUF DEM VULKAN erfülle ich mir einen Traum, den ich seit nunmehr 30 Jahren im Herzen trage, und der jetzt so weit gereift ist, dass es jetzt genau an der rechten Zeit ist, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Damals, Ende der 80er Jahre hatte ich gerade meine Ausbildung zur Opernsängerin abgeschlossen, wollte aber nicht in ein festes Engagement, sondern hatte bereits mein BERLINER LUFT ENSEMBLE gegründet. Angefangen hatten wir als Trio mit Cabaret-Revuen der 20er Jahre von Kurt Weill bis zu den herrlich albernen Schlagern dieser Zeit, aber auch schon immer mit Texten und Couplets von Literaten und Textern, allen voran Fritz Grünbaum. Unsere Shows waren immer eine sehr spielfreudige Mischung aus ausgelassener Albernheit und Melancholie. Ich wollte die kompromisslose Vergnügungssucht im Kontrast zur Tristesse dieser Jahre spürbar machen. Sie bedingen einander.
Viele Jahre sind seither vergangen. Ich habe meinen Mr. Leu kennen gelernt, ihn geheiratet und die Showcompany mit ihm gegründet. Wir sind nach Berlin gegangen und haben überall gespielt, wo wir immer schon spielen wollten und haben verschiedenste Shows kreiert. Wir haben unsere sehr unterschiedlichen Backgrounds verwoben und somit Evi & Das Tier begründet. Wir leben in unseren Shows das aus, was uns geprägt hat und verbinden es in neuen Kombinationen, führen es zu etwas Neuem.

Wie ist das zu verstehen?

Für uns gibt es keine Grenzen zwischen U- und E-Musik [d.h. Unterhaltungs- und ernster Musik, Anm.d.Red.], zwischen altem und jungem Publikum, zwischen Jazz, Rock’n‘Roll und Klassik, zwischen Ballett, Ausdruckstanz und Burlesque, damals und heute, Hochkultur und Unterwelt. Es gibt ganz sicher große Unterschiede und Abgründe zwischen all dem, aber genau die möchten wir überschreiten. Genau darin liegt der Kick. Hier wird es erst interessant.
Wir sind respektlos darin, Schubladen kräftig auszumisten und sie einfach auszuleeren, aber immer voller Hochachtung den Künstlern, den Menschen gegenüber, die uns all diese wundervolle Musik, Kunst, Theatralik, Lyrik und vor allem diese künstlerische Freiheit hinterlassen haben. Vieles, was in diesen Schubladen steckt, verdient es, von Staub befreit in einem neuen Kontext in neuem Glanze zu erstrahlen. Wir werden dabei inspiriert von den Freigeistern der Weimarer Republik, den Dadaisten, den Expressionisten, den Bauhäuslern, den vielen Künstlern. Wie zum Beispiel Fritz Grünbaum, für den es überhaupt kein Widerspruch war, das intellektuelle, satirisch scharfe Kabarett zu erfinden und gleichzeitig Libretti für die großen, kommerziell erfolgreichen Ausstattungsrevuen von Haller oder Charell zu schreiben, mit denen vor allem die Touristen nach Berlin gelockt wurden. Er war ein Star dieser Jahre und starb 1941 im KZ Dachau. Er hat es sich aber nicht nehmen lassen, den KZ Aufsehern noch stark und feingeistig gegenüberzutreten, z. B. mit dem Spruch „Wenn man kein Geld für Seife hat, sollte man sich besser keine Konzentrationslager halten.“, als ihm ein Stück Seife zum Waschen verweigert wurde. Dieser buchstäbliche Galgenhumor, das Sich-seelisch-nicht-brechen-lassen zeugt von echter Größe und stellt auch eine Verantwortung für die Nachwelt dar. Fritz Grünbaum ist für mich eine Leitfigur. Die 20er Jahre sind für uns vor allem die Zeit der künstlerischen Befreiung, der Grenzüberschreitung. Sie stehen für Mut, kosmopolitisches Denken, höchste Kreativität und Inspiriertheit. Und auf dieser künstlerischen Ebene treffen wir uns beide, Mr. Leu und ich, generell, um eine Show auf die Bühne zu bringen.

Bei Euren Shows spielt ja immer die Musik eine tragende Rolle. Was hat uns bezüglich der Musik bei GLANZ AUF DEM VULKAN zu erwarten?

Gemeinsam mit unseren Musikern sind Mr. Leu und ich wieder die Band THE GLANZ, die das gesamte Fundament für diesen Abend legt, diesmal noch mit einem weiteren Musiker. Auch diesmal haben wir so einige Musiktitel in die Show eingebettet, die wir selbst geschrieben haben. Von zweien davon, nämlich von dem Titelsong „Glanz Auf Dem Vulkan“ und „Perlen, Sekt und Aprikosen“ gibt es bereits eine Single CD.
Bei der weiteren Musik schöpfen wir aus dem großartigen Repertoire dieser Zeit, machen aber auch einmal musikalische Ausflüge in das Hier und Jetzt. Aber da möchte ich nicht zu viel verraten, weil wir auch kleine Überraschungen einbauen, die man erst auf das zweite Hören erkennt. Die meisten Arrangements hat James Scannell für uns geschrieben. Wir wollen nicht den Sound von damals kopieren, aber er muss etwas Echtes, Glaubwürdiges haben. Ich glaube, ich kann mit Stolz sagen, dass uns ein homogener und authentischer Sound trotz eines so vielfältigen Repertoires gelingt.
Wir machen einen großen Brückenschlag von Charleston, Couplets und Schlagern der Zwanziger Jahre über sehr grotesk-dadaistische Musik bis zu Tango, Blues und New Orleans Jazz.
Aber in GLANZ AUF DEM VULKAN geht es nicht nur um einfach aneinandergereihte Lieder. Diese Show ist keine Nummernrevue mit Musikeinlagen. Alle Szenen und Tänze sind von Musik unterlegt und durchdrungen. Die Atmosphäre, die dadurch entsteht, hat etwas Magisches. Der Sound trifft mitten ins Herz.

Glanz auf dem Vulkan Das Tier

Man munkelt, dass Ihr Tänzerinnen aus der Serie „Babylon Berlin“ in Eurer Show habt. Ist das wahr?

Ja, wir sind sehr stolz darauf, das Tanz-Ensemble „Die Gl’Amouresque“ in GLANZ AUF DEM VULKAN zu haben! Natürlich bedarf es eines besonderen Niveaus, um bei solch einer TV-Produktion mitzuwirken, und das ist es ja, worauf es auch bei uns ankommt. Uns war es wichtig, echte Tanzprofis zu haben, die Choreografien zu verschiedensten Anforderungen so mit uns entwickeln, dass sie genauso den Nerv treffen, wie es die Musik tut. Es ist ein Zusammenwirken auf Augenhöhe, das großen Spaß macht.
Dazu kommt Uwe Czebulla in der Rolle als Tänzer der Nacht. Er ist als Charakter sehr expressiv und spiegelt die beiden Gesichter der Weimarer Republik wider: Die Lebenslust, den Freiheits- und Pioniergeist, die Kreativität und den Mut und anderseits die Sehnsucht, das Böse, die Entbehrung, die Angst, die Allgegenwart des Todes. Er ist in der Rolle so etwas wie mein ständiger Begleiter und Konterpart, mein Engel, mein Schatten und mein Fluch in einem.

Und dann gibt es noch Tigris, den Schlangenmenschen.

Oh ja! Das ist für mich ein absoluter Glücksfall, dass wir Tigris gewinnen konnten. Er ist einer der wenigen Artisten, die nicht nur ihrer Disziplin höchste Könnerschaft beweisen, sondern er hat auch eine sehr starke sinnliche Ausstrahlung – auf die Damen und die Herren! Es war nicht einfach, ihn für ein Tourneeprojekt zu verpflichten, da er natürlich in aller Welt sehr gefragt ist. Aber GLANZ AUF DEM VULKAN und seine Rolle darin haben ihm sofort gefallen. Wir kennen uns auch schon seit Mitte der 90er Jahre aus diversen Berliner Nachtshows, sind seitdem freundschaftlich miteinander verbunden, und haben in so einigen Shows gemeinsam viel Spaß auf der Bühne gehabt.

Die Künstler tragen immer auch ihre Personality mit in eure Shows. Ihr setzt auf unverwechselbare Individuen, die eine eigene Handschrift haben. Was ist das Zaubermittel, mit dem ihr all diese doch sehr eigenen Künstler, all die verschiedenen Stile in Musik und Tanz, die Texte zueinander bringt, so dass dann wirklich das angestrebte Gesamtkunstwerk entsteht?

Durch das Prinzip, nur mit Künstlern zusammenzuarbeiten, die eine eigene Strahlkraft haben und erfolgreiche Karrieren haben, fahren wir natürlich ein hohes Risiko. Sie sind nicht mal eben austauschbar. Anderseits ist die Energie, die entsteht, wenn solch hochkarätige Künstler zusammenwirken, auch wirklich phänomenal. Und lustigerweise sind die besonders professionellen Künstler auch diejenigen mit den wenigsten Allüren. Wir alle sind so sehr auf die Show fokussiert, dass kaum Raum für nervigen Kleinkrieg bleibt. Und je mehr Selbstwertgefühl der einzelne Künstler hat, desto weniger müssen die sonst oft üblichen Machtspielchen ausgetragen werden. Bis jetzt kann ich nur sagen, dass wir quasi komplett davon verschont sind. Das emotionale Zaubermittel liegt also darin, dass alles Ego sich der Sache hingibt. An dieser Stelle auch ein unbezahlbares Dankeschön an unser großartiges Team in Produktion, Agentur, PR und Technik, ohne das so eine Sache nicht möglich wäre. Der Lohn ist dann das unbeschreibliche Gefühl des gemeinsamen Erfolges – und hoffentlich auch die Begeisterung des Publikums:  volle Theater und kulturelles Ansehen, auch in den Medien.

Es zieht Euch ins Fernsehen?

Warum nicht? Das Fernsehen ist immer noch Bekanntheits-Multiplikator Nummer eins bei unserem Zielpublikum. Eigentlich müssen wir sogar ins Fernsehen! Wir leisten ja mit GLANZ AUF DEM VULKAN einen echten kulturellen Beitrag. Wir geben eine künstlerische Antwort auf die Stimmung unserer Gesellschaft im Hier und Jetzt. Wir arbeiten zwar ohne moralischen Zeigefinger, ohne direkte politische Inhalte, aber wir vermitteln eine Haltung: Nicht einfach der Masse hinterlaufen, die Dinge immer wieder aufs Neue hinterfragen, von verschiedenen Standpunkten aus betrachten, sich keine Angst einjagen lassen, selbst Verantwortung übernehmen, für sich, für die Welt um sich herum. Mit dem Blick in den „Spiegel der Zeit“ fängt es an. Wir wollen aber nicht belehren, politisch formen, wie einst Bert Brecht. Wir regen an, das Leben an sich und die Welt, in der wir leben, in ihrem ganzen Reichtum zu erkennen und auszuloten, unsere Rolle darin zu erfahren und auszufüllen und die Welt nicht denen zu überlassen, die Böses damit vorhaben. Und wenn ich WIR sage, meine ich alle, die mit uns die 20er Jahre mit GLANZ AUF DEM VULKAN erleben möchten.
Damit erweisen wir auch denen die Ehre, deren Leben und Wirken jäh beendet wurde, oder die daran langsam zerbrochen sind, wie Fritz Grünbaum oder Mascha Kaleko. Die konnte zwar rechtzeitig flüchten, aber sie konnte nie wieder richtig Fuß fassen. Als Lyrikerin fehlte ihr in Amerika die Sprache als Ausdrucksmittel.
Viele dieser heute teilweise unbekannten Künstler kommen bei GLANZ AUF DEM VULKAN zu Wort, bekommen einen Ehrenplatz. Sie sind der Geist, aus dem die wahrlich Goldenen 20er tatsächlich bestehen, den wir feiern und der uns inspiriert zu neuen künstlerischen Taten.

GLANZ AUF DEM VULKAN verspricht aber auch visuell ein besonderes Ereignis zu werden. Erzähle uns doch etwas über die Ausstattung, die Kostüme, visuelle Besonderheiten…

Seit über 30 Jahren begleitet mich das Thema 20er Jahre. Ich bin quasi durchdrungen von dieser Zeit. In meinem Kopf hatten sich so viele Bilder und Visionen angesammelt, viel zu viel, um alles in einer einzigen Show abzuarbeiten. Also verwebe ich verschiedenen Ebenen viel dichter und kann so viel mehr darstellen, und auch tiefer greifen, bei dem was ich darstellen möchte. So arbeiten wir mit dem Hamburger Videokünstler Domenico Toma eng zusammen, der über die Dauer der gesamten Show aufwändige Video-Bilder kreiert hat. Es ist beeindruckend, wie das auf einer großen Leinwand wirkt, ein eigenständiges Element der Show ist und gleichzeitig alles zusammenbringt.
Für das Kostümbild hatte ich schon sehr klare Vorstellungen, was ich unbedingt auf der Bühne haben wollte. Die Einzelteile stammen aus völlig unterschiedlichen Quellen: Maßschneidereien, vom Flohmarkt oder second hand gekauft, umgearbeitet aus teilweise kostümfremden Materialien, usw. Einen Großteil der Kostüme stellen uns unsere Geschäftspartner Vecona Vintage zur Verfügung. Von all den Vintage-Ausstattern ist das mein absolutes Lieblingslabel, das auf seinem Gebiet ganz ähnlich arbeitet, wie wir auf unserem: Mit Personality, Präzision, Stilsicherheit, Beharrlichkeit, Bodenhaftung und Mut zum Extravaganten. Viele Nächte lang habe ich mir aber auch selbst die Finger buchstäblich blutig genäht. Man braucht auch erst mal die Idee, wie man etwas umsetzen kann. Die bodenlangen Fransenröcken für unsere Tanz-Reminiszenz an den Stummfilm „Metropolis“ haben mich wirklich Nerven und viele Stunden Handarbeit gekostet. Aber sie sehen jetzt auch echt toll aus.

Glanz auf Dem Vulkan 20er Show

Eure letzte große Show LET’S BURLESQUE! fand bzw. findet immer noch sehr großen Anklang, weil sie den Nerv eines großen Publikums trifft. Inwieweit wird die Idee von Burlesque auch in GLANZ AUF DEM VULKAN fortgeführt?

GLANZ AUF DEM VULKAN ist in dem Sinne keine Burlesque-Show wie LET’S BURLESQUE! Aber dennoch führen wir die übergeordnete Idee von Burlesque fort, nämlich vor allem bezüglich der Rolle der Frau. Burlesque ist für mich der Gipfel der Emanzipation, denn hier geht es beim künstlerischen Darstellen des weiblichen Körpers auf der Bühne um ein selbstbestimmtes, lustvolles Spiel mit dem Publikum. Die Frau ist nicht mehr Objekt, sondern sie bestimmt die Regeln, sie muss keinem gängigen Schönheitsideal entsprechen, und die Verführung spricht die Damen und die Herren gleichermaßen an. Die Emanzipation war in den 20er Jahren viel weiter fortgeschritten, als wir uns vorstellen können, und doch war die Zeit der Restriktionen für Frauen erst jüngster Vergangenheit und oftmals auch noch der Gegenwart angehörig. Die Befreiung der Frau als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft ist erst dann vollständig erreicht, wenn nicht mehr dafür gekämpft werden muss. Die Frau der 20er Jahre wird bei uns stellvertretend durch drei sehr unterschiedliche Charaktere dargestellt: Mitzi, das Flappergirl, ist angelehnt an die literarische Figur Doris aus dem Roman „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun. Die Inspiration für Claire, die Tollkühne, ist die historische Frau Clärenore Stinnes, die als erster Mensch der Welt mit dem Automobil die Welt umrundet hat. Die Dame, Isadora, atmet den Geist der Ballerina Grusinskaja, die im Wandel der Zeiten strauchelt, aus dem Roman „Menschen im Hotel“ von Vicki Baum. Alle drei stecken auf ihre Art in einem Dilemma zwischen Befreiung und Sehnsucht nach Halt, das wir in GLANZ AUF DEM VULKAN beleuchten.

Ihr habt euch viel vorgenommen. Wie schafft man es, als kleines Familienunternehmen solch ein Großprojekt zu stemmen? Zumal es auch eine Menge anderer Shows zum Jubiläumsthema „20er Jahre“ gibt. Wie grenzt Ihr Euch da ab?

Man muss schon einigermaßen wahnsinnig sein, um sich so etwas zuzutrauen und auch durchzuziehen. Es braucht ein wirklich starkes, verlässliches Team. Das große Grundkapital ist, dass ich seit Jahrzehnten die 20er Jahre in mich aufgesogen habe. Ich springe nicht wie viele andere auf dieses Thema auf, sondern ich muss einfach nur umsetzen, was mir seit vielen Jahren schon im Kopf und im Herzen umherschwirrt. Es sprudelt nur so aus mir raus. Unsere sehr starke Band und ebensolche Arrangements stellen auch eine Besonderheit dar: Bei uns ist alles live. Das Publikum wird letztendlich entscheiden. Aber da sind wir sehr selbstbewusst. Solch eine Show, wie wir sie machen, kann man auch mit einem Vielfachen an finanziellem Einsatz nicht einfach so in die Welt zaubern. Aber wir, wir können das!  

Vielen Dank für das Gespräch, liebe Evi! Gibt es denn noch etwas, was Du Dir wünschst zum Abschluss unseres Gespräches?

Vielen Dank für das Interview! Wir freuen uns schon auf alle Besucher unserer Shows und wünschen uns natürlich überall volle Häuser, interessante Gespräche und fröhliche Aftershows in den Theaterfoyers nach den Shows. Besuchen Sie bitte auch unsere Startnext-Seite und helfen Sie uns mit Ihrer Spende, dieses Großprojekt GLANZ AUF DEM VULKAN zu finanzieren. Es gibt wunderbare Dankeschöns! Da ist sicher auch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk dabei. Wir wurden von den Kulturfonds Rhein-Main und der Aventis Foundation als förderungswürdiges Projekt kuratiert und kamen auf diesem Weg erstmalig auf eine Crowdfundingplattform. Das Konzept ist fantastisch, denn am Ende ist es eine Win-win-Situation und es findet echtes Networking statt. Wir freuen uns, wenn ganz Viele an diesem Projekt teilnehmen und wenn ganz viele dabei sind, mit uns die 20er Jahre zu feiern, damals – heute – immerdar!

Weitere Informationen, Termine, die CD und Links zum Ticketvorverkauf finden Sie unter www.glanz-auf-dem-vulkan.com

Verlosung

Wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeit zu geben, eine von 3 CDs zu GLANZ AUF DEM VULKAN zu gewinnen: Um an der Verlosung teilzunehmen schicken Sie uns einfach bis zum 8. Januar 2020 eine E-Mail mit dem Betreff „Glanz auf dem Vulkan“ und Ihrer Adresse an verlosung@vintage-flaneur.de. Ihre Daten werden zur Abwicklung des Gewinnspiels genutzt und werden anschließend gelöscht. Teilnahme ab 18 Jahren, der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung sind ausgeschlossen.

Bilder: Andrey Kezzyn

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Miss Vintage Flaneur 2019 Lilly León im Interview

Miss Vintage Flaneur 2019 Lilly León in winterlichem Ambiente

Mitte dieses Jahres fand sie statt, die vierte Miss Vintage Flaneur Wahl. Nach einem Online-Durchgang bei Facebook und zwei Runden live beim Firebirds Festival in Trebsen, bei dem sich die Kandidatinnen in selbst gewählten Outfits von TopVintage auf der Bühne präsentierten, stand Lilly León als Miss Vintage Flaneur 2019 fest. Hier will sie sich Ihnen vorstellen und von dieser ganz besonderen Erfahrung berichten.

Liebe Lilly, erzähl uns doch am Anfang etwas über dich!

Mein Name ist Lilly Marie, ich bin 23 Jahre alt und bin Key Account Managerin in einem mittelgroßen Betrieb, wo ich für namenhafte IT-Hersteller Leihstellungen organisiere. Ich wohne mit meinem Freund und unserer Katze in der Bergstadt Oerlinghausen im schönen Lipperland in NRW.

Was bedeutet „Vintage“ für dich? Wieso entscheidest du dich für diesen Stil?

Vintage ist für mich nicht nur ein Kleidungsstil, es ist weit mehr als das. Für mich geht es darum, meiner Kreativität Ausdruck zu verleihen, mein Innerstes nach außen zu kehren und mich um mich zu kümmern. Wenn ich morgens vor dem Spiegel stehe, ist das meine Zeit für mich, meine Lilly-Zeit. Außerdem gefällt mir die heute moderne Kleidung auch einfach nicht so gut. Jeans empfinde ich als wahnsinnig unbequem und es stört mich auch, dass „alle das gleiche tragen“. Im Grunde ist es egal, ob man in den einen oder den anderen Laden geht, überall hängt das Gleiche in den Regalen. Bei Vintage hat man die bessere Möglichkeit, Individualität zu erschaffen.

Lilly Leòn kann es nicht fassen - sie ist Miss Vintage Flaneur 2019
Lilly Leòn kann es nicht fassen – sie ist Miss Vintage Flaneur 2019 (c)Tom Josewski, Mode der Kandidatinnen: TopVintage

Du hast an unserer Wahl zur Miss Vintage Flaneur 2019 teilgenommen und gewonnen. Magst du uns von diesem Erlebnis berichten?

Die Miss Vintage Flaneur Wahl war für mich mein Highlight des Jahres und etwas ganz Besonderes. Für mich war es das erste Mal, dass ich Menschen getroffen habe, die sich auch so für Vintage interessieren und ich habe liebe Freunde gewonnen. Im Grunde war es eine spontane Entscheidung bei der Wahl mitzumachen. Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas gibt, dann sah ich den Facebook-Post und dachte mir: Warum denn eigentlich nicht? Ich entschied mich für ein Foto, machte kräftig Werbung für mich, um es durch die Vorentscheidung zu schaffen und auf einmal fand ich mich in Trebsen wieder. Dort erhielt ich mein erstes Outfit von TopVintage und plötzlich stand ich mit acht anderen Frauen hinter der Bühne und bereitete mich auf eine kleine Modenschau vor. Wir waren alle so aufgeregt, die Jury übrigens auch. Wir konnten gar nicht glauben, was dort passiert. Der Moment auf der Bühne verging wie im Flug, ich kann mich kaum erinnern was genau ich zum Moderator Bert Callenbach sagte und war schon wieder fertig mit meinem Auftritt. Dann das Bangen und die schier endlosen Minuten, bis mein Name fiel, die Spannung war kaum auszuhalten. Den restlichen Tag habe ich mich einfach nur noch fantastisch gefühlt, war aber natürlich erst recht aufgeregt, weil das Finale am nächsten Tag angesetzt war. Natürlich musste ich das Weiterkommen an diesem Abend auch ein wenig mit meiner Familie feiern.
Der Sonntag verlief ähnlich, voller Aufregung und Momenten, die zu schnell vorbei waren. Dann standen wir drei Finalistinnen dort oben auf der großen Bühne und hielten uns an den Händen. Natürlich war der schönste Moment, als mein Name fiel und mir die amtierende Miss Vintage Flaneur 2018, Lisa Carter Cash, die Schärpe umhing. Ich fühlte mich, als könnte ich die Welt umarmen.

Was ist besonders schön an der Wahl für dich gewesen?

Am schönsten an der Wahl war der Austausch mit Gleichgesinnten für mich. Wir Mädels haben uns auf Anhieb verstanden und haben einander Halt gegeben und uns unterstützt. Auch langfristige Idole zu treffen war ein ganz besonderes Erlebnis. Von der ausgelassenen Stimmung auf dem Festival ganz zu schweigen. (Hier finden Sie den Bericht zur Miss Wahl beim Firebirds Festival in Trebsen.)

Frau im Winter mit Retro Kleid
Foto: Vanessa Marie Fotografin, Haare und Make-up: Heike Fix, Model: Lilly León (Miss Vintage Flaneur 2019). Kleid via Vintagemädel, Ohrringe: Bijou Brigitte

Nun hast du auch deinen Hauptgewinn hinter dir, deine eigene Fotostrecke im Vintage Flaneur. Wie war es?

Das Shooting war unglaublich toll! Es war das erste Mal für mich, dass ich Teil eines professionellen Fotoshootings war. Das Feeling ist schon sehr besonders, dort anzukommen, ein kurzes Fitting und dann in der Maske zu sitzen. Alle waren sehr hilfsbereit und standen mir mit Rat und Tat zur Seite, wenn mir keine Pose mehr einfiel, ich mit den Haaren festhing oder meine Kleider nicht richtig saßen. Natürlich waren auch die Kleider ein Traum, und es war sehr spannend auch mal Outfits zu tragen, die ich selbst nicht in meinen Kleiderschrank habe und zu sehen was andere Menschen für Visionen haben und wie sie diese umsetzen. Der ganze Tag war eine große Inspiration für mich. Das Team war klasse und ich bin sehr dankbar für dieses Erlebnis. (Die komplette sehr sehenswerte Fotostrecke finden Sie zusammen mit diesem Interview in Ausgabe 37 des Vintage Flaneurs) – unter dem Bild geht’s weiter!

Ausgabe 37 des Neo-Vintage Indie Mag Der Vintage Flaneur

Und dann gab es noch eine Art Zusatzgewinn, der nicht Bestandteil des Wettbewerbs war: Erzähl uns doch auch von deiner Kooperation mit Miranda‘s Choice!

Nadine von Miranda‘s Choice sprach mich noch auf dem Festival direkt nach meinem Gewinn an und fragte mich, ob ich im Zuge ihrer Stars Collections Lust auf eine Kooperation hätte. Die Antwort stand praktisch sofort fest. Wir sprachen uns also ab, was genau wir machten wollten und ich entschied mich für das Thema Winter. An einem Sonntag dann fuhr ich zu ihr ins Atelier und gemeinsam erarbeiteten wir einen Fascinator. Am schönsten war für mich, Nadine bei Ihrer Arbeit beobachten zu können. Es war auch fantastisch. in ihrem Atelier/Laden in Ruhe herumzuschauen und das eine oder andere Teil, welches ich schon aus dem Internet kannte, live zu sehen und auch anzuprobieren. Nadine war unglaublich lieb und den Entstehungsprozess ihrer Werke zu sehen war sehr spannend. Nun freue ich mich, wenn „mein“ Fascinator anderen Frauen Freude bereiten kann. (Besuchen Sie hier Miranda’s Choice!)

Was würdest du den Frauen sagen, die für das nächste Jahr überlegen, mitzumachen bei der Wahl?

Machen! Zögert nicht, denn ihr könnt dabei nur gewinnen! Es ist eine wunderbare Erfahrung und ein Erlebnis, das ihr wohl nie vergessen werdet. Macht euch keine Sorgen, die gesamte Community ist sehr unterstützend, liebe Worte hört man von allen Seiten und es ist sehr wahrscheinlich, dass Wildfremde zu dir kommen und dir geradeaus sagen, wie toll du ausschaust. Ich würde diese Erfahrung nicht missen wollen.

Liebe Lilly, vielen Dank für die vielen nette Worte und die Zeit, die du dir genommen hast! Wir freuen uns, dass du unsere Miss Vintage Flaneur 2019 bist – und auf die Wahl im nächsten Jahr!

Vintage Frau mit Fascinator
Foto: Vanessa Marie Fotografin, Haare und Make-up: Heike Fix, Model: Lilly León (Miss Vintage Flaneur 2019), Kleid via Mainstreet Vintage Shop, Fascinator und Ohrringe: Miranda’s Choice

Artikelbild: Foto: Vanessa Marie Fotografin, Haare und Make-up: Heike Fix, Model: Lilly León (Miss Vintage Flaneur 2019), Mode via TopVintage

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Vintage Make-up: Perfekte rote Lippen

Rote Lippen Vintage Makeup

Wenig wird so viel mit weiblicher Sinnlichkeit in Verbindung gebracht, wie perfekte rote Lippen. Dabei ist ein sorgfältiger Auftrag wichtig, denn, sind wir ehrlich, ein verschmierter, ungekonnter Lippenstift sieht im Zweifel schlimm aus. Hier also die ausführliche Anleitung für den unvergesslichen Auftritt und perfekte rote Lippen!

Die richtige Pflege

Durch Kälte und trockene Heizungsluft sind die Lippen in Winter oft spröde. Daher ist eine Pflege vorab wichtig, besonders, wenn die Lippen mit einem auffallenden roten Ton in Szene gesetzt werden.
Um die trockenen Schüppchen zu entfernen empfiehlt sich ein Lippenpeeling, das mit dem Finger in kreisenden Bewegungen einmassiert wird. Tipp: Es eignet sich dafür auch ein Olivenöl/Zucker Gemisch. Lass das Peeling etwas einwirken, bevor du es mit einem feuchten Wattepad abnimmst. Trage im Anschluss Lipbalm auf, um die Lippen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Lass ihn gut einziehen: In der Zeit kannst du das sonstige Make-Up auftragen.

Die Kontur

Ziehe die Kontur der Lippen mit einem Concealer nach. Die Haltbarkeit des Lippenstiftes wird dadurch verbessert und die Kontur wird geschärft. Mit dem Pinsel wird der Concealer eingearbeitet. Bei Lippenfältchen ist es wichtig, dass unter der Farbe ein Primer aufgetragen wird. Die Fältchen werden damit aufgefüllt. Ziehe dann mit einem Lipliner die gewünschte Kontur. Der Lipliner verhindert das Auslaufen der Farbe. Beginne oben am Lippenherz und vervollständige sie dann vom Mundwinkel nach oben.

Der Farbauftrag

Nun kannst du die Lippenkontur mit Lippenstift auffüllen. Für präzises Arbeiten eignet sich ein passender Pinsel. Dabei kannst du ruhig auch lächeln, dann gleitet der Pinsel umso besser und die Lippen sind gestrafft. Press die Lippen vorsichtig zusammen, um die Farbe zu verteilen. Trage die Farbe bis in die Mundwinkel auf. Nimm überflüssige Farbe vorsichtig mit einem Tuch ab. Fertig sind perfekte rote Lippen!

Tolle Haar- und Make-Up-Tipps gibt es in jeder Ausgabe des Vintage Flaneurs!

Weitere Artikel zum Thema Lippenstift? Hier erzählt Frl. Eule von ihrer verzweifelten Suche nach dem perfekten Lippenstift!

Foto: Rafael Saes – Unsplash, Text: MelDra Visagistik und Miriam Dovermann, mit Bildern zu finden in Ausgabe 32 des Vintage Flaneurs

Veröffentlicht am

Miss Vintage Flaneur Wahl 2019

Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Die drei Finalistinnen

(möglicherweise Werbung wegen Nennung von Menschen, Läden und Festivitäten) Zum vierten Mal fand am Wochenende 06. und 07. Juli 2019 die Wahl zur Miss Vintage Flaneur statt. Für die Damen war es wie jedes Mal ein aufregendes, aber auch schönes Erlebnis.

Die Vorrunden

9 Damen traten live beim Firebirds Festival in Trebsen gegeneinander an. Diese hatten sich vorher bereits gegen über 50 weitere Bewerberinnen in einem Voting aus Facebook-Likes und Juryentscheid durchgesetzt: Aus der Kategorie „normal“ kamen Fräulein Lili Marleen, Ska la Rich und Berta von Ulrich zur Wahl, aus der Kategorie „bestage“ Miss Monroe, Lise Lotte und Zuckerbiene Miri Lou und aus der Kategorie „plussize“ Lilly Leòn, Miss Ivy O’Lala und DeeDeeDany.

Logo TopVintage
www.topvintage.de

Gesponsert wurde die Wahl zur Miss Vintgae Flaneur 2019 von TopVintage – Das heißt, sämtliche Kleidung der Missen finden Sie bei TopVintage zum Nachkaufen!

Tag 1: Neun Damen im Tagesoutfit

Ihre Aufgabe war es (übrigens abseits von den Kategorien, die nur in der Vorrunde eine Rolle spielen) ein Tagesoutfit für einen bestimmten Wert bei Europas größter Retro-Onlineboutique TopVintage zusammenzustellen und am Samstag im Modezelt auf der Bühne souverän zu präsentieren. Neben Outfit und Styling gab ein kleines Interview mit unserem charmanten Moderator Bert Callenbach Auskunft über die Teilnehmerinnen. So galt es die Jury vor Ort zu überzeugen. Diese bestand in diesem Jahr aus Pin-up-Model und Lifecoach Rina Bambina für den Vintage Flaneur, Vintagemädel Victoria für TopVintage, Lisa Carter Cash (Miss Vintage Flaneur 2018), Mike Moustache (Dandy) und einem Publikums-Mitglied. Das Rennen machten Berta von Ulrich, Miss Monroe und Lilly Leòn – besonders schön, dass aus jeder Kategorie eine Vertreterin dabei war! Sie erhielten noch ganz aufgeregt auf der Bühne ihr Abendoutfit, das sie ebenfalls im Vorfeld bei TopVintage ausgesucht hatten und das sie am Tag darauf auf der großen Bühne präsentieren sollten!

Bert Callenbach
Moderator und Entertainer Bert Callenbach (c)TomJosewski
Jury Miss Vintage Flaneur 2019
Jury von links: Publikumsteilnehmer, Pin-up-Model und Lifecoach Rina Bambina für den Vintage Flaneur, Lisa Carter Cash (Miss Vintage Flaneur 2018), Vintagemädel Victoria für TopVintage und Mike Moustache (Dandy) (c) PhilippKumbier
Wahl zur Miss Vintage Flaneur 2019
Wahl zur Miss Vintage Flaneur 2019 (c)Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur 2019 Kury
Die begeisterte Jury (c)TomJosewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Berta von Ulrich
Berta von Ulrich (c) Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Berta von Ulrich
Verneigung von Berta von Ulrich (c)TomJosewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Ska la Rich
Ska la Rich (c) Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Ska la Rich Profil
Ska la Rich (c) TomJosewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Kandidatin LiseLotte
Lise Lotte (c)TomJosewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 LiseLotte
Lise Lotte (c)Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 MissMonroe
Miss Monroe (c)TomJosewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Miss Monroe Portrait
Miss Monroe (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Fräulein Lili Marleen
Fräulein Lili Marleen (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Fräulein Lili Marleen
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Zuckerbiene Miri Lou
Zuckerbiene Miri Lou (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Zuckerbiene Miri Lou
Zuckerbiene Miri Lou (c)Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Ivy O'Lala
Ivy O’Lala (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Ivy O'Lala mit Kusshändchen
Ivy O’Lala (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 DeeDeeDany
DeeDeeDany (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 DeeDeeDany
DeeDeeDany (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Lilly Leòn
Lilly Leòn (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Moderator Bert Callenbach mit Lilly Leòn
Moderator Bert Callenbach mit Lilly Leòn (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Rundlauf
Die Damen präsentieren sich nochmal während die Jury wertet (c)Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Moderator befragt die Jury
Nun ist die Meinung der Jury gefragt (c)Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Berta von Ulrich kommt in die nächste Runde
Berta von Ulrich kommt in die nächste Runde (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Berta von Ulrich ist weiter
Berta von Ulrich ist eine Runde weiter und erhält ihr Abendoutfit von TopVintage (c)Philipp Kumbier
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Lilly Leòn ist weiter
Auch Lilly Leòn erhält von Vintagemädchen ihr Abendoutfit von TopVintage (c)TomJosewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Auch Miss Monroe ist weiter
Auch Miss Monroe ist weiter (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Gemeinschaftsaufnahme
Alle zusammen auf der Bühne (c)Philipp Kumbier

Tag 2: Die drei Finalistinnen im Abendoutfit

Schwer aufgeregt stellten sich unsere drei Finalistinnen am Sonntag der Herausforderung, auf der großen Bühne des Firebirds Festivals ihre ausgewählten Abendoutfits zu präsentieren. Hinreißend sahen sie alle aus. Berta von Urlich war stilvoll in einem senfgelben Pencildress zu bewundern, abgerundet mit dunkelgrünen Accessoires. Miss Monroe sah ihrem Namen entsprechend überaus glamourös aus in einem weißen, engen Kleid, der nekischen Libellenbrosche und edlen Handschuhen. Die Jury vollends überzeugen sollte aber Lilly Leòn in einem hinreißenden, dunkelgrünen Swingkleid und mit opulentem Halsschmuck. Damit ist sie unsere Miss Vintage Flaneur 2019!

Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Jury Tag 2
Auch am zweiten Tag sieht unsere Jury fantastisch aus. (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Miss Monroe präsentiert ihr Abendoutfit
Miss Monroe präsentiert ihr Abendoutfit (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Miss Monroe im Abendoutfit
Miss Monroe im Abendoutfit (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Berta von Ulrich sexy im Abendoutfit
Berta von Ulrich sexy im Abendoutfit (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Berta von Ulrich im Abendoutfit mit Bert Callenbach
Berta von Ulrich im Abendoutfit mit Bert Callenbach (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Lilly Leòn im Abendoutfit mit Bert Callenbach
Lilly Leòn im Abendoutfit mit Bert Callenbach (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Moderator Bert Callenbach mit Miss Vintage Flaneur 2018, Lisa Carter Cash
Moderator Bert Callenbach mit Miss Vintage Flaneur 2018, Lisa Carter Cash (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Die drei Finalistinnen
Die drei Finalistinnen Lilly Leòn, Berta von Ulrich und Miss Monroe (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Wer wird Miss VIntage Flaneur 2019?
Die Spannung steigt: Wer wird Miss VIntage Flaneur 2019? (c)Tom Josewski
Lilly Leòn kann es nicht fassen - sie ist Miss Vintage Flaneur 2019
Lilly Leòn kann es nicht fassen – sie ist Miss Vintage Flaneur 2019 (c)Tom Josewski
Freude pur bei MIss Vintage Flaneur 2019 Lilly Leòn
Freude pur bei Lilly Leòn (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur 2019 Lilly Leòn mit Pin-up Model Rina Bambina
Miss Vintage Flaneur 2019 Lilly Leòn mit Pin-up Model Rina Bambina (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Ein Kuss für die Siegerin
Ein Kuss für die Siegerin (c)Tom Josewski
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Die neue und die "alte" Miss Vintage Flaneur
Die neue und die „alte“ Miss Vintage Flaneur, Lilly Leòn und Lisa Carter Cash
Miss Vintage Flaneur Wahl 2019 Die Jury mit den 3 Finalistinnen
Die Jury mit den 3 Finalistinnen (c)Tom Josewski

Auch letztes Jahr gab es eine Wahl zur Miss Vintage Flaneur – schau hier, wie es war!

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Musik, Spaß und Ideale – Das Festival und seine Geschichte

In der Vintage-Szene spielt das Festival eine große Rolle, dieser Ort wo sich Rock’n’Roll oder Swing noch live erleben und Gleichgesinnte treffen lassen. Wie es so die Art des Vintage Flaneurs ist, haben wir uns das Phänomen genauer angesehen.

Musikalische Veranstaltungen, die so groß sind, dass sie sich in Ort und Organisation von „alltäglichen“ Konzerten unterscheiden – so könnte man ein Festival definieren. Mehr als normale Konzerte sind sie außerdem oft von gesellschaftlich/kultureller Bedeutung, viele sind auf eine bestimmte Musikrichtung und damit eine Musikkultur ausgerichtet. Festivals weisen oft hohe Besucherzahlen auf und gehen über mehrere Tage. Dadurch wird der Besucher aus dem Alltag herausgenommen und erlebt ein ganz eigenes Gefühl der Zusammengehörigkeit – und das ist es für Viele, was sie immer wieder zu Festivals hinzieht.

Wurzeln in Amerika

Auch wenn Festivals nicht zwingend unter freiem Himmel stattfinden, entstammt das uns so wichtige Musikfestival doch dem Open-Air-Festival. Der Begriff entstand Ende der 1960er Jahre. Immer größere Menschenmengen, vor allem Jugendliche, versammelten sich, um zusammen Pop- oder Rockmusik zu hören. Diese Art der musikalischen Veranstaltung war nicht nur größer als alle bisherigen, sie beinhaltete vor allem auch Ideale und war eng verknüpft mit der steigenden Bedeutung von Musik und Stars für die Zuhörer.

Die Geschichte des Open-Airs begann in Amerika. Das erste große und bekannte Festival war das 1. Newport Folk Festival 1959, das mit Jazz, Blues und Folk verschiedene Musikstile vereinte und dadurch immer mehr Menschen anzog. 1965 wies es 80.000 Besucher auf. Allerdings war die Veranstaltungsorganisation noch unausgereift und es gab oft Probleme, was immer wieder zu Ausfällen des Festivals führte. Nichtsdestotrotz erfreute es sich steigender Beliebtheit.

Ein riesen Erfolg war das Monterey International Pop Festival im Jahr 1967 mit 200.000 Besuchern. Es war ein wichtiger Karriereschritt für bedeutsame Künstler wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und The Who, die bis dato kaum bekannt waren. Der Erfolg der Veranstaltung sollte viele weitere große Festivals inspirieren. 1969 folgte das bis heute bekannteste Open-Air-Festival: Woodstock. Es spielten 32 Bands vor 500.000 Menschen. Bei weiteren Festivals dieser Größenordnung wurde jedoch auch klar, dass die Organisatoren diesen Dimensionen noch nicht gewachsen waren. Es kam zu Fehlern, durch die zum Beispiel beim Altamont Free Concert 1969 vier Menschen an nur einem Tag starben.

Der Weg des Festivals nach Europa

Die Begeisterung für Festivals blieb aber bestehen und schwappte zu dieser Zeit auch nach Europa, zunächst nach England. Dort wurde 1968 das erste Isle of Wight Festival veranstaltet, das (mit einigen Brüchen) bis heute existiert. Im zweiten Jahr war es mit 120.000 Besuchern schon groß, wurde aber in den Schatten gestellt von dem 1970: Mit 600.000 Besuchern war es mit amerikanischen Events auf Augenhöhe und wurde auch das „Woodstock Europas“ genannt.

1965 erreichte das Festival als Format Deutschland. Hier gab es allerdings einige Startschwierigkeiten. Erst Ende der 70er Jahre fanden die amerikanischen Organisationsstrukturen Eingang, was den Festivalmarkt in Schwung brachte. Bis 1983 waren es bereits 30 größere Festivals, unter anderem ein Alternativ- und Rockfestival auf dem Nürburgring (ab 1980) und die Rockpalast-Festival-Reihe auf der Loreley, die 1984 mit 22.000 Besuchern hiesige Rekorde brach. Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre wurden immer mehr auch kleinere Festivals auf die Beine gestellt, jedoch wurde das Pflaster auch schwieriger. Viele von ihnen kamen und gingen bis heute – die Musiklandschaft verändert sich, Künstlergagen steigen, die Menschen, die durch Festivals erreicht werden, ticken anders als früher. Dennoch ist das Format nach wie vor beliebt, heute sind es einige hundert Festivals in Deutschland. Und es gibt eine Reihe von Großveranstaltungen, die aus der deutschen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Dazu kommen zahlreiche kleinere, oft an Szenen orientierte Festivals, auch im Vintage- und Retrobereich.

Gutes Tun und Spaß dabei

Wie bereits erwähnt sind viele Festivals ideell aufgeladen. Sie werden zum Ausdruck einer bestimmten Lebenseinstellung oder politischen Idee. Konsequenterweise gibt es daher auch Veranstaltungen, bei denen es nicht um den Gewinn geht, Benefizveranstaltungen wie das berühmte Wohltätigkeitskonzert Live Aid. Es fand parallel in London und Philadelphia am 13. Juli 1985 statt und war das bis dahin größte Rockkonzert der Geschichte. Viele Festivals, die keinen Eintritt kosten, bereichern die kulturelle Landschaft weltweit. Auffällig vor allem in jüngster Zeit ist auch das Anliegen vieler Festivals, die Ideen von Nachhaltigkeit und weltweiter Gemeinschaft an die Zuhörer zu bringen, ohne dabei verstaubt oder langweilig zu wirken. So werden in der Organisation immer häufiger Fragen nach sauberer Energie, wiederverwertbaren Ressourcen und dem Umgang mit Müll diskutiert.

Kein Wunder also, dass Sie in Ausgabe 34 des Vintage Flaneurs neben nützlichen Tipps zum Thema „Festival“ auch das Thema „Nachhaltigkeit“ finden, mit tollen Projekten und spannenden Geschichten, wie der des Elektroautos. Make-up und/oder Frisuren, die auch fürs Festival taugen, gibt es natürlich auch in jeder Ausgabem aber auch hier auf unserer Seite. (lies unten noch weiter)

Cover Vintage Flaneur 34 MD

Dein Vintage-Festival-Tipp

Natürlich gibt es auch im Vintage bereich inzwischen zahlreiche größere und kleinere Festivals. Sie werden gern kombiniert mit Tanzkursen und Oldtimertreffen, bieten famosen Live-Musik und Märkte, auf denen man alles erstehen kann, was das Vintage-Herz begehrt. Auch der Vintage Flaneur ist auf einigen zu finden – so zum Beispiel auf dem Walldorf Weekender, der US-Car & Bikeshow in Grefrath und natürlich dem Firebirds Festival in Trebsen bei Leipzig, wo auch unsere Wahl zur Miss Vintage Flaneur ihr Finale findet. Aber das war natürlich noch lange nicht alles, was es gibt. Gib uns deinen Tipp: Welches Vintage-Festival sollte man als Retro-Fan auf keinen Fall verpassen?

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

Alternativen Lifestyle verbinden – mit LondonEdgeNow

LondonEdge FS 2019

Werbung

Die alternative Lifestyle-Messe LondonEdge launcht ihr marktführendes Geschäftsportal.

Die Messe: LondonEdge London & Las Vegas

Um diese Messe kommt man als Vintageshop nicht herum: Schon seit geraumer Zeit ist die LondonEdge der Dreh- und Angelpunkt für Labels und Händler im Alternativen Fashionbereich. Zweimal im Jahr ist sie die Plattform, in deren Rahmen Shops, Brands, Influencer und Presse zusammentreffen und Geschäfte machen. Kurz: Sie ist der Raum, in dem Ihre Lieblingsshops mit Kleidern und Accessoires gefüllt werden. Und die LondonEdge wächst rapide: Seit letztem Jahr gibt es sie nicht mehr nur in London, sondern auch in Las Vegas. Die nächsten Termine stehen kurz bevor, London am 27. & 28. Januar 2019, Las Vegas am 5. & 6. Februar 2019.

Das Portal LondonEdgeNOW

Die Messen bleiben das Kernstück der Marke LondonEdge. Immerhin ist auch im Zeitalter der Digitalisierung persönlicher Kontakt zwischen Geschäftstreibenden nicht zu ersetzen. Doch um den Bedarf nach Information, Kontakt und Handel auch außerhalb der halbjährlichen Termine zu decken und Marken und Läden zusammenzuführen, erweitert die LondonEdge nun ihr Portfolio um eine Onlineplattform: LondonEdgeNOW.

LondonEdgeNOW ist das digitale Gegenstück der LondonEdge, ein Platz, an dem Wiederverkäufer ihre Produkte jederzeit bereitstellen, Verbindungen herstellen und Beziehungen pflegen können. Denn die Welt verändert sich – neben den fixen Terminen im internationalen lifestyle Fahion Kalender, werden Geschäfte inzwischen das ganze Jahr hindurch gemacht.

Die Bedingungen

Der B2B-Store der LondonEdgeNOW kostet Aussteller der LondonEdge nichts, andere Labels bezahlen einen überschaubaren monatlichen Betrag um dort einen Store zu präsentieren. Dieser erlaubt Designern, Manufakturen, dem Großhandel und Marken einen direkten Zugang zu tausenden von Käufern und bietet so jederzeit die Möglichkeit für Geschäfte. Die Einkäufer profitieren unterdessen vom freien Service rund um brandaktuelle alternative Lifestyle Kollektionen die schon in den Startlöchern stehen – unanbhängig von Ort und Zeit.

Links & Kontakt

  • www.londonedge.com
  • www.londonedgenow.com
  • Kontakt: operations@londonedge.com oder +44 (0) 116 279 5179
Veröffentlicht am 1 Kommentar

In der Weihnachtsbäckerei: Omas Plätzchenrezepte

3 advent klassisch

Jedes Jahr, wenn die Tage kürzer und Nächte länger werden und man sich schon auf die Weihnachtsmärkte und den ersten Glühwein freut, juckt es meiner Großmutter langsam in den Fingern und einer von uns Enkeln wird auf den Speicher geschickt, um sie zu holen – die Küchenmaschine. Die Küchenmaschine ist dabei nicht irgendein modernes Gerät, wohlmöglich noch mit App als Steuerung und bunt leuchtendem Display – nein, es ist eine original Bosch-Küchenmaschine aus den 50er Jahren, die immer noch zuverlässig ihren Dienst tut. Und sie findet nur aus einem Zweck den Weg in Omas Küche: Einmal im Jahr wird sie für die Weihnachtsbäckerei gebraucht. Nur ihr traut es meine Oma zu, das perfekte Spritzgebäck zu fabrizieren. Und keiner kann das so gut wie sie.
Auch wenn ich in meiner eigenen Weihnachtsbäckerei gerne neue Rezepte ausprobiere und selbst schon das ein oder andere schmackhafte Gebäck hervorgebracht habe, so ist dieses Spritzgebäck doch immer mein persönliches Highlight – bei dem übrigens bis heute weder Enkel noch Kinder unterstützen dürfen, das macht Oma mit über 80 noch allein. Genauso, wie ihre anderen klassischen Kreationen, die sicher jeder von uns kennt, die aber vielleicht auch über die Jahre und Fertigplätzchen, Backmischungsangebote sowie die neusten Kreationen aus den Backzeitschriften in Vergessenheit geraten sind. Heute möchte ich Ihnen, liebe LeserInnen genau diese klassischen Rezepte noch einmal ans Herz legen, um damit Ihrer Weihnachtsbäckerei ein Hauch von Nostalgie zu verleihen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Nachbacken – und nicht vergessen, ein bisschen Hüftgold an der richtigen Stelle wird Ihrer Attraktivität keinen Abbruch tun! Und wenn Sie dann noch mehr Lust auf Weihnachtliches haben: Ausgabe 31 des Vintage Flaneurs ist voll damit!

Berliner Brot

Auch wenn der Name vielleicht ein bisschen irreführend ist, handelt es sich hierbei weder um einen Laib Brot, noch um ein Gebäck aus Berlin. Dieses Weihnachtsgebäck stammt aus dem bergischen Land und wird wie folgt hergestellt:

Zutaten:
Teig:
½ Pfund Mehl
2 Eier
½ Pfund Zucker
60 g Mandeln (grob gehackt)
60 g Backkakao
1 Messerspitze Zimt
½ Pck. Backpulver

Zuckerguss:
3 El Puderzucker
2 El Wasser

  • Rühren Sie die Eier mit Zucker mit Hilfe eines Handrührgerätes schaumig.
  • Geben Sie Mandeln, Mehl und Backpulver da. Anschließend fügen Sie Zimt und Kakao hinzu.
  • Kneten Sie alles zu einem festen Teig, den Sie anschließend in sechs gleichmäßige Stücke schneiden.
  • Legen Sie drei Rollen auf jeweils ein mit Backpapier abgedecktes Backblech und drücken Sie sie mit dem Finger an.
  • Backen Sie dies bei 180 Grad (Heißluft) 20 Minuten.
  • Bestreichen Sie das Berliner Brot noch heiß mit Zuckerguss und schneiden Sie es in schmale Streifen.
Ein Rezept für leckere Nussecken wie bei Oma. (c)pixabay-congerdesign

Nussecken

Angeblich auf Grund eines Mangels an weiteren Zutaten außer Mehl und Nüssen in Nürnberg entstanden, ist die Nussecke heute ein echter Gebäckklassiker. So stellt meine Oma sie her:

Zutaten
Teig:
150 g Mehl
1 ½ Teelöffel Backpulver
65 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei
65 g kalte Margarine
2El Aprikosenkonfitüre

Belag:
100 g Butter oder Margarine
100 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
2 El Wasser
100 g gehackte Haselnusskerne
1 Pck. Kuvertüre (Zartbitter)

  • Häufen Sie das Mehl auf eine glatte, saubere Fläche und mischen Sie es mit Backpulver.
  • Drücken Sie eine Vertiefung in das Mehl und geben Sie dort ein Ei hinein.
  • Geben Sie kalte Margarine hinzu und verarbeiten Sie schnell alles zusammen. Stellen Sie den Teig für mindestens eine Stunde kalt.
  • Rollen Sie den Teig auf einem mit Backpapier bedeckten Blech aus und bestreichen Sie ihn mit der Aprikosen-Konfitüre.
  • Erwärmen Sie langsam 2El Wasser und lösen Sie Butter, Zucker und Vanillezucker darin auf.
  • Geben Sie Haselnusskerne hinzu.
  • Verteilen Sie den Belag auf dem Teig und decken Sie das Blech mit Alufolie ab.
  • Backen Sie alles zusammen bei 200 Grad 20-30 Minuten.
  • Schneiden Sie das Blech in Dreiecke und lassen Sie sie auf einem Kuchengitter auskühlen.
  • Schmelzen Sie Kuvertüre im Wasserbad und tauchen Sie die Ecken der Nussecken darin ein.

Bunte Plätzchen

Ganz klassisch und immer hervorragend, um Kinder in die Weihnachtsbäckerei mit einzubeziehen, sind bunte Ausstecher-Plätzchen, die man nach dem Backen noch nach Herzenslust verzieren kann.
Zutaten:
Teig:
120 g Margarine
120 g Zucker
1 Ei
1 Prise Salz
250 g Mehl
1 TL Backpulver
1 TL Kakao
1 TL Zimt

Dekoration:
100 g Puderzucker
2 El Wasser
100 g Blockschokolade
10 g Kokosfett
Streuwerk, wie Schokostreusel etc.

  • Rühren Sie Margarine, Zucker, Salz und Ei mit Hilfe eines Handrührgerätes schaumig.
  • Fügen Sie Mehl, Backpulver, Kakao und Zimt hinzufügen und kneten Sie einen glatten Teig, den Sie mindestens 1 Stunde kühl stellen.
  • Rollen Sie den Teig aus und stechen Sie die Formen aus.
  • Legen Sie die ausgestochenen Plätzchen auf ein gefettetes Backblech legen und backen Sie sie bei 175 Grad 10-15 Minuten.
  • Lassen Sie die Plätzchen auf einem Kuchengitter auskühlen.
  • Rühren Sie den Puderzucker mit Wasser glatt. Lassen Sie die Schokolade mit Kokosfett schmelzen und verrühren Sie dies.
  • Bestreichen Sie die Plätzchen nach Belieben mit beiden Massen und dekorieren Sie sie.
Bei Oma hat das Weihnachtsgebäck doch immer am besten geschmeckt. (c) pixabay-silviarita

Terrassen

Wenn man so einen richtigen Plätzchen-Hunger hat, ist dieses Dreifachdecker-Rezept genau das Richtige!
Zutaten:
Teig:
250 g Mehl
1 Tl Backpulver
100 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Tl Zitronensaft
1 Prise Salz
1 Ei
100 g Margarine

Belag:
80 g Johannisbeergelee
2 EL Puderzucker

  • Mischen Sie Mehl und Backpulver geben Sie dies und auf eine glatte und saubere Arbeitsfläche.
  • Bilden Sie eine Kuhle und geben Sie Zucker, Vanillezucker, Zitronensaft, Salz, Ei und Margarine hinein.
  • Kneten Sie alles zusammen zu einem glatten Teig und stellen Sie diesen 30 Minuten kühl.
  • Geben Sie den Zeig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und rollen Sie ihn aus.
  • Wählen Sie drei gleichförmige Ausstecher in drei verschiedenen Größen und stechen Sie den teig aus.
  • Backen Sie die ausgestochene Plätzchen 10 Minuten bei 160 Grad (Heißluft).
  • Zum Bestreichen rühren Sie das Gelee glatt. Von je 3 Plätzchen verschiedener Größe bestreichen Sie die beiden Kleineren auf der Unterseite damit und setzen Sie sie terrassenförmig auf das größte Plätzchen. Bestreuen Sie die Plätzchen mit Puderzucker.

Spritzgebäck

Auch ohne Küchenmaschine lässt sich wunderbares Spritzgebäck backen.

Zutaten:
Teig:
100 g Puderzucker
200 g weiche Butter
2 EL Milch
1 Ei
1 Päckchen Vanille-Zucker
1 Prise Salz
250 g Mehl

Dekoration:
100 g Puderzucker
2 El Wasser
100 g Blockschokolade
10 g Kokosfett
Streuwerk, wie Schokostreusel etc.

  • Rühren Sie Puderzucker und Butter mit dem Handrührgerät cremig. Geben Sie nach und nach Milch, Ei, Vanille-Zucker und Salz hinzu und verrühren Sie alles miteinander.
  • Heben Sie das Mehl unter den Teig und stellen Sie ihn mindestens 1 Stunde kühl.
  • Füllen Sie den Teig in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle und spritzen Sie ihn in kleinen Kringeln, Streifen oder in S-Form auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche.
  • Backen Sie das Spritzgebäck im vorgeheizten Backofen (Umluft: 175 Grad) für ca. 10-12 Minuten.

Anja Schneider